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Ab dem 2. September werden über 1,7 Millionen Kinder, Heranwachsende und jugendliche Kubaner und Kubanerinnen in ihren Klassenräumen sitzen Photo: Delia Proenza

Im Zusammenhang mit der Lohnerhöhung im haushaltsgestützten Sektor haben Tausende Lehrer die Absicht kundgetan, wieder in ihrem Beruf zu arbeiten. Das ist eine gute Nachricht für das kubanische Bildungssystem – man kann sogar sagen eine ausgezeichnete Nachricht. Trotzdem bedeutet es nicht, dass dieser Schritt die definitive Lösung für die Deckung des Lehrerbedarfs ist und noch weniger, dass wie mit einem Zaubertrick alles, was mit der Qualität des Lehr- und Bildungsprozesses in Verbindung steht, gelöst wäre.

Das wurde in den letzten Tagen von Bildungsministerin Dr. Ena Elsa Velázquez Cobiella bei ihrem Marathon Rundgang durch die Insel deutlich, bei dem alte und neue Probleme sichtbar wurden, die nur mit der Mitarbeit vieler Hände und Herzen gelöst werden können.

„Die wichtigste Auswirkung der Lohnerhöhung muss in der Qualität der Arbeit liegen, die wir ab dem 2. September leisten. Der Arbeit der Lehrer, ihre Vorbereitung, die integrale Formung unserer Schüler, in dem Umfeld, das in den Schulen geschaffen wird, in der schulischen Organisation und der Arbeit mit den Familien“, sagte die Ministerin in Sancti Spiritus vor der Presse.

In ihrem Konto auf Twitter zeigte sie Fotos von jeder Region: Pinar del Rio muss „ sich um die Reparatur in drei kritischen Schulzentren kümmern, die Kapazität der Kitas muss erhöht werden (…) und die ärztliche Versorgung“. In Artemisa „ ist es nicht gelungen eine substantielle Verbesserung in der Bedarfsdeckung mit Lehrpersonal zu erreichen, auch wenn Fortschritte erkennbar sind“; in Cienfuegos „sind Fortschritte in der Reparatur der Schulen und der Betreuung der Lehrer erkennbar“, in Sacti Spiritus „ ist die Bedarfsdeckung mit Lehrpersonal um 5 % angestiegen und es wurden Fortschritte bei der Betreuung der Lehrer gemacht“ auch wenn man auch dort auf die Reparatur der Gebäude achten müsse. Holguín „ muss sich um die bauliche Situation von 38 kritischen Einrichtungen kümmern, Santiago arbeitet an der Konsolidierung der erreichten Ergebnisse“...

DAS EINKOMMEN IST NICHT ALLES

Auch wenn die Lohnerhöhung in diesem und in anderen Sektoren willkommen geheißen wurde und offensichtlich dazu beitrug, dass mehr Lehrer wieder ihre Arbeit aufnehmen und einige, die schon länger nicht mehr gearbeitet haben, zurückkehren möchten, andere beschlossen, ihre Pensionierung aufzuschieben und eine dritte Gruppe ihre Kündigung zurückgenommen hat, wird aber die Bedarfsdeckung im September nicht erreicht werden.

Nach Auffassung der Ministerin müsse diese Problematik in den Universitäten und in den Pädagogischen Hochschulen durch die Einhaltung der Einkommenspläne, durch mehr Effizienz und durch die Diversifizierung der Laufbahnen gelöst werden, eine Front, an der dringend mit der Verbesserung der Lehrer für Mathematik, Physik und Chemie begonnen werden müsse, Fächer, die besonders benachteiligt sind.

„Die Lohnerhöhung ist wichtig und alle sind wir sehr froh darüber, aber wir müssen auch weiterhin die Arbeit unserer Lehrer und Lehrerinnen begleiten, anregen und fördern“, denn sie sehe, dass dies der geeignete Moment sei, zu erreichen, dass der Exodus von Lehrern und Professoren im Land weiter abnehme.

So kehren z.B. in Matanzas 500 Lehrer zurück, was sicher ermutigend ist; allerdings ist der Zulauf zu den Pädagogischen Schulen mit 64 %weiterhin zu niedrig.

Eine endgültige Lösung für die Bedarfsdeckung mit Lehrpersonal liege in einer Steigerung der Absolventen an Universitäten und pädagogischen Ausbildungszentren, sagte die Bildungsministerin in Villa Clara, wo es bereits 26 Laufbahnen mit pädagogischer Ausrichtung gibt. Hier rief sie dazu auf, die Schüler, die in der Schule ihr Betriebspraktikum machen so gut zu betreuen, dass sie beschließen, in der Schule zu bleiben, zu der sie bereits ein Zugehörigkeitsgefühl entwickelt hätten.

In Santiago de Cuba erkannte Velázquez Cobiella die positiven Ergebnisse der Provinz bei den Eintrittsexamen in Universitäten, die große Effizienz der pädagogischen Schulen und die Fortschritte bei der Reparatur der Schulen und der Bedarfsdeckung an.

Dazu:

Die jüngste Proklamation der neuen Verfassung der Republik am 10. April und die anschließende Verabschiedung des Gesetzes über nationale Symbole und des Wahlgesetzes, haben den kubanischen Lehrern ein zusätzliches Arbeitsfeld eröffnet.

„Diese Dokumente sind in das Schulmaterial eingearbeitet worden und müssen Teil der täglichen Arbeit des Lehrpersonals sein“, sagte die Ministerin.

IN ZAHLEN

über 1 700 000 Schüler werden in den Klassenräumen sein

über 10 700 Bildungseinrichtungen werden am 2. September ihre Tore öffnen

6 191 Lehrer haben ihre Wiedereingliederung beantragt

2 273 Lehrer haben ihre Kündigung zurückgezogen

1 047 haben ihren Antrag auf Pensionierung zurückgezogen