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Es ist offensichtlich, dass es zu einer internationalen Neuordnung der Kräfteverhältnisse gekommen ist. Für diejenigen, die früher nach Belieben und zum Schaden aller handelten, die es gewohnt waren, für andere zu entscheiden, sich in die souveränen Angelegenheiten von Ländern einzumischen, Kriege, Sanktionen und sogar Staatsstreiche anzuzetteln, hat sich die Situation geändert.

Russland ist nicht bereit, diese Praxis des Westens und seiner Verbündeten zuzulassen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich entschieden gegen den Plan der USA und der NATO ausgesprochen, sein Land mit Waffen und Streitkräften einzukreisen zu lassen. Putin hat deutlich gemacht, dass er zu dieser Entscheidung gezwungen wurde, weil der Westen ihm keine andere Wahl gelassen hat. Er hat diese Verantwortung übernommen, nachdem er US-Präsident Joe Biden und dem NATO-Generalsekretär ein Dokument zukommen ließ, in dem die Eindämmung der antirussischen Kampagne, die Nichtausdehnung des Atlantischen Bündnisses auf seine Grenzen und die Gewährleistung der Sicherheit Europas gefordert werden.

Washington antwortete nicht, und als es dies dann mit Verspätung tat, ging es auf wichtige Aspekte des Dokuments nicht ein.

In der Ukraine wurden unterdessen die unabhängigen Republiken Donezk und Luhansk weiterhin vom ukrainischen Militär angegriffen und bombardiert. Vor allem aber trafen Hunderte von Tonnen moderner NATO- und US-Waffen in Kiew ein, und sowohl Biden als auch der Generalsekretär der kriegstreibenden Organisation versicherten, dass die Ukraine nach dem Prinzip der „offenen Tür" in ihre Mitte aufgenommen werden könne.

Wladimir Putin sagte, dass die Halbinsel Krim, die sich in einem Referendum mit überwältigender Mehrheit für den Beitritt zu Russland ausgesprochen hat, das Ziel der NATO sein werde, um Moskau diese Enklave, die seinen Zugang zum Schwarzen Meer garantiert, zu entziehen.

Dieses Gebiet ist für Russland lebenswichtig, da sich in der Stadt Sewastopol der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte befindet.

Wenn die Ukraine dem Kriegsbündnis beitreten würde, wäre die Krim für die NATO bei ihren Bestrebungen, die Russische Föderation zu destabilisieren, der ideale Ausgangspunkt.

Es gibt einige Dinge, die man bei der Analyse einer Situation wie der heutigen in der Ukraine auf keinen Fall vergessen darf.

Nehmen wir nur einige der jüngsten Beispiele: 24. März 1999. Der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, William Clinton, ordnete massive Bombenangriffe gegen das damalige Jugoslawien an. Vorwand: Kosovo, wo ein angeblicher Akt der ethnischen Säuberung in einer gestellten Inszenierung gefilmt wurde.

Weder die USA noch die NATO haben die UNO bei der Durchführung des Angriffs auf dieses souveräne Land konsultiert. Der UN-Sicherheitsrat erfuhr davon, als die Bomben mit abgereichertem Uran bereits auf zivile Einrichtungen fielen. Die Welt hat diese Anschläge verurteilt, und die Vereinigten Staaten haben einmal mehr die internationale Gemeinschaft verhöhnt. 78 Tage und Nächte lang flogen NATO- und US-Flugzeuge Tausende von Flügen und warfen Raketen und Bomben unter anderem auf Krankenhäuser, Fernsehanlagen in Belgrad und Novi Sad, Kindergärten und Wohnhäuser ab.

Jugoslawien wurde schließlich zerstört und danach auseinandergerissen. Der Kosovo erklärte sich unabhängig und die Vereinigten Staaten waren das erste Land, das ihn anerkannte. Zufall oder Teil des US-Plans?

Damit war der Weg frei für die Verwirklichung ihres Ziels: den Bau der heute größten US-Militärbasis in Europa, die bei den derzeitigen militärischen Interventionen in anderen Ländern eine wichtige Rolle spielt.

Am 7. Oktober 2001 beschloss die US-Regierung zusammen mit der NATO den Angriff und die Invasion in Afghanistan. Begründung: Ergreifung von Osama Bin Laden, einem von den USA fabrizierten Terroristen, der für die Anschläge auf die Zwillingstürme in den Vereinigten Staaten verantwortlich gemacht wurde.

Hunderttausende von Militärangehörigen mit den modernsten Waffen und in Zusammenarbeit mit der CIA durchsuchten jeden Zentimeter des afghanischen Bodens, und Bin Laden tauchte Jahre später in Pakistan auf, wo er gefangen genommen und getötet wurde. Seine Leiche verschwand dann unter seltsamen Umständen, so dass nicht einmal sein Geist diejenigen entlarven konnte, die ihn fabriziert und finanziert hatten, um der CIA zu dienen.

Im Jahr 2021 verließen die besiegten US-Truppen nach zwei Jahrzehnten des Grauens den Kriegsschauplatz im verarmten Afghanistan.

Am 20. März 2003 starteten die USA und die NATO eine barbarische Invasion, Bombardierungen und Angriffe aller Art gegen den Irak. Begründung: Der Irak besitze Massenvernichtungswaffen. Einen Monat später - Zehntausende von zivilen Todesopfern waren bereits zu beklagen - gab Präsident George W. Bush selbst bekannt, dass die Informationen über solche Waffen falsch gewesen seien.

Neunzehn Jahre sind vergangen und das US-Militär ist immer noch in Libyen, obwohl das Parlament des arabischen Landes mehr als einmal den sofortigen Abzug der US-Truppen beschlossen hat.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind die USA und die NATO gegen Libyen vorgegangen und haben dabei Hunderte von Zivilisten und Präsident Muammar al-Gaddafi getötet. Sie haben das Land so destabilisiert, dass es bis heute nicht in der Lage ist, eine Zentralmacht, eine stabile Regierung oder seine Wirtschaft aufrechtzuerhalten, die zum Zeitpunkt der US-Aggression im Jahr 2011 die wohlhabendste in der westafrikanischen Region war.

Syrien ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die USA ohne Rücksprache mit irgendjemandem und unter Verletzung der Souveränität des Landes Streitkräfte und Einrichtungen unterhalten, die Hunderte von Opfern unter der Zivilbevölkerung verursacht haben und terroristische Gruppen schützen.

Was jetzt Russland angeht, haben die Pläne Washingtons und der NATO, das Land militärisch einzukreisen und es dann anzugreifen, diese defensive Reaktion Russlands auf die aggressiven Pläne provoziert, nachdem es alle diplomatischen Wege und Absprachen zur Vermeidung eines Krieges ausgeschöpft hatte.