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Für Regina Duarte ist Bolsonaro „die beste Option für das Land“. Foto: Reuters

Die brasilianische Schauspielerin Regina Duarte hat bei über 500 Künstlern und Intellektuellen ihres Landes, große Ablehnung hervorgerufen. Sie unterzeichneten ein Dokument, das am vergangenen Wochenende veröffentlicht wurde und sich auf die Erklärungen bezieht, die die Ministerin für Kultur im Kabinett von Jair Bolsonaro dem Nachrichtenkanal CNN gab.

Berühmt wurde sie für ihre Rollen in Malú mujer und Vale todo, wo sie die Unternehmerin Raquel spielte, die ausgehend von einem kleinen Paladar eine Kette von Restaurants hochgezogen hatte. Jetzt beleidigte sie die öffentliche Meinung, indem sie die Repression des Militärregimes rechtfertigte, das von 1964 bis 1985 in dem südamerikanischen Land herrschte und im Gleichklang mit ihrem Chef Jair Bolsonaro die verheerenden Auswirkungen von COVID-19 verharmloste.

„Als Künstler, Intellektuelle und Kulturproduzenten bilden wir die Mehrheit derer, die die Worte und die Haltung von Regina Duarte als Ministerin für Kultur ablehnen. Sie vertritt uns nicht“, heißt es in dem Manifest, das von 512 Persönlichkeiten unterzeichnet wurde, zu denen die Liedermacher Chico Buarque und Caetano Veloso, der Schauspieler und TV-Produzent Daniel Filho, die Schriftsteller Luis Fernando Veríssimo, Eric Nepomuceno und Nélida Piñón, die Filmemacher Silvio Tendler, José Joffily, Lucía Murat und Sergio Rezende, die Schauspielerinnen Marieta Severo, Zezé Motta, Patricia Pillar, Malu Mader, Débora Falabella und Camila Pitanga und die Schauspieler Sergio Mamberti, Caua Raymond und Paulo Betti gehören.

An anderer Stelle heißt es: „Wir sind Teil der Mehrheit, die die Schwere des Moments erkennt, in dem wir leben und wir fordern Respekt vor den Toten und vor jenen, die um ihr eigenes Überleben kämpfen, in einem Land, das von der Pandemie und der schlimmen Ineffizienz der Regierung heimgesucht wird. Wir sind Teil der Mehrheit der Brasilianer, die Verbrechen nicht toleriert, die einer Regierung begangen werden, die die Korruption und die Folter zurückweist und nicht möchte, dass die Militärdiktatur zurückkehrt. Wir sind Teil der Mehrheit, die die wiederholten Angriffe gegen die Kunst, die Wissenschaft und die Presse nicht akzeptiert und die die nicht die Zerstörung des kulturellen Sektors und keine Bedrohung der Meinungsfreiheit akzeptiert“.

Auf die Frage nach Folter und Zensur während der Militärdiktatur sagte die zur Beamtin gewordene Schauspielerin: „Nun gut, aber es hat immer Folter gegeben. Stalin! Wie viele Tote! Hitler! Wie viele Tote! Wenn wir alle diese Toten mitschleppen… Ich möchte nicht zurückblicken, sonst werde ich zerschmettert und falle in den Abgrund. Wenn du immer Dinge aufrechnest, die in den 60er, 7034 und 80er Jahren geschehen sind, werden wir nicht vorankommen“.

Nach dem Handeln des Präsidenten angesichts der Pandemie gefragt, versicherte sie zunächst, das Blosonaro „die beste Option für das Land ist“ und sagte dann: „In der Menschheit ist man immer gestorben. Wenn du vom Leben sprichst, ist auf der anderen Seite der Tod. Ich möchte keinen toten Friedhof auf meinen Schultern tragen und das wünsche ich niemandem. Ich fühle mich leicht, ich lebe. Warum muss ich zurückblicken? Wir schrecklich ist es an den Seilen des Sarges zu ziehen.“

Die Beamtin wurde besonders kritisiert, weil sie beim Tod von herausragenden Persönlichkeiten wie den Schriftstellern Rubem Fonseca und Luiz  Alfredo García-Roza,den Musikern Aldir Blanc und Moraes Moreira und dem Schauspieler Flavio Miglaccio, die während der Pandemie gestorben waren, kein Wort gesagt hatte.

In einem Moment des Interviews, als man ihr ein Schriftstück vorlegte, in dem ihre Kollegin Maité Proenca ihre Amtsführung als Ministerin für Kultur kritisierte, geriet sie in Wut.

Bruno  Gagliasso, der die Rolle des Mario in der Telenovela Sol naciente, spielt, veröffentlichte in den sozialen Netzen: „ ich kann dich nicht entschuldigen, Regina. Ich kann die Vorliebe dieser Frau für Diktatoren, Völkermörder, Verantwortungslose, Menschen, die nicht der Wahrheit und dem Leben verpflichtet sind, nicht entschuldigen.“