OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Foto: Alejandro Azcuy

Gestern, am 23. November, wurde die Ruhe eines Sonntagmorgens auf dem Gelände des Agrar- und Industrieunternehmens Los Tamarindos in der Provinz Artemisa jäh unterbrochen. Die Energie derer, die trotz einer arbeitsreichen Woche unermüdlich für Kubas Wohlstand arbeiten – ganz im Sinne Che Guevaras –, war förmlich spürbar. 
Unter ihnen befand sich auch der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez. Nach sieben Tagen, die dem Wiederaufbau der vom Hurrikan Melissa betroffenen Ostprovinzen, Gesprächen mit Wissenschaftlern und Experten zur Bekämpfung von Arboviren, dem Empfang von Besuchern, der Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Verfolgung nationaler Prioritäten gewidmet waren, nahm der Präsident zusaamen mit seiner Frau Lis Cuesta Peraza am Sonntag am nationalen Tag der Freiwilligenarbeit teil und verband so Familie und Pflicht.

Mehrmals jährlich finden diese unbezahlten Arbeitstage statt, doch der am Sonntag, dem 23. November, war von besonderer Bedeutung, da er mit dem 66. Jahrestag der ersten freiwilligen Arbeit des Comandante Ernesto „Che“ Guevara in Caney de las Mercedes, im heutigen Gemeindegebiet von Bartolomé Masó in der Provinz Granma, zusammenfiel. Dort arbeitete er am Bau der Camilo-Cienfuegos-Schulstadt mit. 
In der Region Artemisa, unweit von Havanna, widmete sich der Erste Sekretär gemeinsam mit seinen Genossen des Zentralkomitees – darunter das Mitglied des Politbüros und Organisationssekretär Roberto Morales Ojeda – der Aussaat von Feldfrüchten. Nach der Feldarbeit erinnerte Osnay Miguel Colina, Präsident des Organisationskomitees für den 22. Kongresses des Gewerkschaftsdachverbandes, daran, dass Che trotz der Erschöpfung durch den Krieg durch sein Beispiel die Idee gefördert habe, dass produktive und kreative Arbeit unsere Quelle des Wohlstands ist.
„Seitdem“, sagte Colina, „sind wir Kubaner viel mehr im Guevaraner und viel solidarischer geworden. Dank dieser harten Arbeitsaktionstage haben wir Krankenhäuser und Schulen gebaut, wir haben Feldfrüchte angebaut und geerntet, wir sind in die Ebenen und Berge gegangen, dorthin, wo unsere Hände am dringendsten gebraucht wurden. 

In der Region Artemisa nahmen Díaz-Canel Bermúdez und Morales Ojeda am Sonntag am nationalen Freiwilligentag teil Foto: Alejandro Azcuy Photo: Granma

Wir wurden zu Arbeitern mit Macheten, im Zuckerrohr, Bauarbeitern, Bauern, aber vor allem zu besseren Menschen, besseren Revolutionären. Wir haben von Ost nach West Zuckerrohr geerntet, wir haben neue Wohnsiedlungen geschaffen, wir haben die landwirtschaftliche Produktion vervielfacht, und diese Stunden, die wir der Ruhe geraubt haben, brachten uns die Freude, eine Pflicht zum Wohle aller erfüllt zu haben. 
Wir müssen hart arbeiten, sowohl beim Wiederaufbau im Osten Kubas als auch bei der Sanierung von Wohngebieten und Arbeitsplätzen angesichts der komplexen epidemiologischen Lage. Arbeiten, produzieren, schaffen und kämpfen – das ist die beste Antwort in dieser Zeit“, bekräftigte Colina.

Inmitten eines schwierigen Umfelds, aber mit starken Motiven wie dem hundertsten Geburtstag des Comandante en Jefe Fidel Castro – der die Revolution als die Fähigkeit zur Selbstbefreiung definierte –, bewahren die kubanischen Arbeiter, so der Gewerkschaftsführer, den Geist der freiwilligen Arbeit, der in anderen Gesellschaften, in denen nur materielle Interessen die Menschen motivieren, undenkbar ist.
 Colina erwähnte auch weitere Anreize für das kubanische Proletariat zur Durchführung dieses nationalen Aktionstags, wie die Einberufung des 22. Kongresses des Gewerkschaftsdachverbands (CTC) im Jahr 2026, die gemeinsame Ausarbeitung des Vorentwurfs für das neue Arbeitsgesetzbuch und die Diskussion über das Regierungsprogramm zur Beseitigung von Missständen und zur Ankurbelung der Wirtschaft. 

ALLE GEMEINSAM ZUM WOHLE ALLER !
Die Finca El Chico in Boyeros, einem Stadtteil von Havanna, hat erkannt, dass die Lebensmittelproduktion eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit ist, und ihren Anbau verschiedener Feldfrüchte, darunter Knollenfrüchte, Getreide, Blattgemüse und Blumen, erweitert. Zudem fördert sie die Aufzucht von Geflügel, Kaninchen und Schafen.
 Am vergangenen Sonntag besuchte  Premierminister Manuel Marrero Cruz zusammen mit Mitarbeitern des Revolutionspalastes die Finca, die Anfang der 1970er Jahre von Celia Sánchez gegründet wurde, im Rahmen des Nationalen Tages der Freiwilligenarbeit.
 Das Pflanzen und Jäten von Unkraut in Bohnenfeldern sowie die Blumenernte waren die Hauptaufgaben an diesem Tag, der dem 66. Jahrestag der ersten Freiwilligenarbeit  Ernesto „Che“ Guevaras gewidmet war. 
Jorge Revé Moracén, der Landwirtschaftsleiter des Betriebs, sprach über die Nutzung der drei Caballerías (etwa 1.000 Hektar) Land und betonte die Bedeutung produktiver Aktivitäten wie der vom Sonntag. „Wir spüren die Unterstützung, die Begleitung“, sagte er, „und das zeigt uns, dass wir stark sind und weiterkämpfen müssen.“
Die Lebensmittelproduktion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und es liegt an jedem Einzelnen von uns, seinen Beitrag zur Bewältigung der schwierigen wirtschaftlichen Lage des Landes zu leisten. Wir können nicht darauf warten, dass uns jemand das gibt, was wir selbst produzieren können. „Für die Mitarbeiter des Revolutionspalastes ist es eine Ehre, heute auf diesem Bauernhof zu arbeiten, der so eng mit Celias Vermächtnis verbunden ist“, erklärte Danisly Hernández Brito von der Stenografischen Abteilung. 
Milagros Morales del Toro, Mitarbeiterin der Beschwerde- und Petitionsabteilung, sprach ebenfalls über die Motivation der jungen Menschen des Revolutionspalastes, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Ihrer Meinung nach handelt es sich um „eine sehr wichtige Initiative, die nicht nur auf dieses Wochenende beschränkt ist, sondern jeden Monat stattfindet, sowohl an unserem Arbeitsplatz als auch an anderen Orten, wo unser Beitrag benötigt wird.“ 
Am Sonntag führten die Arbeiter im Revolutionspalast auch Reinigungs-, Aufräum- und Desinfektionsarbeiten in den Bereichen der Institution durch, in der Überzeugung, dass Einheit, Systematik und die aktive Beteiligung aller die Schlüssel zur Überwindung von Widrigkeiten sind.

Das Pflanzen und das Jäten von Unkraut auf den Bohnenfurchen sowie das Ernten von Blumen gehörten zu den Hauptaufgaben der Freiwilligenarbeit, an der Marrero Cruz beteiligt war. Photo: Estudios Revolución