OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Photo: Ricardo López Hevia

Es war ein außerordentlicher Nachmittag im Gebäude der Zeitung. Alle bei der  Granma wussten, dass die Asche von Marta Rojas  zu dem Ort zurückkehren würde, der ihre eigentliche Heimat war, wo sie mit ihrer Feder über sich hinauswuchs. Diesen Tempel, den sie immer verteidigt hatte, denn lange zuvor hatte sie bereits Fidel ihre Loyalität erklärt, dem Mann, der die Moncada gestürmt hatte, um aus Kuba ein Land voller Würde zu  machen.
Die Stille in der Eingangshalle, die nur von gelegentlichen Schritten unterbrochen wird, oder die Ergriffenheit, die sich einstellt, wenn man sie auf ihrem Porträt sieht und sie uns alle anlächelt, wie sie es immer getan hat, ist beeindruckend.
Von überall her kommen Freunde, Kollegen, einige bereits im Ruhestand, angesehene Persönlichkeiten, Gesichter von Institutionen, die sie geschätzt haben, und ihre Mitstreiter, die Tausende von Anekdoten erzählen könnten, spannende Geschichten, in denen Marta der joviale, unerschrockene, witzige, unberechenbare Mittelpunkt ist.
Und da ist das Kästchen mit ihrer Asche, umgeben von den Blumengebinden des Armeegenerals Raúl Castro Ruz und des Präsidenten Miguel Díaz-Canel Bermúdez,, des Präsidenten der Sozialistischen Republik Vietnam, Nguyen Xuan Phuc, und des Außenministeriums dieses Bruderlandes sowie des Verbandes der Kämpfer der Kubanischen Revolution. Und dann sind da noch ihre Medaillen, ihr Nationaler José-Martí-Journalistenpreis, ihre unendlich vielen Bücher. Ihre Fahne.
Hinter der Ehrenwache spricht Yailin Orta, die Direktorin der Granma, über Marta. Es sind keine Worte des Lebewohls. „Sie ruft uns auf, das Leben zu feiern", sagt sie, schildert ihren „ansteckenden Optimismus" und versichert uns: „Marta hat uns nicht auf diesen Moment vorbereitet". Die Menschen im Publikum hören zu und haben gleichzeitig die Bilder der Marta Rojas, die sie kennen vor sich, dynamisch, kühn und unvereinbar mit dem Tod.
Es gibt keinen Zweifel mehr. Marta ist in eine andere Dimension übergegangen, aber sie wird uns immer begleiten, wenn wir „neue Wege gehen", um das zu verteidigen, was ihre größte Leidenschaft war: die Revolution.