OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Küstenlandschaft des Nationalparks Guanahacabibes Foto: Rafael Fernández Rosell Photo: Dunia Álvarez Palacios

Pinar del Río – Man erzählt sich, dass als Fidel zum ersten Mal zur Halbinsel Guanahacabibes kam, er von ihrer Schönheit fasziniert war.

„Das ist viel Wert. Passt gut darauf auf“, sagte er uns und ich weiß, dass er dabei an die Zukunft dachte“.

Auch wenn seitdem schon viele Jahre vergangen sind, erinnert sich der Kommandant der Rebellenarmee Julio Camacho Aguilera, der den Führer der Revolution damals in den äußersten Westen Kubas begleitet hatte, noch genau daran.

Damals war ein riesiger Teil des Landes völlig unberührt, so schön wie abgelegen, mit einer Vergangenheit, die von Piraterie, Isolierung und Vernachlässigung geprägt war.

Aber jene üppige und praktisch intakte Natur vereint alle Eigenschaften in sich, um sich in ein wichtige Reiseziel für den Tourismus zu verwandeln.

Auch der Kommandant Camacho Aguilera hatte das verstanden, seit er sie zum ersten Mal gesehen sah. Deswegen wurde er, nachdem er ihr viele Jahre verbunden war, zum wichtigsten Impulsgeber für die Schaffung des Amts für Integrale Entwicklung Guanahacabibes (odig), das vor 20 Jahren vom Ministerrat genehmigt wurde.

So entstand die Struktur, von der die Bemühungen aller Einrichtungen in einem Territorium ausgehen, das die Bedingung eines Schutzgebiets und eines Biosphärenreservats erfüllt.

Zwanzig Jahre der Anstrengung

Straße, Telefonverbindungen, Radio- und Fernsehsignale, touristische Einrichtungen, Fischerei- und Forstaktivitäten und gleichzeitig eine mühselige wissenschaftliche Arbeit, um die Umwelt zu schützen.

So kann man in groben Zügen die wichtigsten Leistungen eines Amtes zusammenfassen, das darum kämpfen musste, alle zu vereinen, die diesen immer mehr Wirklichkeit werdenden Traum der Entwicklung der Halbinsel teilten.

Und es hat im Laufe der Jahre auch immer diejenigen gegeben, die versucht haben, sie ihrer natürlichen Ressourcen zu berauben und solche, die der Meinung waren Guanahacabibes so zu belassen wie es war.

Da Camacho überzeugt war, dass die Erhaltung des Ökosystems die Prämisse für jede Handlung sein müsse, die auf dem Gebiet unternommen werden sollte, verfocht er die Idee seiner 22 Strände, seiner Pfade zur Beobachtung von Vögeln und Reptilien, seinen Meeresboden mit den vielfältigsten Korallenriffen der Karibik, seine Legenden und seine Geschichten, die um sie erhalten zu können, nicht verborgen bleiben sollten.

„Was hat man von etwas so Schönem, wenn es niemand sehen kann?“ sagt er und er mahnt, dass es wichtig sei, sorgsam damit umzugehen.

Eine Natur, die immer besser erhalten wird

Dazu versichert uns die Präsidentin der Umweltagentur des Ministeriums Dr. Maritza García, dass mit Unterstützung der ODIG zwei Jahrzehnte lang eine nachhaltige Forschungsarbeit stattgefunden habe.

Der Besucher genießt das hohe Vorkommen an endemischen Arten und die landschaftliche Schönheit dieser kubanischen Region Photo: Ronald Suárez Rivas

„Das Projekt zum Erhalt von Meeresschildkröten beispielsweise ist international bekannt. Wir haben Berichte über neue Spezies erhalten und es wurde hier die einzige im Land existierende Farm zur Reproduktion von Korallen geschaffen.

Wenn die Auswirkungen des Klimawandels hier nicht so aggressiv wie in anderen Regionen Kubas waren, so lag das an der Rolle, die dieses Amt eingenommen hat“, fügt die Spezialistin hinzu.

Der Direktor des Parks und Master in Naturwissenschaften Lázaro Márquez vertritt ebenfalls die Auffassung, dass ODIG nicht nur zahlreiche Werke der Infrastruktur angeregt habe, sondern dass diese sich auch harmonisch an die Umwelt anpassen würden.

„ODIG erreichte, dass viele wissenschaftliche und akademische Einrichtungen hierher kamen, um alle Arten von Projekten durchzuführen, die in Zusammenhang mit der Biodiversität stehen. Eines davon bestimmt die Existenz von über tausend Arten von Meeresmuscheln“, sagt Lázaro Márquez.

„Deswegen können wir nach 20 Jahren sagen, dass wir die Entwicklung vorangetrieben und gleichzeitig die Natur immer mehr erhalten haben“.

Der wahre Schlüssel zum Golf

Der ODIG Direktor Kommandant Julio Camacho Aguilera erinnert sich, dass man, um den Kahlschlag zu beheben, die die Produktion von Holzkohle im Innern der Wälder hinterlassen hatte, man Luftaufnahmen von der ganzen Halbinsel gemacht habe, die man dem Forstunternehmen zur Verfügung stellte.

„Wir sind sorgsam mit dem Meer und dem Boden umgegangen. Wir haben die Wilderei, die Unterwasserfischfang und die Schleppnetzfischerei bekämpft. Wir haben uns immer um den Schutz der Natur gekümmert, denn ohne ist alles nichts“.

Wenn man auf die Zeiten zurückblickt, als es keine Straße gab, kein Radio- oder Fernsehsignal ankam und man um zu telefonieren Dutzende von Kilometer weit laufen musste, bemerkt man die gewaltige Veränderung.

Er weist jedoch daraufhin, dass die nächsten zwei Jahrzehnte für diesen Ort noch entscheidender sein würden. „Man hat immer gesagt, dass Kuba der Schlüssel zum Golf sei, aber dieser Schlüssel ist Guanahacabibes. Vor seinen Küsten liegt die Meerenge von Yucatán, die die Schifffahrt zwischen der nördlichen und südlichen Hemisphäre des Kontinents zwangsweise passieren muss.

«La Riviera Maya, das jedes Jahr Millionen Touristen empfängt, ist mit dem Hubschrauber von der Piste aus, die bereits hier besteht, 40 Minuten entfernt.

Deswegen schließt die von uns geplante Entwicklung den Hafen La Fe, den Flughafen San Julián, die Zone mit den Golfplätzen von Punta Colorada mit ein und eröffnet eine schöne Perspektive.

Ich glaube, dass wir nicht übertreiben, wenn wir Guanahacabibes mit der Halbinsel von Hicacos vergleichen. Nur dass Varadero ein wegen seiner Schönheit bereits international bekanntes Reiseziel ist und dieses hier kaum das Licht der Welt erblickt hat.“

Im Kontext

  • Die Halbinsel Guanahacabibes besitzt besondere Merkmale von großer ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung und ist ein Ort zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser.
  • Seit 1987 ist sie eine Reservat der Biosphäre, eine Kategorie, die von der UNESCO vergeben wird. Außerdem gibt es dort seit 2001 den Nationalpark mit zwei Naturreserven: Cabo Corrientes und El Veral, die 1963 als solche erklärt wurden.
  • Der Nationalpark Guanahacabibes mit seinen unterschiedlichen Merkmalen ist ein wichtiges Bioreservat innerhalb des ihn umgebenden Ökosystems, das interessante Korallenriffe beherbergt. Der Park weist auch verschiedene in Kuba endemische Arten auf.
  • Diese Region zeichnet sich durch ein hohes Aufkommen endemischer Arten und durch landschaftliche Schönheit aus. Dort gibt es 172 Vogelarten, die zu 42 Familien gehören, 11 davon endemisch und 84 sind Zugvögel. Experten gehen davon aus, dass vier von den sieben Arten von Meeresschildkröten, die es auf dem Planeten gibt, in Guanahacabibes überlebt haben. Sehr wertvoll sind außerdem die Korallenriffe, die es an seinen Küsten gibt.
  • Die Halbinsel Guanahacabibes war eines der letzten Refugien der indianischen Urbevölkerung, die vor den spanischen Eroberern flohen. Dort sind etwa 140 archäologische Stätten erhalten, die mit dem Leben dieser Urbevölkerung in Verbindung stehen, die in dieser Zone unter dem Namen Guanahatabeyes bekannt ist.

Quelle: Ecured