OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Ahinoa, Valeria y Mitchel Alejandro, durch In-vitro-Fertilisation im Zentrum in Cienfuegos entstandene Drillinge zusammen mit ihrer Mutter Cenia beim Verlassen des Krankenhauses Photo: Julio Martínez Molina

Das Programm zur Betreuung des Unfruchtbaren Paares wurde 2007 in Kuba ins Leben gerufen. Bis heute gibt es vier Hich Tec Zentren für unfruchtbare Paare, die sich in den Krankenhäusern Hermanos Ameijeiras und Ramón González Coro in Havanna, Gustavo Aldereguía Lima in Cienfuegos und Vladimir Ilich Lenin in Holguín befinden, während man Investitionen für ein weiteres Zentrum in Camagüey und in Santiago de Cuba bereithält.

Kuba ist das einzige Land Lateinamerikas das besagte Dienstleistungen der assistierenden Reproduktion hoher Komplexität völlig gratis anbietet, obwohl die Behandlung sehr kostspielig ist.

In jedem anderen Land belaufen sich allein die Behandlung mit Hormonen und die Ultraschalluntersuchungen auf zwischen 17.000 und 20.000 Dollar und dabei sind die pränatale Betreuung und andere Dienstleistungen, die in unserem Land ebenfalls gratis sind, noch nicht eingeschlossen.

Granma besuchte die zwei in der Mitte und im Osten des Landes gelegenen Zentren, die dazu beitragen, dass der Traum verschiedener Paare, Eltern zu werden, dank der wissenschaftlichen Entwicklung Kubas, Wirklichkeit werden kann.

In dn kubanischen High Tec Zentren (eines in Holguin, eines in Cienfuegos und zwei in Havanna, werden hauptsächlich hormonale Ursachen, Inseminationsfehler und durch den männlichen Faktor bedingte Infertilität behandelt.

Im Zentrum in Holguín im Hospital Vladimir Lenin werden die Patienten vom östlichen Teil des Landes behandelt. Professor Dr. Eloy Enrique Verdecia Silva, Leiter dieser Abteilung und Spezialist   für assistierende Reproduktion teilte uns mit, dass man im letzten Jahre 210 Zyklen assistierende Reproduktion mit In-vitro-Fertilisation begonnen habe. Es wurden 163 follikuläre und 168 embryonale Übertragungen durchgeführt. Damit habe man 61 erfolgreiche Schwangerschaften erreicht, was eine Erfolgsrate von 36,3 % bedeute, die höher liege als die von 2018, als sie bei 31 % lag.

„Die 2019 erreichte Rate, als man zum ersten Mal 388 Paare behandelte, lag bei der in Europa, wo man bereits über höhere Technologie verfügte, wie wir sie in Kuba haben. Wenn wir in unserem Land die Vitrifizierung von Embryonen und Keimzellen und die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion einführen, sehr fortgeschrittene Techniken, werden wir sicherlich die gleichen Ergebnisse wie die Länder erreichen, in denen sie heute angewandt werden.

Als Zentrum hoher Komplexität mit In-vitro-Fertilisation begannen wir im Juli 2014. Ab da haben wir mehr als 600 Zyklen eingeleitet. Im ersten Jahr traten mit dieser Technik keine Schwangerschaften auf. Dann, 2015, waren es nur sieben: im Jahr darauf 16 und Ende 2017 hatten wir 45 erreicht.

Das Jahr 2018 schlossen wir mit 70, eine Ziffer, die wir 2019 wegen der durch die Blockade bedingten materiellen Einschränkungen nicht erreichen konnten. Diese haben uns aber nicht daran gehindert, die Anzahl der Zyklen zu beginnen, die wir als notwendig erachteten, denn auch so hatten wir 6 % positive Ergebnisse“, sagte er.

Das Zentrum für Assistierende Reproduktivität in Cienfuegos innerhalb des Krankenhauses Gustavo Aldereguía Lima wird von Dr. Regla Rojas Quintana geleitet, die Professorin und Fachärztin für Gynäkologie ist und uns berichtete, dass dort Paare aus den zwischen Cienfuegos und Camagüey liegenden Provinzen behandelt würden.

Dr. Rojas Quintana führte aus, dass 2019 man 130 Schwangerschaften erreicht habe. Im Zentrum in Cienfuegos führt man konventionelle In-Vitro-Fertilisation und Spendung von Ovarien durch und man unternimmt die ersten Schritte für die Vitrifizierung,

Die Gynäkologin Dr. Aimed María Reyes Pérez sagte uns: „Das ist eine wunderschöne Erfahrung und es geht sogar so weit, dass wir uns als Teil der Familien unserer Patienten fühlen, denn Vertrauen zu schaffen ist für die Schwangerschaft entscheidend. Es ist eine sehr befriedigende Arbeit.“

Die Biologin des Zentrums Dr. Isis Santana González erklärte uns: „Hier werden die Spermienproben für den in-vitro Prozess aufbewahrt.Dabei handelt es sich um komplexere Proben als das Spermogramm. Wir arbeiten mit mit weiblichen und männlichen Gameten und Embryonen, unter extremen Bedingungen von Sterilität, da jede flüchtige Verbindung die Entwicklung der Embryonen stören kann“.

Neue Leben dank der kubanischen Wissenschaft

Anfang 2016 wurde das erste Kind durch In-vitro-Fertilisation im Zentrum in Cienfuegos geboren. Der kleine Álvaro Ramón war der erste, der große Freude brachte und später folgten andere, darunter auch Drillinge.

„Es war eine Schwangerschaft ohne Probleme, normal, und auch die letzten Monate verliefen dank der ausgezeichneten Unterstützung problemlos und haben zu diesem erfolgreichen Ergebnis für meine Familie und das kubanische Gesundheitssystem geführt“, sagte die Mutter des kleine Àlvaro, die aus dem Herzen des Gumuhaya Gebirges stammt.

Der Junge kam am 27. Februar um 7:45 Uhr nach einer unheimlich langen Wartezeit von 16 Jahren auf die Welt. Seine Mutter hatte alles Mögliche und Unmögliche versucht, um schwanger zu werden. Sie war zu so vielen Sprechstunden, versuchte so viele Behandlungen … aber erst das multidisziplinäre Team des Zentrum für assistierende Reproduktion in Cienfuegos machte es möglich, dass das erste in-vitro Baby an einem kalten Morgen des letzten Samstag im Februar 2016 geboren werden konnte.

Mitchel Alejandro, Ahinoa und Valeria, Drillinge, die ebenfalls aus der in-vitro Fertilisation des Zentrums entstanden, erblickten im Dezember 2019 das Licht der Welt.

Cenia Valle ist die glückliche Mutter der drei niedlichen Babys, die sie dank der immensen Arbeit des Zentrums, der kubanischen Wissenschaft und der unschätzbaren Dienste haben konnte, die unser Gesundheitswesen den Paaren unseres Landes zukommen lässt.

Im Kontext

  • Bei der der Überprüfung der von Präsident Miguel Díaz-Canel im Juli 2019 angeregten demographischen Dynamik in Kuba wurde die besondere Aufmerksamkeit deutlich, die man der Behandlung von unfruchtbaren Paaren zukommen lässt. Zu diesem Zeitpunkt gab es 113.148 Paare,die stabile sexuelle Beziehungen haben, ein Kind haben wollen und dies über ein Jahr erfolglos versucht haben. Das erklärte der Leiter der Ständigen Kommission für Umsetzung und Entwicklung Marino Murillo Jorge.
  • Davon wurden 102.900 zum ersten Mal behandelt und man erreichte 7 080 Schwangerschaften, was deutlich macht, wie ernst das Gesundheitsministerium diese Angelegenheit nimmt, auch wenn die Ergebnisse noch weit von dem entfernt sind, was man erreichen möchte.
  • Der kubanische Präsident drängte darauf, in diesen Gesundheitseinrichtungen besonders auf ein Umfeld der Diskretion und der Kultur des Details zu achten.
  • Díaz-Canel wies auch daraufhin, dass es sich dabei um eine Angelegenheit großer Sensibilität handle, denn es ginge um 100.00 Paare die gern ein Kind hätten. Eine effiziente Beratung würde nicht nur Freude in diese Familien bringen, sondern sich auch auf die Geburtenrate auswirken.
  • Gesundheitsminister José Ángel Portal Miranda zeigte auf, dass es in allen Gemeinden Dienste zur Betreuung des unfruchtbaren Paares gebe und außerdem die Dienstleistungen auf Provinzebene.