OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Empfang der aus Bolivien kommenden kubanischen Ärzte auf den Internationalen Flughafen José Martí. Photo: Dunia Álvarez Palacios

Ich bin mir sicher, dass unter denen, die Zeuge der Abreise der kubanischen Ärzte von Flughafen Santa Cruz in Bolivien waren – es jene gab, unabhängig davon, ob es sich dabei um Polizisten, Militärs oder „neue Amtsträger“ handelte, deren Gewissen sich regte, als ihnen bewusst wurde, dass ihnen die Hoffnung entschwindet.

Es dürfte sehr schwierig sein, unter den etwas mehr als 11 Millionen Bolivianern eine Familie zu finden, die nicht irgendeine Form von Behandlung durch dieses medizinische Fachpersonal erfahren hat oder zumindest von jenen begrüßt wurde, die neben der Medizin, die sie ausüben, auch ethische Werte und moralische Integrität verkörperten, die bei einem Beruf wie diesem so notwendig sind.

Dass einige der Usurpatoren der Macht in jener Anden-Nation das von der US-Botschaft ausgearbeitete Skript gelesen haben, um zu versuchen, unsere Ärzte zu disqualifizieren, ist nichts Neues. Eine ähnliche Kopie wurde Brasilien bei der Amtsübernahme von Jair Bolsonaro übergeben und in Ecuador kann man ebensolche Bemühungen feststellen.

Diejenigen, die Bolivien verlassen mussten, wo sie mit Familien zusammenlebten, die sie wie Kinder oder Geschwister aufnahmen, die Worte der indigenen Sprache lernten, empfinden das gute Gefühl ihre Pflicht erfüllt zu haben aber auch das des Schmerzes wegen jenen, die jetzt ihrem Schicksal überlassen und der räuberischsten Form des Neoliberalismus ausgeliefert sind.

Ich erinnere mich noch gut daran, als Ärzte, Krankenschwestern, Techniker des Gesundheitsbereichs und andere Mitarbeiter sich gezwungen sahen das Brasilien zu verlassen, das ihrer so bedurfte und immer noch bedarf.

Wie kann man jene armen brasilianischen Familien vergessen, die als sie erfahren hatten, dass die kubanischen Ärzte gezwungen wurden, ihr Programm der Zusammenarbeit einzustellen, in Tränen aufgelöst kamen, um sie zu verabschieden, das Vorgefallene beklagten und ihnen Geschenke zur Erinnerung machten, Geschenke, die bescheiden wie sie waren, einen großen menschlichen Wert ausdrückten.

Was geschah in Brasilien, nachdem die kubanischen Mitarbeiter in ihre Heimat zurückgekehrt waren? Es ist traurig, es sollte nicht so ein, aber wie aus bekannt gewordenen Zeugnissen hervorgeht, ist an vielen dieser Orte niemals wieder ein Arzt erschienen, um die kranken Patienten zu behandeln.

Kinder, die ihrem Schicksal überlassen wurden, völlig vernachlässigte alte Leute, geographische Entfernungen, die nur von denjenigen zurückgelegt werden, die den Schmerz eines anderen Menschen als ihren eigenen empfinden, wie weit entfernt dieser auch befinden mag.

Das, was im geliebten Bolivien geschieht ist ähnlich dem in Brasilien. Indigene Gemeinden, die über Jahre den großen Schatz der Solidarität erfahren durften, werden jetzt nicht mehr medizinisch versorgt.

Auch die Kubaner, die zurückkehren, tragen eine Last mit sich und sie werden wenn möglich versuchen, mit den Familien Kontakt zu halten, die sie wir ihre Kinder aufgenommen haben. Oder aber ihnen irgendwie das Medikament zukommen zu lassen, das für den Erhalt ihrer Gesundheit notwendig ist.

Es ist traurig und ich wiederhole es, unbegreiflich, dass es Menschen gibt, die das Böse wählen, den Terror, den Egoismus anstatt die Solidarität als wichtigsten Schatz des Lebens zuzulassen.

Jetzt hat sich in Bolivien dieses Übel installiert, jene, die ihre Mitbürger schutzlos lassen und die außerdem befehlen oder zulassen, dass sie von Militärs massakriert werden, die komplizenhaft schwiegen und sich in ihren Kasernen versteckten, um dem Verrat, dem Putsch den Weg frei zu machen.

Früher oder später werden es diese aufgegebenen Völker sein, denen man ihr Recht auf Gesundheit nimmt, die jene richten werden, die es ihnen verweigern.

Es wird das bolivianische Volk sein, das dafür sorgen muss, dass das Gute über das Böse die Oberhand gewinnt. Dieses Volk, das jetzt ohne medizinische Versorgung zurückbleibt, die armen Familien, die Indigenen, die Bauern und Arbeiter, die jahrelang von denen die aus Kuba gekommen waren die Sicherheit hatten, eine solidarische medizinische Behandlung zu erfahren, einem Land, das außerdem Hunderte von bolivianischen Ärzten ausgebildet hat und Zehntausende weltweit.

Ich bin sicher, dass die Hoffnung wieder nach Bolivien zurückkehrt.