
Das von Twitter gesperrte Konto der Tageszeitung Granma, das seit Mittwoch Nachmittag ohne Angabe von Gründen gesperrt war, wurde am Donnerstag Nachmittag mit nur 18.000 Followers wiederhergestellt. Nach und nach erhöhte Twitter die Ziffer wieder auf die ursprünglich vorhandenen 166.000.
Diese Aktion gegen Granma war kein Einzelfall. Am gestrigen Tag wurden etwa 20 Konten von wichtigen kubanischen Medien, Regierungsbeamten und Journalisten gesperrt oder blockiert.
Keiner der Betroffenen konnte in dem Augenblick auf sein Konto zugreifen, als der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel Bermúdez im nationalen Fernsehen die Maßnahmen ankündigte, um die zeitweilig schwierige energetische Situation abzuschwächen, die die USA durch die Verschärfung der Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade gegen die Insel hervorgerufen haben.
Der Direktor für Globale Kommunikation von Twitter Ian Plunkett erklärte, dass die gesperrten Konten gegen die Regeln von Twitter verstießen, in dem sie Konversation künstlich verstärkten, verschiedene identische Konten mit ähnlichem Inhalt nutzten und die Interaktion zwischen den Konten provozierten, um die Bedeutung der Botschaften aufzublähen oder zu manipulieren. Er sagte, die Inhaber der Konten seien über die Gründe der Sperrung informiert worden.
In der Mitteilung über die Sperrung von @Granma_Digital wird kein Grund für die Aussetzung des Kontos genannt.
Der Kubanische Journalistenverband (UPEC) gab eine Mitteilung heraus, in der er diesen Angriff gegen die kubanischen Kommunikatoren anprangerte. Zu den Medien, die gesperrt wurden, weil sie angeblich gegen die Regeln von Twitter verstoßen, gehören neben Granma unter anderem auch Cubadebate, La Mesa Redonda, Radio Rebelde, Dominio Cuba und Cubaperiodistas.
Es wurden außerdem die Konten des Kommunikationsministeriums und von verschiedenen Beamten des Außenministeriums und des Gesundheitsministeriums blockiert.
In dieser Mitteilung wird außerdem hervorgehoben, wie wichtig es in diesem Zusammenhang sei, auf die Ziele der Internet Task Force für Kuba des US-Außenministeriums hinzuweisen, die im Juni Empfehlungen herausgab, das Netz als Autobahn für die Subversion in Kuba zu benutzen.
„Der Verband Kubanischer Journalisten prangert entschieden das Verschwinden dieser Räume, die dazu dienen Ideen zum Ausdruck zu bringen, als einen massiven Akt der Zensur gegen Journalisten, Redakteure und Kommunikationsmedien an. Wir fordern die sofortige Wiederherstellung der Konten, die in keinem Fall gegen die Politik von Twitter verstoßen haben, während die Plattform unverhohlen die Rechte der Kommunikatoren mit Füßen tritt, sie an der Ausübung ihrer Arbeit hindert und versucht einen Informationsprozess von herausragender Bedeutung für unser Land zum Schweigen zu bringen“, heißt es bei UPEC.
In der Fernsehübertragung, die Twitter zum Schweigen bringen wollte, erklärte der kubanische Präsident, wie die aktuelle Regierung der USA ihre Feindseligkeiten gegen Kuba verschärft, um die Grundbedürfnisse des Volkes und seinen Alltag zu beeinträchtigen und anschließend der Regierung die Schuld dafür zu geben. „Sie wollen die soziale Situation erschweren, um politische Zugeständnisse von uns zu erzwingen. Die ideologische Subversion hört nicht auf“.
Díaz-Canel bekräftigte, dass der Gegenplan Kubas unter den gegenwärtigen Bedingungen der ist, als Land zu denken und das Verständnis des Volkes zu erreichen, beherzt an die Arbeit zu gehen, uns zu aktivieren und quer zu denken, mutige und kreative Lösungen vorzuschlagen und nicht zu jammern. „Wir müssen anders agieren. Es ist dies der Moment, das Volk zu informieren und ihm zu erklären, wie wichtig seine Mitarbeit ist“, sagte er.