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In dem Elektrochemischen Industriebetrieb von Sagua findet seit 2014 die technologische Umstellung der Chlorsodafabrik statt Photo: Estudio Revolución

Villa Clara – Nach weniger als einem Jahr kehrt der von seinem Präsidenten Miguel Díaz-Canel Bermúdez angeführte Ministerrat wieder in die Provinz Villa Clara zurück, um festzustellen, in wieweit die beim ersten Besuch entdeckten Probleme einer Lösung näher gekommen sind und welch neue Wege in dieser Provinz beschritten wurden.

Etwa 50 km von der Provinzhauptstadt entfernt, in Sagua la Grande begann der Arbeitsbesuch des Präsidenten. Dort suchte er zunächst den Elektrochemischen Industriebetrieb von Sagua auf, in dem seit 2014 eine technologische Umstellung der Chlorsodafabrik im Gange ist, die dem Land sowohl in Bezug auf die Umwelt als auch in technologischer und wirtschaftlicher Hinsicht Vorteile bringt.

Wenn die Fabrik einmal ihren Betrieb aufnimmt – was für die zweite Jahreshälfte vorgesehen ist- wird sie mit der Produktion von Natronlauge, Wasserstoff und Chlorgas als erste Stufe zur Herstellung von Hypochlorit beginnen. Später, wenn man die Parameter der Chlorlinie stabilisiert hat, wird man an die Erarbeitung von Salzsäure und flüssigem Chlor gehen.Das teilte die Direktorin dieses Elektrochemischen Werks Isel Pérez López mit.

Wenn es soweit ist, wird das Land Importe von 20 Millionen Pesos einsparen können, die es jetzt durchführen muss, um die Nachfrage zu befriedigen.

Auf den Rückstand und die Ineffizienz bei diesem Investitionsprozess eingehend, betonte Díaz-Canel, wie wichtig es sei, die Investitionen bis ins kleinste Detail zu planen. Das wäre die Garantie für eine adäquate Durchführung und auch dafür, dass die vorgesehenen Ergebnisse erreicht werden können.

ÜBER UMARMUNGEN UND PRODUKTIVE ANSTREGUNGEN

Auf dem Weg zu seinem nächsten Ziel legte der Präsident im Hotel Sagua einen kurzen Zwischenstopp ein. Das Hotel wurde vor kurzem repariert und bietet insgesamt 51 Zimmer an. Er informierte sich auch über die Restaurierung des Arenas Palasts, der als einer der sieben Wunder der Architektur Villa Claras gilt.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Bevölkerung ging Díaz-Canel zur Unternehmensbasiseinheit, die Eisenbahngüterwagen repariert. Mit den Arbeitern dort sprach er darüber, wie man die Arbeitszyklen jedes Teams effektiver gestalten könnte, über die Arbeitsbedingungen und über die Qualität, die die Arbeit zu jeder Zeit aufweisen müsse.  

Der Präsident betonte, wie wichtig es sei, den Rotationszyklus der Wagons, die Zement transportieren, zu verringern und drängte gleichzeitig darauf, dass man Alternativen für die Beseitigung der Rückstände finden müsse, die nach jedem Transport im Innern der Tanks verblieben, damit die Zeit, in der sie leer stehen, sich verringere und weniger manuelle Arbeit bei diesem Prozess erforderlich sei.

WENN DIE INVESTITIONEN FRÜCHTE TRAGEN

In der Dampfkesselfabrik Jesús Menéndez, die einzige ihrer Art in Kuba, informierte sich der kubanische Präsident über die Art der Dampfkessel, die dort hergestellt werden, die produktive Verkettung und die Stabilität der Belegschaft.

Er erfuhr aus erster Hand über den Investitionsprozess, der zur Wiedergewinnung der produktiven Kapazität durchgeführt wird und über die Installation von Spitzentechnologie wie Bewehrungsschweißmaschinen und die Ingangsetzung von Wärmebehandlungsöfen.

Das hat unter anderem ermöglicht, die Herstellung verschiedener Komponenten zur Dampferzeugung in den Zuckerrohrzentralen zu übernehmen sowie für die Wiederherstellung und Modifizierung von Kuppelgehäusen, Einfülltrichter für Asche und Trockenöfen für Zucker.

AUCH EINE GEMEINDE ZUM TRÄUMEN

„Es ist schön hier“, war einer der am meisten wiederholten Sätze des kubanischen Präsidenten, als er in der Gemeinde Nueva Isabela eintraf, wo im Januar dieses Jahres 50 Petrohäuser an Familien übergeben wurden, die in dem Küstenort Isabela de Sagua gewohnt hatten, der im September 2017 beim Durchzug von Hurrikan Irma schwer beschädigt wurde.

„Jetzt macht euch schöne Gärten und pflegt die Umgebung“, sagte der Präsident den Einwohnern der neuen Siedlung, die jetzt etwa zehn Kilometer von der Küste entfernt liegt und so weniger anfällig ist für den Anprall des Meeres ist.

Inmitten der Menge, die ihren Präsidenten umarmen, begrüßen oder fotografieren wollte, gab es ein besonderes Treffen, das die Herzen der Umstehenden rührte.

Ein junger Mann ruft den Namen des Präsidenten und Díaz-Canel dreht sich um und geht zu ihm. Er sagt ihm, er heiße Alejandro und er spricht mit ihm, als ob sie alte Freunde wären. Trotz seiner physischen Behinderung, die ihn zwingt im Rollstuhl zu sitzen, hat Alejandro sich ständig angestrengt und erzählt ihm, dass er an der Arbeiter-Bauern Fakultät sei und wie Fidel Jura studieren möchte.

Alejandro dankt der Revolution für die Chance bei all den Schwierigkeiten wachsen und über sich hinauswachsen zu können.

MAN MUSS AUF DIE UNIVERSITÄTEN ZÄHLEN

Um das Land zu entwickeln und den Widrigkeiten zu widerstehen, denen wir ausgesetzt sind, muss man die Universitäten nutzen; dort findet sich die Antwort auf viele unserer Probleme, deswegen müsse es eine stärkere Integration zwischen den Hochschulen und den verschiedenen Einrichtungen geben, sagte Díaz-Canel.

Bei einem fruchtbaren Meinungsaustausch an der Zentralen Universität „Marta Abreu“ führte der Präsident einige Beispiele von Sektoren an, mit denen es eine bessere Zusammenarbeit geben könnte, wie die Nahrungsmittelproduktion, die Informatik, das Bauwesen und die Energie.

Zuvor hatte der Präsident die Fakultät für Elektrotechnik besucht, an der er studiert hatte und sich dort mit einigen Professoren und Studenten ausgetauscht, die mit der Welt der Robotik verbunden sind und die wegen ihrer erzielten Ergebnisse im Land führend sind.

Im Gespräch mit dem Leiter der Abteilung Automatik Yunier Valeriano Medina und anderen Spezialisten erfuhr der Díaz-Canel über die Fortschritte bei den mit der Präzisionslandwirtschaft verbundenen Projekten, ein Konzept, das noch wenig im Land angewandt wird, das aber eine große Kapazität bei der Einschätzung, Planung und Effizienz des Ackerlands aufweist.

Über die Entwicklung und Benutzung von Drohnen und der begleitenden Technologie kann man nach Aussagen von Experten Ungeziefer, Krankheiten und Defizite an Nährstoffen und Wasser, Bodeneigenschaften und andere, für das menschliche Auge nicht sichtbaren Dinge, feststellen.

Ein anderes wichtiges Ergebnis der Gruppe ist das automatische Bewässerungssystem mit drahtloser Technologie, das man sogar anwenden kann, wenn der Anwender sich einen Kilometer entfernt aufhält. Dafür kann man die Vorteile nutzen, die die Ausweitung des mobilen Telefonnetzes im Land mit sich bringt.