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Große Schäden durch den Regen Photo: Freddy Pérez Cabrera

Santa Clara – Es war ein völlig normaler Tag am etwas außerhalb der Stadt gelegenen internationalen Flughafen Abel Santamaría, bis um 15 Uhr ein starker Regen begann, der von heftigen Winden und Hagelschauern begleitet war, die den Menschen Schrecken einjagten.

Die Passagiere befanden sich im Saal des Terminals und die Arbeiter, die an diesem Nachmittag ihre Schicht versahen, beobachteten mit Verblüffung wie die Zinkplatten des Daches begannen in die Luft zu fliegen, und dazu noch ein Teil der Zwischendecke. Das erzählt Carlos Britto, der sich auch an einen ohrenbetäubenden Krach erinnerte, was ihn an einen Tornado denken ließ.

„Das erste, was wir taten, war, die Passagiere zu schützen. Wir sagten ihnen, sie sollten sich an die Wand drücken, um einen Unfall zu vermeiden, was alle auch taten. Dann begannen wir mit Plastiktüten, Umhängen und allem, was wir finden konnten, die PC, die Drucker, die Fernseher und die ganze Ausrüstung zu schützen, die es an einem Terminal gibt“, erklärt Britto. Er musste aber zugeben, dass trotz aller Anstrengungen, doch die meisten Geräte irgendeinen Schaden davontrugen.

Die Schäden am Dach des Flughafens waren beträchtlich Photo: Freddy Pérez Cabrera

Auch die in der Nähe lebenden Einwohner waren von den Auswirkungen dieses lokalen Sturms, der Santa Clara heimsuchte, betroffen. Santa Jova Sanetti bekam das, was sie den Schrecken ihres Lebens nannte.

„Ich war gerade am Kochen, als ich hörte, wie die Platten vom Dach meines Hauses fortflogen. Ich fing an zu schreien und das einzige, was mir einfiel, war zum Haus des Nachbarn zu laufen. Dabei bin ich dann mit meiner Bluse am Drahtzaun hängen geblieben und da lag ich dann und habe einige Minuten den Aufprall der Hagelkörner auf meinem Rücken gespürt, so als ob ich von Kugeln getroffen würde“, sagte uns die Frau, während sie uns ihre Hämatome zeigte, die sie überall am Körper hat.

Ein anderer, der einen großen Schrecken bekam, ist Adolfo López Cárdenas, der sagte in seinen 74 Lebensjahren nichts Ähnliches erlebt zu haben. „Es war beängstigend, die Dächer flogen herum, die Äste der Bäume... Sieh mal, die Hagelkörner waren so groß, dass der Boden in wenigen Minuten völlig weiß war“, sagt er.

Sein Sohn Orelvis, der am Rand der Straße wohnt, die zum Flughafen führt, sagt uns, dass er den Sturm zusammen mit seiner Familie erlebt habe, aber als sie das Dach am Eingang wie ein Stück Papier wegfliegen sahen, sagte er allen Anwesenden, sechs Personen insgesamt, sie sollten schnell ins Bad gehen und da hätten sie dann das Ende des Sturms abgewartet.

Und jetzt, über sich selbst hinauswachsen

Wie der Direktor des Flughafens Omar Andrés Gil sagte, habe man bis jetzt Schäden an etwa 800 Quadratmetern Dach und bei 300 Quadratmetern der Zwischendecken festgestellt. In wieweit die technische Ausrüstung betroffen ist, könne man erst sagen, wenn alles getrocknet und überprüft sei.

Die Größe der Hagelkörner erstaunte die Bevölkerung. Foto: Facebook entnommen Photo: Granma

Angesichts solch widriger Umstände traf man die Entscheidung, die Flüge zu suspendieren bis alles völlig wiederhergestellt ist und alle Dienstleistungen mit der notwendigen Qualität und Garantie geleistet werden können. Deswegen wurden die Flüge von American Airlines und Southwest auf andere Flughäfen umgeleitet, während die panamaische Copa ihren Betrieb erst einmal eingestellt hat.

Am Montag begannen die Arbeiter des Terminals und einige Brigaden von Cometal, Mecalum und andere Bauunternehmen mit den Reparaturarbeiten, wofür alle nötigen Ressourcen zur Verfügung stehen.

Auch die Schäden an den Wohnungen in Santa Clara wurden aufgenommen und entsprechend den Möglichkeiten der Provinz werden die Materialien zu ihrer Beseitigung zur Verfügung gestellt.

Die Ausfälle im Stromnetz sind schon größtenteils behoben und das, was noch übrig ist, wird heute überprüft und repariert.

Nach Auskunft der Fachfrau der meteorologischen Abteilung in Villa Clara Odalys Montero war das, was sich in Santa Clara ereignete, ein schwerer lokal begrenzter Wolkenbruch, der von heftigen Winden und von Hagel und Blitzen begleitet war, aber kein Tornado, wie einige vermutet hatten.

„Es kam zu starken Ausbrüchen linearer Winde, ein Phänomen, das als Luftlawine bekannt ist, bei dem sich sehr kräftige Wolken bilden, die man Cumulonimbos nennt und die Luftströme hervorrufen, die linear abwärts fallen. Das Gebiet in der Mitte Kubas werde von dieser Art Phänomen am meisten betroffen.