OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Parallel zu Arbeiten der Bodenbehandlung erfolgt gegenwärtig die Ausbaggerung der Fahrrinne und Liegeplätze. Photo: Eduardo Palomares

SANTIAGO DE CUBA — Als Startobjekt der progressiven Modernisierung des Hafens Guillermón Moncada, durchläuft das Projekt der Kooperation zwischen Kuba und China für den Bau des Mehrzweckterminals Yarayó gegenwärtig mit seinem neuartigen Verfahren der Bodenbehandlung eine entscheidende Phase der Intensivierung der wichtigen Investition.

Der zweitwichtigste Hafen im Land kann aufgrund seiner derzeitigen Tiefe gegenwärtig nur Schiffe mit einem Fassungsvermögen zwischen 5.000 und 15.000 Tonnen abfertigen, verfügt über veraltete Technik, nur wenige Portalkräne und eine unzureichende Lagerkapazität.

Wie der junge Ingenieur Walter Niuvó Me­dina, Direktor des Investitionsobjekts, erläutert, beruht dieser Bau auf der Leitlinie Nr. 275 der Wirtschafts- und Sozialpolitik der Partei und der Revolution, die vom 7. Parteitag angenommen worden wurde und die schrittweise Entwicklung der Hafen-Infrastruktur vorzeichnet, die mit einer gleichzeitigen Reduzierung der Fracht- und Liegezeitkosten einhergeht.

Es ist vorgesehen, den Hafen mit einer hochmodernen Ausrüstung für die Entladung von Schiffen mit mindestens 20.000 und bis zu 40.000 Tonnen zu versehen.

Für Schiffe dieser Größenordnung sieht das Projekt einen Schiffsanlegeplatz von 231 Metern Länge und einen Liegeplatz von 13,60 Metern Tiefe vor, zwei Lager mit Aufnahmekapazität für 2.040 Tonnen allgemeiner und 10.080 Tonnen trockener Fracht, zwei Mehrzweckkräne für 30 und 50 Tonnen Last, sowie acht Beleuchtungstürme, die den Betrieb rund um die Uhr ermöglichen.

Auf einer Fläche von 59.878 Quadratmetern verläuft derzeit ein Prozess der Bodenbehandlung, der sich bis Juni kommenden Jahres hinzieht und die Wiederstandskraft des Bodens erhöhen wird. In einem Gebiet, in dem häufig Überschwemmungen und starke Regenfälle auftreten, wird darüber hinaus die Entwässerung des Bodens wesentlich verbessert werden.

Angesichts der Kosten, die durch ein hohes Volumen an Erdbewegungen und der Neuauffüllung entstehen würden, erläutert der chinesische Ingenieur Hu Xiao Yuan, Produktionsmanager des Baus, dass in diesem Fall erstmalig in Kuba Alternativen angewendet werden, die in seinem Land und an anderen Orten der Welt mit optimalen Ergebnissen genutzt worden sind.

Genau gesagt, erfolgt nach der Säuberung der Fläche die Anordnung von über 170 Kubikmetern Vorlastmaterial, einschließlich der Formung einer 80 cm dicken Schicht aus 50.000 Kubikmetern Sand und einer Kiesmatratze aus 32.000 Kubikmetern dieses Materials.

Für die Bodenerhaltung werden außerdem 444.000 laufende Meter Plastikdochte für Entwässerungsrohre und 56.000 Quadratmeter Geotextil zum Einsatz gebracht. Ebenso werden 142 Betonpfähle in den Boden gerammt. Nach Beendigung dieser Arbeiten werden Hochdruck-Proben in dem Gebiet vorgenommen, in dem sich der Hafendamm befinden wird.

Innerhalb des bisher eingehaltenen zeitlichen Ablaufsplans erfolgt parallel zu jenen Arbeiten die Ausbaggerung des Meeresbodens, wo nach Entfernung des Schlamms zur höheren Sicherheit die Errichtung eines Schutzwalls aus einem Felssteingefüge zu beiden Seiten des Hafendamms mit einem Ausmaß von 160.000 Kubikmetern erfolgt.

Der Chefingenieur des Unternehmens China CCCC (China Communications Construction Com­pany LTD), dem diese Investitition obliegt, die mit einem Kredit seines Landes ausgeführt wird, brachte zum Ausdruck, dass „die Qualität der Arbeit der Bauarbeiter aus Santiago wesentlich ist und deren hohe Qualifizierung und unsere engen Beziehungen widerspiegeln“.

Sobald der unabdingliche Prozess abgeschlossen sein wird, wird der Bau in beschleunigtem Tempo mit ebenso modernen Techniken beim Bau von Lagern, Zufahrtsstraßen und weiteren der 25 Bauobjekten weitergeführt. Für deren Bedarf an Beton, der innerhalb von drei Monaten 8.000 Kubikmeter überschreiten wird, ist bereits eine Betonmischanlage installiert worden.

Unter den vorübergehend eingerichteten Anlagen sind bereits Büroräume, Unterkünfte, sowie Wasser- und Stromversorgungsnetze, Platten zur Formgebung von Stahlelementen, die erwähnte Betonmischanlage, Baumaschinen, schwere Technik sowie die Organisation und Aufbereitung aller Außenflächen zu sehen.

Wie aus den Ausführungen des technischen Direktors des Hafens von Santiago de Cuba, Mario Sierra Osorio, hervorgeht, kann nach Inbetriebnahme der Kapitalanlage eine Zeiteinsparung von 50% beim Entladen der Schiffe erreicht werden, was dem Land in einem Zeitraum von 4 Jahren jeweils eine Einsparung von 1,4 Millionen Dollar einbringen wird.

Mit dem neuen Terminal, das für eine jährliche Abfertigungskapazität von 565.000 Tonnen ausgelegt ist, die allgemeine Waren und Container mit Schüttgut umfasst, werden mit Sicherheit viel mehr als die geplanten 412 Schiffe abfertigt werden können, mit denen in diesem Jahr eine Million Tonnen Fracht transportiert werden.

Umfassend betrachtet wird die Modernisierung des Hafens von Santiago im Folgenden von der Umgestaltung der gesamten Infrastruktur der Verbindung über Eisenbahn und Landstraße in den kubanischen Osten begleitet sein, sowie von Einrichtungen für den Tourismus, die außer ihrem wirtschaftlichen auch sozialen Nutzen bringen werden.