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Alejandro und Yerandy (rechts) sind sich einig, dass alles unternommen werden muss, um eine Epidemie zu vermeiden. Photo: Ronald Suárez Rivas

PINAR DEL RÍO – Sie sind olivgrün gekleidet und bestimmen das Straßenbild der Stadt. Es sind die Reservisten der Revolutionären Streitkräfte (FAR), die dieses Mal einen Kampf ohne Waffen führen.

„Auch wenn das Zika-Virus unser Land noch nicht erreicht hat, so sind doch schon Länder ganz in der Nähe davon betroffen. Wenn wir die Moskitos, die das Virus übertragen, nicht beseitigen, wird es auch zu uns kommen“, sagt Yosniel García, der zur Truppe gehört.

Normalerweise ist Yosniel Schichtleiter bei der Delta Sicherheitsagentur, aber seit etwas mehr als einer Woche gehört er zu den 9.000 Reservisten, die die Arbeit gegen die Moskitos im Land unterstützen.

„Wir sind alle davon überzeugt, dass das ein wichtiger Einsatz ist, weil es um die Gesundheit unserer Kinder und die von uns allen geht“, sagt er.

Das glaubt auch José Antonio Martínez, der ihn mit der Bazooka in der Hand begleitet. „Hier geht es nicht nur darum, die Wohnungen auszuräuchern, sondern wir müssen richtig sorgfältig vorgehen, damit das gesteckte Ziel auch erreicht wird“, fügt er hinzu.

„Um die Arbeit durchführen zu können, sind wir in der medizinischen Fakultät der Universität darauf vorbereitet worden. Uns wurden Videos gezeigt und wir hatten Unterricht bei Fachleuten“, erklärt Abel García.

Dieser junge Mann aus Pinar del Rio, der normalerweise in einem Busunternehmen arbeitet, war bereits bei der Ausräucherung von 700 Wohnungen dabei.

„Mein Kollege und ich, wir teilen uns 100 Wohnungen pro Tag auf und wir sind für unsere Arbeit schon mehrmals belobigt worden“, sagt Abel.

Auf alle Fälle könne man jetzt auf die Mitarbeit der Bevölkerung zählen. „Bis jetzt bin ich noch nie vor die Situation gestellt gwesen, dass sich jemand geweigert hätte“, stellt er fest. „Ganz im Gegenteil, wir kommen an den Häusern vorbei und die Nachbarn rufen uns“, sagt auch José Antonio. „Früher ist es oft vorgekommen, dass die Ausräucherung nicht richtig vorgenommen wurde und deswegen ihre Wirkung verfehlte. Da sieht heute anders aus.“

„ Die Leute sagen uns sogar, dass wir gute Arbeit leisten“, fügte Yerando Peña hinzu.

Wenn es zu anderen Zeiten nicht gerade selten vorkam, dass man die Arbeit der Leute bei ihrem Kampf gegen die Krankheitsherde behinderte, hat sich die Situation nach dem Aufruf des Präsidenten Raúl Castro Ruz, strikt die Normen und Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus zu befolgen, völlig geändert.

„Den Leuten ist bewusst geworden, dass es sich hier um ein Problem handelt, das alle angeht und dass es notwendig ist, eine Epidemie zu vermeiden“, sagt Yosniel.

Deswegen ist es wichtig, dass es kein einziges Haus in der Provinzhauptstadt Pinar del Rio gibt, dass nicht einer entsprechenden Behandlung unterzogen wurde und sich nirgendwo Moskitos einnisten können.

Deswegen haben sie die Straßen der Stadt übernommen und einen Kampf begonnen, den sie, davon sind sie überzeugt, unbedingt gewinnen müssen.