OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Angesichts eines möglichen Erdbebens großer Stärke verhalten sich die Bewohner Santiagos ruhig, bleiben wachsam und informieren sich Photo: Miguel Rubiera Justiz/AIN

SANTIAGO DE CUBA – Nachdem die Stadt mit einer halben Million Einwohner zwischen Sonntag und Montag von nicht weniger als 20 spürbaren Erdbeben betroffen war, kommt zum normalen wirtschaftlichen und sozialen Leben zusätzlich die notwendige Vorbereitung, die Ereignisse dieser Art ratsam erscheinen lässt.

Das angemessene Verhalten der Bevölkerung und der staatlichen Organe in den Stunden nach den Beben und die angewandten Maßnahmen der zivilen Verteidigung lassen eine jahrelange Ausbildung und Schulung erkennen, die darauf ausgerichtet ist, die unvorhersehbaren Schäden, die ein Erbeben großer Stärke mit sich bringen kann, abzumildern.

Bei einer Auswertung, die von den höchsten Gremien des Gebietes vorgenommen wurde, sagte der Parteisekretär der Provinz Lázaro Expósito Canto, dass eine solch anomale seismische Aktivität, eine verantwortungsvolle Anwendung dessen, was in den diversen Übungen praktiziert wurde, erforderlich mache.

Nach Aussage des Chefs der Zivilverteidigung der Region sind die Posten der Verteidigungseinheiten auf allen Ebenen aktiviert und die Angehörigen der Bergungs- und Rettungskräfte stehen bereit.

Außerdem wurde eine Sicherungsprüfung der wichtigsten Gesundheitszentren, der Wasserversorgungssysteme, der Zentren zur Herstellung von Nahrungsmitteln, der Information, die der Bevölkerung gegeben wird und der Zusammenarbeit der Verteidigungskräfte mit den Behörden Santiagos und denen der benachbarten Provinzen vorgenommen.

Die Militärchefs der Region sagten, dass falls es notwendig sei, sowohl die Streitkräfte als auch das Innenministerium über Hubschrauber, gepanzerte Fahrzeuge, Sondereinsatzkräfte und andere Ressourcen verfügten, um die Bevölkerung und wichtige wirtschaftlichen Punkte zu schützen.

Zuvor hatte der Direktor des Nationalen Seismologischen Forschungszentrums (CENAIS), Dr. Bladimir Moreno Toirán erklärt, dass es eine solch seismische Anomalität bereits zu anderen Gelegenheiten gegeben habe, aber nie zuvor mit den gegenwärtigen Charakteristiken, die sich augfrund der hohen Energie ergeben würden, die sich über Jahre hindurch angesammelt habe.

Die Lage könne sich abschwächen, aber die hohe Energie bleibe bestehen, bis sie sich in einem Erdbeben größeren Ausmaßes befreie. Wann dies geschehe, sei unmöglich vorherzusagen. Deswegen müsse man dies weiterhin genau beobachten und die Bevölkerung müsse darauf vorbereitet sein, sagte der Wissenschaftler.

„Man darf das Risiko nicht aus den Augen verlieren“, betonte Expósito Canto, „ wir müssen das Volk genau informieren, denn wenn der Augenblick wirklich kommt, müssen die Dinge konkret und mit der größten Verantwortung durchgeführt werden. Das ist die einzig mögliche Form die Risiken und die Sicherheitslücken zu verringern.“