
Der Gouverneur von Virginia, Terry McAuliffe, rief heute in Havanna dazu auf, die Blockade gegen Kuba zu beenden und jene Maßnahmen aufzuheben, die den normalen Handel zwischen beiden Ländern behindern.
Die Beendigung dieser Politik entspreche den Interessen der USA im Allgemeinen und Virginias im Besonderen, sagte McAuliffe zum Beginn des Unternehmensforums zwischen Geschäftsleuten aus seinem Bundesstaat und kubanischen Beamten, das vom Minister für Außenhandel und Auslandsinvestitionen, Rodrigo Malmierca, besucht wurde.
McAuliffe, der am Sonntag zu einem Arbeitsbesuch von drei Tagen nach Kuba kam, sagte, seine Position zur Blockade sei schon immer klar gewesen und er habe sie in den verschiedenen politischen Ämtern, die er innehatte, von der Präsidentschaft des Democratic National Committee bis zum Regierungsamt in Virginia, stets verteidigt.
Er betonte, dass sein Bundesstaat in den letzten zehn Jahren mehr als 400 Millionen Dollar in Produkten nach Kuba verkauft habe. Diese Beziehung solle aber wachsen, ausgehend von der am 17. Dezember 2014 eingeleiteten Dynamik,als die Präsidenten Barack Obama und Raul Castro die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zwischen Washington und Havanna ankündigten.
Das Reformgesetz der Handelssanktionen und Exporterweiterung des Jahres 2000 eröffnete die Möglichkeit der Ausfuhr von US-Agrarprodukten nach Kuba, war jedoch an die Barzahlung im Voraus gebunden, ohne Zugang zu Krediten.
Dennoch hat konnte sich Virginia mit dem Verkauf von Soja, Äpfeln und Fleischprodukten, neben anderen Waren, einen Weg zum kubanischen Markt eröffnen.
„Wir müssen schnell arbeiten und den Grundstein für die Beseitigung der Beschränkungen für Bankkredite legen, auf die gleiche Art, wie wir mit anderen Partnern in der Welt vorgehen“, sagte der Gouverneur, „sonst ist es logisch, dass die Kubaner nach anderen Lieferanten mit besseren Bedingungen Ausschau halten“.
Ebenso bezeigte er seine Unterstützung für den Gesetzentwurf im Senat vonseiten des Republikaners Jeff Flakey und des Demokraten Patrick Leahy, der das Recht der Amerikaner verteidigt, frei nach Kuba zu reisen.
„Wir müssen frei sein, in ein Flugzeug zu steigen und das schöne Havanna zu besuchen“, sagte er.
Der Gouverneur wies auf das Potenzial der Beziehungen mit Kuba hin, vor allem auf den Austausch zwischen den wichtigsten Häfen, über die Virginia und Mariel verfügen.
Am heutigen Dienstag wird McAuliffe die Sonderentwicklungszone Mariel besuchen und vor Ort den Fortschritt der Arbeiten an einem der wichtigsten Tiefwasserhäfen der Karibik feststellen können.
McAuliffe ist der vierte Gouverneur, um das Land seit dem 17. Dezember besucht, nach denen aus New York, Arkansas und Texas.
Ihn begleiten etwa zwanzig Geschäftsleute, die Sekretäre für Landwirtschaft, Technologie und Gesundheit des Bundesstaates, Vertreter der Universität von Virginia und andere Beamte.