OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Mehrere Provinzen liegen unter dem nationalen Indikator der Säuglingssterblichkeit und 28 Gemeinden halten ihn bei Null. Photo: Anabel Díaz

Scheinbar ist die Nachricht nicht neu und in gewisser Weise ist es für die 11 Millionen Kubaner, die dieses Archipel bewohnen, ganz normal. Aber es ist weiterhin ungewöhnlich für ein so genanntes Entwicklungsland, entgegen aller Widrigkeiten zum achten Mal in Folge die Säuglingssterblichkeit unter fünf pro Tausend Lebendgeborenen zu halten, mit der Kuba seine Stellung unter den ersten 20 Nationen der Welt und an der Spitze in der Region Amerika aufrecht erhält.

Nach vorläufigen Angaben der Abteilung für Medizinische Daten und Gesundheitsstatistik gab es im zu Ende gegangenen Jahr 125.064 Geburten, 2.421 mehr als im Jahr 2014, und es kam zu 535 Todesfällen bei Kindern unter einem Jahr, was einer Mortalitätsrate bei Säuglingen von 4,3 pro tausend Lebendgeborenen entspricht.

Die Provinzen, die die niedrigsten Raten erreichen, sind: Pinar del Río (3,4), Holguín (3,8), Granma (3,8), Cienfuegos (3,9), Villa Clara (4,1), Camagüey (4,1), Havanna (4,1), Santiago de Cuba (4,1) und Sancti Spíritus (4,2). Die höchsten Raten haben: Isla de la Juventud (6,0), Artemisa (5,8), Ciego de Ávila (5,0), Guantánamo (5,0), Las Tunas (5,0), Matanzas (4,5) und Mayabeque (4,4). In 28 Gemeinden kam es zu keinerlei Todesfällen bei Säuglingen.

Wie Dr. Roberto Alvarez Fumero, Leiter der Mutter-Kind-Abteilung des Ministeriums für Gesundheit, Granma informierte, waren die Hauptursachen für Todesfälle bei Kindern unter einem Jahr perinatale Erkrankungen, vor allem solche, die das Ergebnis von Frühgeburten sind, gefolgt von angeborenen oder erworbenen Infektionen. Angeborene Fehlbildungen sind die dritte Ursache, dabei wurde aber die Zahl der Todesfälle reduziert und zum zweiten Jahr in Folge wurde eine Rate von 0,9 pro Tausend Lebendgeborenen gehalten, die niedrigste in der Geschichte.

Andere wichtige Indikatoren, die den Status der Kindergesundheit widerspiegeln, wurden im Jahr 2015 konsolidiert. Nach Angaben des Fachmanns erreicht die Mortalitätsrate unter fünf Jahren, die als der wichtigste Indikator für die Fortschritte bei der Kinderfürsorge gilt, die Zahl von 5,7 pro tausend Lebendgeborenen und verbleibt damit zum vierten Jahr in Folge unter 6. Damit befindet sich Kuba nach Angaben der UNO unter den 40 Ländern mit den niedrigsten Angaben.

Im kürzlich abgeschlossenen Jahr reduzierte sich auch die Sterblichkeitsrate im Vorschulalter weiter von 3,8 auf 3,6. Die Mortalitätsrate im Schulalter betrug 1,9 pro Tausend Altersangehöriger. Im Jahr 2015 wurde das Überleben der Kinder von fünf Jahren bei 99,4% gehalten.

Die erste und notwendige Lesart dieser Zahlen ist, dass in Kuba Tausende von Frauen ihre Schwangerschaft mit einem glücklichen Ende austrugen, dass Tausende von Babys heute aufwachsen und Tausende kubanischer Familien sich ihres Wunschkindes erfreuen.

„Hinter diesem verwirklichten Traum stehen die Anstrengung, die Wachsamkeit, das Engagement, das Talent und das Verantwortungsbewusstsein der Angehörigen des Gesundheitswesens, von den Familienarztpraxen bis hin zu den Krankenhäusern, unter maßgeblicher Beteiligung der perinatalen Pflegestationen, Neugeborenen-Einheiten und der Kinderintensivstationen, des Netzes der medizinischen Genetik, der Neugeborenenchirurgie und Kinderkardiologie, ergänzt durch die sektorübergreifende und gemeinschaftliche Beteiligung an der Unterstützung von Gesundheitsaktionen“, sagte Dr. Alvarez Fumero.

Der Experte sagte, dass die Ergebnisse in der Kinderngesundheit Ausdruck des allgemeinen Zugangs zur medizinischen Betreuung und des von Kuba erreichten integrativen sozialen und menschlichen Entwicklungsstandes seien. Darin sei die Priorität ersichtlich, die unsere Regierung der Gesundheit der Menschen einräumt und komme zum Ausdruck, wie die sexuellen, reproduktiven Rechte und die Rechte der Kinder im ganzen Land gewährleistet werden. Es zeige auch, wie unser Land die regionale Strategie und den Aktionsplan für die Gesunderhaltung der Neugeborenen und das Ziel der Verringerung der Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren erfüllt, um die Millenniums-Entwicklungsziele und die Fortschritte bei der Verwirklichung der Empfehlungen der Entwicklungsagenda nach 2015 zu erreichen.

Bedeutungsvoll ist die Erklärung Kubas im Jahr 2015 zum ersten Land, das die Eliminierung der Mutter-Kind-Übertragung von HIV-AIDS und der angeborenen Syphilis nachweisen konnte. Hierfür waren Leistungen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit von hoher Qualität und Organisation erforderlich, einschließlich der systematischen Erfassung von HIV und Syphilis in der vorgeburtlichen Betreuung und der angemessenen Überwachung schwangerer Frauen mit positivem Befund und deren Kinder und Familien.