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SANTIAGO DE CUBA – Ein Projekt unter der Bezeichnung Vorbereitete und wachsame Bürger angesichts des Erdbebenrisikos im Osten Kubas, das der Stärkung des Frühwarnsystems vor diesem Naturphänomen dienen soll, findet in Santiago de Cuba, Guantanamo und Baracoa statt, Territorien, die sich in der seismisch aktivsten Region des Landes befinden.

Unter der Leitung des Nationalen Zentrums für Seismologische Untersuchungen mit Sitz in Santiago und koordiniert mit der Zivilverteidigung dieser Territorien, wird das Programm von der Europäischen Union kofinanziert. Es arbeitet unter Mitwirkung von CARE Frankreich sowie Oxfam Belgien und wird technisch beraten durch Handicap International

Alina Junco Pinto, CARE Beauftragte für den Osten Kubas, erklärte, dass man, um ein bereits existierendes System zu vertiefen, in Zusammenarbeit mit den Behörden der erkannten Risikozonen dabei sei, Sensibilisierungsmaterialien für die Bevölkerung zu entwickeln, was das Verhalten von Familien mit Kindern vor, während und nach einem Beben anbetrifft.

Es sei notwendig, diese Aktivitäten auf Schulen und Arbeitszentren auszudehnen und in Zusammenarbeit mit der Universität Spezialkurse einzurichten. Auch müsse man das Personal des kubanischen Roten Kreuzes entsprechend ausbilden und Kinder und Aktivisten auf die Hilfe vorbereiten, die Behinderte benötigen.

Auf den technischen Gesichtspunkt eingehend führte der Subdirektor des Zentrums für Seismologische Untersuchungen Enrique Arango Arias aus, dass, obwohl es seit 1964 automatische seismologische Stationen gebe, man nun eine Ausweitung der Abdeckung anstrebe.

Zu diesem Zweck würden in den nächsten 18 Monaten fünf neue seismologische Stationen in Pilón und El Yarey (Provinz Granma), Imias (Provinz Guantanamo) sowie in Boniato und Chivirico (Provinz Santiago de Cuba) gebaut.

Außerdem würden 30 Beschleunigungssensoren in den Patios von Wohngebäuden, Arbeitszentren und sozialen Einrichtungen in Santiago de Cuba und Guantanamo installiert, die mittels Verbindung mit wifi automatisch in Realzeit die Bodenbeschleunigung an ein Sammelzentrum und danach an das für seismologische Untersuchungen weitergäben.

Im bisherigen Verlauf des Jahres habe es 4.188 seismische Bewegungen im Land gegeben, von denen lediglich 17 für die Bevölkerung wahrnehmbar gewesen seien. Der Experte fügte hinzu, dass eine Stärkung der Bebenbelastbarkeit der Städte mit dem Projekt einhergehe: die Minderung von Schwachstellen in jeder Art von Gebäude.