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Beim Betreten der Eingangshalle des Ameijeiras Krankenhauses fällt einem außer den wie in einem Ameisenhaufen geschäftig hin- und herlaufenden Patienten und Ärzten noch etwas anderes auf. Auf Inititiative des Provinzzentrums des Buches und der Literatur steht hier ein riesiger Tisch voller Bücher, die zum Verkauf angeboten werden. Unentwegt kommen Leute an den Tisch, suchen sich ein Buch aus, beginnen noch am selben Ort es zu lesen und nehmen es anschließend mit nach Hause.

Wenn man die nicht wenigen Personen sieht, die in der ausgedehnten Lobby sitzen und die Zeit damit verbringen das Buch zu lesen, das sie gerade gekauft haben, wird der Wert eines solchen Buches besonders deutlich.

Dieser Büchertisch sei ein Dauerzustand, wie Sara Ana González Almeida, die hier für den Verkauf zuständige Buchhändlerin gegenüber Granma versicherte. „Bereits seit acht Jahren bieten wir diese Dienste im Ameijeiras Krankenhaus an. Das hilft den Kranken und ihren Familienangehörigen, von denen viele aus anderen Provinzen kommen. Während sie hier sitzen und auf ihre Sprechstunde warten, erwerben sie Bücher und gleichzeitig Wissen. Wir haben auch eine Übereinkunft mit dem Kinderkrankenhaus in Centro Habana, wo wir natürlich eine andere Art von Büchern verkaufen. Der Verkauf läuft gut. Ich bin noch nie umsonst gekommen, wir haben immer genug Kunden. Die Leute fragen uns, wer die Idee dazu hatte, denn manchmal kaufen sie hier mehr Bücher, als sie dies in einer Buchhandlung tun würden.“

Während ein Leser in dem Buch von Manuel Calviño „Vale la pena“ blättert, sagt die Patientin Bidelkis Lima aus Artemisa der Granma, dass sie es sehr gut finde, dass man dort Bücher verkaufe. Hier könnten Leute an Bücher kommen, in deren Nähe es möglicherweise keine Buchhandlung gebe oder die keine Zeit hätten, diese aufzusuchen. Diese Möglichkeit hier im Krankenhaus sei eine tolle Idee, denn dorthin kämen viele Leute, die unter Stress stünden, weil sie auf ein Ergebnis oder eine Sprechstunde warteten. Solch ein Bruch bringe einen auf andere Gedanken und helfe ein bisschen abzulenken.

Jedes Mal, wenn ich zur medizinischen Behandlung komme, kaufe ich mir ein, zwei Bücher, weil es hier immer eine gute Auswahl gibt.“

Dr. Oscar Díaz, ein Endokrinologe im Krankenhaus Manuel Fajardo sagte ebenfalls der Zeitung seine Meinung zu diesem Thema. „Das ist wirklich eine gute Sache. Gerade jetzt habe ich meine Frau hier zum Arzt gebracht und das gibt mir die Zeit, mir diese Bücher anzugucken. Ich bin sicher, dass mir einige davon sehr nützlich sein werden, denn ich habe nicht viel Zeit irgendwohin zu gehen, um sie dort zu besorgen. Ich werde dem Arbeitszentrum in dem ich arbeite empfehlen, über die Möglichkeit nachzudenken, etwas Ähnliches dort einzurichten.“