
Neun Männer, einfache Leute aus dem Volk, fuhren auf dem Fischerboot Carmen Rosa 48 Seemeilen nordöstlich der Insel La Blanquilla innerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Venezuelas. Da sie keine andere Beschäftigung als den Thunfischfang hatten, erwarteten sie letzten Freitag keine Überraschungen außer denen, die das weite Meer zu bieten hatte.
Wie erstaunt oder besser gesagt, wie schockiert waren diese Venezolaner, als die USS Jason Dunham, ein Lenkwaffenschiff der US-Marine, 18 bewaffnete Männer einsetzte, um das kleine Boot zu stürmen, sie an ihren üblichen Fischereitätigkeiten zu hindern und sie zudem von der Kommunikation abzuschneiden.
In wahrer Hollywood-Manier, aber mit der realen Gefahr des Todes, die ihnen drohte, wurden sie acht Stunden lang festgehalten – eine direkte Provokation und unverhältnismäßige Gewaltanwendung gegen das venezolanische Volk. Dieses Mal wandten sie sich nicht an den Staat, dem sie beharrlich Drogenhandel und Paramilitarismus vorwerfen, sondern gingen gegen einfache Fischer vor.
Der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, verurteilte den Angriff und nannte ihn „eine illegale Handlung, die gegen das Völkerrecht verstößt, und eine feige und gefährliche Provokation“.
Die bolivarische Nation hat sich jedoch davon nicht provozieren lassen. In einer offiziellen Erklärung forderte sie die Regierung die Vereinigten Staaten auf, diese „Aktionen, die die Sicherheit und den Frieden in der Karibik gefährden“, unverzüglich einzustellen. Gleichzeitig rief sie das Volk der USA dazu auf, „die Ernsthaftigkeit dieser Manöver zu erkennen und den Einsatz ihrer Soldaten als Schachfiguren zur Befriedigung der Wünsche einer gierigen und räuberischen Elite abzulehnen“.
Vergessen wir nicht den jüngsten mutmaßlichen tödlichen Angriff auf ein Schiff, das angeblich, ohne dass es Beweise dafür gab, Drogen schmuggelte. Ein hochrangiger Pentagonbeamter, der unter der Bedingung der Anonymität mit The Intercept sprach, bezeichnete den Vorfall als kriminelle Handlung. Auch die Social-Media-Berichterstattung über die angebliche Präsenz eines US-Hubschraubers in der Nähe eines Inselgebiets des südamerikanischen Landes sollte nicht übersehen werden. Das Verteidigungsministerium erklärte, dies diene dazu, einen Unfall zu inszenieren und eine Eskalation des Krieges zu rechtfertigen.
Die Wahrheit ist, dass das Völkerrecht und die friedliche Koexistenz verletzt wurden. Das Leben unschuldiger Menschen und der regionale Frieden dürfen niemals aufs Spiel gesetzt werden; das hier sind keine Dreharbeiten zu einem Film. Die Realität erlaubt keine Takes 1 ,2 oder 3 oder das Löschen von Bildern. Waffen töten, Menschen sterben hier real.
Aber warum der Angriff auf das venezolanische Volk? Die wirtschaftlichen Stranguliierungsstrategien des Weißen Hauses, zu denen das Sperren von Vermögen, Ölembargos, Transaktionsverbote, Beschränkungen des Zugangs zu den Finanzmärkten und Kapitaldiebstahl gehören, haben nicht funktioniert.
Weder diplomatischer Druck auf internationaler Ebene noch der Medienkrieg, mit dem sie die Regierung delegitimieren und die Revolution und ihre Führer in Verruf bringen wollen, haben geholfen. Die ständige Unterstützung der extremen Rechten hatte bei der Destabilisierung des Landes noch weniger Effekt.
Jede dieser Aggressionsformen richtet sich direkt gegen das Volk, denn bewiesenermaßen, ist es nur das Volk, das die Macht hat, dem Imperium das zu geben, was es sich so verzweifelt wünscht: den sogenannten Regimewechsel. Deshalb sind Angriffe auf die Psyche heute als Teil des kognitiven Krieges auf die Ebene militärischen und geopolitischen Drucks eskaliert, um Angst zu schüren und Chaos zu erzeugen.
Es stört sie – es bedroht den expansionistischen Yankee-Hegemon –, dass ein Land des globalen Südens ein alternatives politisches Modell sozialer, wirtschaftlicher und souveräner Entwicklung umsetzt, in dem das Volk im Mittelpunkt steht, dasselbe Volk, das sich seit Tagen auf die Verteidigung seines Landes vorbereitet.