
HANOI – Wenn der Commandante en Jefe Fidel Castro Ruz in den schwierigen Zeiten unseres Landes versicherte, „dass Kuba für Vietnam bereit sei, sogar sein eigenes Blut zu geben“, müssen wir heute, in den schwierigen Zeiten, die Kuba durchlebt, sagen, „dass wir für Kuba bereit sind, all unsere Anstrengungen und unsere ganze Solidarität zu geben“, sagte der vietnamesische Premierminister Pham Minh Chinh gegenüber Vertretern der Geschäftswelt seines Landes.
Obwohl es im ursprünglichen Protokoll nicht vorgesehen war und sich die beiden am Dienstagmorgen im Regierungspalast getroffen hatten, nahm der lokale Regierungschef an dem Treffen teil, das der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, für den Nachmittag mit Geschäftsleuten aus diesem südostasiatischen Land anberaumt hatte.
„Wir sind zuversichtlich, dass Kuba die aktuellen Schwierigkeiten überwinden wird, so wie es Vietnam seinerzeit getan hat, mit Hilfe von Freunden aus aller Welt und fortschrittlichen Ländern, einschließlich Kuba“, bekräftigte Pham Minh Chinh. Aber „unsere Unternehmen“, sagte er, „müssen bei dieser Zusammenarbeit Pionierarbeit leisten.“
Unsere Unternehmen, betonte er, „müssen handeln; denn mit all ihrem Wissen und ihrer Weisheit können sie den Kubanern in diesen schwierigen Zeiten helfen. Wir müssen es tun, und wenn wir es tun, müssen wir Ergebnisse erzielen.“
Der Premierminister tauschte sich mit lokalen Wirtschaftsführern und der kubanischen Delegation über die Beschleunigung der bilateralen Wirtschaftszusammenarbeit aus. Zunächst bat er die Wirtschaftsführer, die aktuelle Situation der Insel als die gleiche zu verstehen, die Vietnam vor 40 Jahren, vor dem Erneuerungsprozess (Doi Moi), erlebte.
„Damals hatten wir einen Krieg hinter uns, der das Land verwüstete, und eine Blockade erlitten, die 30 Jahre, von 1964 bis 1994, dauerte. Diejenigen von uns, die diese Jahre miterlebt haben, erinnern sich sehr gut daran, und wenn wir uns in diesen Kontext versetzen, können wir Kuba viel besser verstehen“, erklärte er. Wir konnten diese Situation mit Hilfe von Freunden aus der UdSSR, China, Kambodscha, Laos und Kuba überwinden, die uns trotz ihrer geografischen Entfernung Ermutigung und Unterstützung entgegenbrachten.
Kuba hat wesentlich dazu beigetragen, Vietnam zu einem besseren Land zu machen, und dafür werden wir immer dankbar sein, schloss er. Und deshalb, erklärte er, müssen unsere Wirtschaftsführer daran denken und handeln, Kuba zu helfen, als würden sie dies tun, um ihrem eigenen Heimatland, unserem Land, zu helfen.
Auf der Grundlage des Konsenses zwischen den Ersten Sekretären unserer Parteien, den Genossen To Lam und Miguel Díaz-Canel Bermúdez, sagte der Regierungschef, haben unsere Länder Richtlinien und Vorschriften verabschiedet, um diese Zusammenarbeit zu fördern und zu beschleunigen, aber die Wirtschaftsführer beider Länder sind diejenigen, die diese Richtlinien unterstützen und umsetzen müssen.
" Sie", so fügte er hinzu, "müssen sie mit ganzem Herzen und mit allen Idealen umsetzen, die Kubaner und Vietnamesen teilen, aber es muss eine effektive Zusammenarbeit sein, in den identifizierten Hauptbereichen und dabei muss der kürzeste Weg eingeschlagen werden. Wir können nicht länger zögern, beharrte er.
Pham Minh Chinh hob als weiteren Arbeitsbereich die Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit in der Landwirtschaft hervor, wobei der Schwerpunkt auf der kurzfristigen Erreichung der Selbstversorgung Kubas mit dem Reis liegt, den das Land benötigt.
Er erinnerte daran, dass Vietnam dieses Getreide 1989 importierte, aber ein Jahr später bereits autark war und exportierte. Er erklärte, dass wir in Kuba dasselbe Ziel erreichen müssten, nicht nur mit Reis; wir müssten es auf Obst, Fleisch- und Milchproduktion, Aquakultur und andere Bereiche des Agrar- und Lebensmittelsektors ausweiten.
Als drittes Ziel plädierte der Premierminister dafür, kubanische Geschäftsleute zu Investitionen in Vietnam zu ermutigen, insbesondere in Spitzensektoren wie der Biotechnologieindustrie, der Impfstoffproduktion und anderen pharmazeutischen Produkten. Er sagte, Kuba gehöre zu den führenden Ländern der Welt mit den Kapazitäten und dem Wissen in diesem Sektor; wir müssten dies nutzen, und unser Gesundheitsministerium müsse diese Investitionen fördern, wie dies bereits beim Genfarma-Joint-Venture geschehen sei.
Eine vierte Idee des Regierungschefs zur Entwicklung und Festigung der Wirtschafts- und Handelskooperation konzentrierte sich auf die Notwendigkeit, die besten Mechanismen für eine Zusammenarbeit zu finden, die nach dem Prinzip geteilter Risiken und geteilter Vorteile funktionieren.
Abschließend bekräftigte er, dass die Partei, der Staat, die Regierung und das Volk Vietnams davon überzeugt seien, dass Kuba die aktuellen Herausforderungen meistern und seine großen Siege bei der Verteidigung des sozialistischen Vaterlandes fortsetzen werde.
MIT DEM VIETNAMESISCHEN UNTERNEHMERTUM
Während des Austauschs lobte der kubanische Minister für Außenhandel und Investitionen (MINCEX), Oscar Pérez-Oliva Fraga, die Fortschritte der bilateralen Zusammenarbeit im vergangenen Jahr nach dem Besuch des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Vietnams, To Lam, auf der Insel.
Er merkte jedoch an: „Wir sind mit dem Erreichten nicht zufrieden, da einige Schwierigkeiten bestehen bleiben, deren Überwindung einige Zeit erfordert“, wie etwa jene, die sich aus finanziellen Schwierigkeiten, der Energiekrise und der Kraftstoffverfügbarkeit ergeben – Situationen, die sich auf die in Kuba ansässigen vietnamesischen Unternehmen auswirken.
Der Minister hob die positiven Ergebnisse der kürzlich abgeschlossenen 42. Sitzung der zwischenstaatlichen Regierungskommission hervor. Dabei seien wichtige Maßnahmen für den Zeitraum 2025–2026 vereinbart worden, um die Wirtschafts-, Handels- und Kooperationsbeziehungen weiter auszubauen.
Pérez-Oliva betonte die Ermutigung die das Engagement vietnamesischer Wirtschaftsführer bedeuten, um in diesen schwierigen Zeiten zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Kubas beizutragen.
„Vietnamesische Wirtschaftsführer“, betonte er, „sind in Schlüsselsektoren unserer Wirtschaft aktiv und wachsend präsent, teilen die täglichen Schwierigkeiten mit dem kubanischen Volk und beteiligen sich an der Suche nach Lösungen.“
KUBA HAT IM VIETNAMESISCHEN UNTERNEMERTUM EINEN TREUEN FREUND
In seinem Austausch mit Geschäftsleuten berichtete Präsident Díaz-Canel Bermúdez, dass die Präsenz von Unternehmen in Kuba, die Schwierigkeiten, mit denen sie konfrontiert sind, und die Perspektiven, die sich ihnen dort eröffnen, Themen aller Treffen waren, die er in den letzten Tagen mit den wichtigsten Politikern des Nachbarlandes abgehalten hat.
Er betonte den Beitrag, den in Kuba ansässige Unternehmen in wichtigen Sektoren wie erneuerbaren Energien und der Nahrungsmittelproduktion leisten, die auch Teil des Wirtschafts- und Sozialentwicklungsplans bis 2030 sind.
Der kubanische Präsident sprach über die vielfältigen Geschäftsmöglichkeiten, die das Land bietet. Er drückte zudem seine Bereitschaft aus, alle Geschäftsvorschläge zu prüfen und bekräftigte, dass Kuba dem vietnamesischen Volk stets offen stehen werde.
Abschließend forderte er, im Jahr des 65. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen intensiv an der Stärkung der Wirtschafts-, Handels- und Kooperationsbeziehungen zu arbeiten. Wir hoffen, dass diese den hervorragenden politischen Beziehungen zwischen Kuba und Vietnam ebenbürtig sein werden.
