Die Vereinigten Staaten setzen ihre Heuchelei täglich in die Praxis um. Einerseits sanktionieren sie die Menschen, die für ihre Souveränität kämpfen und sich trotz Druck und Blockaden nicht unterkriegen lassen, andererseits schützen sie die Verbrechen, die tagtäglich Menschenleben auslöschen.
Die jüngste Ankündigung des US-Außenministers Marco Rubio, Sanktionen gegen Francesca Albanese, UN-Berichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, ist ein weiteres Beispiel dafür.
Dieser Schritt, der als Besorgnis über Antisemitismus getarnt ist, ist nichts anderes als ein plumper Versuch, eine kritische Stimme zum Schweigen zu bringen, die die systematischen Menschenrechtsverletzungen gegen das palästinensische Volk unter israelischer Besatzung rigoros und mutig aufgedeckt hat.
Albanese hat in ihrer Funktion als Sonderberichterstatterin detaillierte und überzeugende Berichte vorgelegt, in denen sie die illegale Ausweitung der israelischen Siedlungen, die Zerstörung palästinensischer Häuser, willkürliche Verhaftungen, die Blockade des Gazastreifens und andere Maßnahmen, die einem Apartheidregime gleichkommen, anprangert.
Diese Taktik Washingtons ist nichts anderes als das ultimative Ziel, Israel vor Kritik abzuschirmen und den Status quo der Besatzung aufrechtzuerhalten.
Das Weiße Haus hat sich auf die Menschenrechte berufen, um - als ob es die Welt besäße - über verschiedene Nationen, Führer oder alles, was seinen Interessen zuwiderläuft, zu urteilen. Währenddessen gibt es im Palästinakonflikt „keine Menschenrechtsverletzungen“, so dass jeder, der ihn nicht unterstützt, ein Antisemit ist.
Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass Antisemitismus eine Form des Hasses und der Diskriminierung von Juden ist, die in all ihren Formen inakzeptabel ist. Die Gleichsetzung von legitimer Kritik an der Politik eines Staates mit Antisemitismus ist jedoch eine Strategie, die das Recht auf freie Meinungsäußerung aushöhlt und Rassismus und Diskriminierung Vorschub leistet.
Die Sanktionen gegen Albanese, die ungerecht und kontraproduktiv sind, waren eine direkte Botschaft an andere Aktivisten: Wenn sie es wagen, die in den besetzten palästinensischen Gebieten begangenen Verstöße anzuprangern, riskieren sie, bestraft und zum Schweigen gebracht zu werden.
Das wirklich Verwerfliche ist, angesichts dieses massiven Verbrechens, das man als Völkermord bezeichnet, zu schweigen.
