
"Culpables (schuldig oder Schuldige, Anm. d. Übers.) macht die Haltung der Vereinigten Staaten gegenüber dem kubanischen Volk deutlich: Sie verhängen einseitige Maßnahmen mit dem alleinigen Ziel, uns zu vernichten, sei es durch Krankheit, Hunger oder die unterschiedlichsten Härten. Es ist ein systematischer, stiller, offen ersichtlicher Krieg, auch wenn wir in Frieden leben, auch wenn keine Bomben fallen."
Das sagt die Fotojournalistin Yaimí Ravelo in einem Interview mit Granma - dem Medium, bei dem sie vor mehr als zwei Jahrzehnten ihre Arbeit für die Presse begann - über ihren jüngsten Dokumentarfilm, den sie im Oktober in 12 spanischen Städten vorgestellt hat.
Der von "Resumen Latinoamericano" produzierte Film Culpables fasst in einer Stunde die mehr als 14 Stunden zusammen, die das Internationale Tribunal gegen die Blockade Kubas am 16. und 17. November 2023 in Brüssel dauerte. Yaimí war gekommen, um aus journalistischen Gründen über die Veranstaltung zu berichten und auch, um als Beweis und anschauliches Zeugnis für die Auswirkungen der Blockade auf die kubanische Gesundheit (insbesondere auf krebskranke Kinder) den audiovisuellen Film La gota de agua (Der Wassertropfen) zu zeigen, den sie zusammen mit Iriana Pupo gedreht hat.
"Da ich nun schon einmal dort war, bat man mich, bei der Aufzeichnung der Ereignisse mitzuwirken, um die Kampagne gegen die Blockade fortzusetzen.
Obwohl der Internationale Strafgerichtshof symbolischen Charakter hat, nahmen namhafte Richter, Staatsanwälte und Spezialisten daran teil, und sie waren es, nicht etwa kubanische Institutionen oder Führer, die im Namen des Völkerrechts, der Gesetze und der Bestimmungen der Charta der Vereinten Nationen die Blockade verurteilten, die die Vereinigten Staaten seit über 60 Jahren gegen Kuba verhängen.
Das zeigt, dass es Beweise gibt, um diese Verbrechen in der internationalen Strafrechtsarena zu verurteilen, und dass die Wirtschaftsblockade als Völkermord einzustufen ist.
Manchmal wissen nicht einmal wir mehr, gegen all welche Gesetze die Vereinigten Staaten mit ihrer Blockade verstoßen. Deshalb glaube ich, dass Culpables in dieser Zeit der Desinformation und der Medienfront gegen unser Land ein wirksames Instrument ist."
Als Drehbuchautorin und Regisseurin des Werks, das vor allem nützlich sein soll, ist Yaimí dem "Movimiento Estatal de Solidaridad con Cuba", dem "Instituto Cubano de Amistad con los Pueblos" (ICAP) und Graciela Ramírez, der Leiterin des Kuba-Büros von "Resumen Latinoamericano" und Produzentin des Dokumentarfilms, für ihre Bemühungen während der Tournee durch Spanien dankbar.
Ravelo, die die Tradition des Dokumentarfilms auf der Insel sehr respektiert, sagt, sie fühle sich geehrt, einen solch transzendentalen Moment widerspiegeln zu können: "Ich versuche nicht, als Filmemacherin Karriere zu machen, ich mache wirklich militanten Journalismus.
Dokumentarfilme sind für mich wie eine Fortsetzung der Fotografie: Fotojournalismus, aber mit Musik und Bewegung. Die Essenz meiner Arbeit ist da, alles hat mit Kuba zu tun, das Bild des kubanischen Volkes ist die zentrale Achse."