
Die US-Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten, Victoria Nuland, gab während ihres offiziellen Besuchs in Kolumbien bekannt, dass ihre Regierung acht Millionen Dollar zur Stärkung der nationalen Polizei des südamerikanischen Landes bereitgestellt hat.
Die Polizei Kolumbiens wurde für ihr blutiges Einschreiten zur Eindämmung der Demonstrationen nach dem 28. April 2021 kritisiert, bei denen 46 Menschen starben, 28 davon durch das Vorgehen der uniformierten Ordnungskräfte.
Diese haben sich indessen angesichts der Ermordung sozialer Führer, Unterzeichner des Friedensabkommens von 2016 und der Massaker in den armen Gemeinden des Landes bisher als seltsam unwirksam erwiesen.
Prensa Latina berichtete, dass in diesem Jahr bereits 21 führende Politiker und Menschenrechtsverteidiger getötet wurden und 1.307 seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens. Weitere 303 Unterzeichner dieser Verträge sind ebenfalls ermordet worden.
Außerdem gab es während der Protesttage gegen die Regierung von Präsident Iván Duque Márquez 359 Angriffe auf Journalisten, die über die Demonstrationen berichteten, so Sputnik.
Die Spende wäre sinnvoll, wenn dieser Betrag zur Bekämpfung des Hungers im Land verwendet würde, in dem heute 21 Millionen Menschen in Armut leben und keine Lebensmittel kaufen können. Darüber hinaus leiden 10,8 % der kolumbianischen Kinder unter fünf Jahren an chronischer Unterernährung, wie aus der Nationalen Erhebung zur Ernährungssituation hervorgeht.
Das Geld könnte auch zur Bekämpfung von COVID-19 eingesetzt werden, da nach Angaben des Nationalen Gesundheitsinstituts 89 % der kolumbianischen Bevölkerung an dieser Krankheit leiden und jede Stunde neun Menschen daran sterben.