OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
„Die Erhebung“, Werk des herausragenden mexikanischen Wandmalers Diego Rivera, ist ein mächtiges universelles Symbol für den Klassenkampf. Foto: Ilustrativa

Die Welt umzuwandeln ist ein Schlachtruf der Völker. Um die semantische Hegemonie über die Idee der „neuen Ordnung“ wird erneut gestritten. Es ist nicht das erste Mal, dass eine internationale „Krise“ das Verlangen erzeugt, den Schmutz, der durch die Unterdrückung entstanden ist, unter dem Teppich des „Neuen“ zu verstecken; Ganz so, als ob man sich ihm wie von Zauberhand entledigen könnte, ohne eine Lösung, die Kontinuität verspricht, um von einem wirtschaftlich-politisch-sozialem Stadium zu einem „anderen“ identischen, aber bereits vergessenen springen zu können. Aber das Leben verläuft nicht so. In einer Fernsehserie sagte einmal jemand: „Die Vergangenheit bleibt nie da stehen, wo du sie zurücklässt“.

So sollen uns beispielsweise die ständigen und irritierenden alten Manien zu Reformen betäuben, in dem man sie „reloaded“, hin zu einer „neuen Ordnung“ umlädt; das ist ein ausgeleierter Trick, der nur Anhänger bei jenen findet, die dafür bezahlt werden oder die völlig ahnungslos sind.

Wenn die faktischen Mächte von einer anderen „neuen Ordnung“ sprechen, muss man sie auf eine minimale und maximale Agenda festlegen, mit den Füßen fest auf den bestehenden objektiven und subjektiven Realitäten. Von „guten Absichten“, die immer kurzlebig sind, haben wir schon genug.

Das einzig Neue ist der Sozialismus, die Gemeinschaft, die sich selbst organisiert, um als höchstes Interesse der Gesellschaft, das gute Leben zu setzen, das inklusive und verschiedenartige Leben in Gesellschaften der Gleichheit. Im Kapitalismus gibt es nichts Neues; er ist ein sich wiederholender Brutkasten für Unordnung und Anarchie.

Veraltet ist das ökonomische Modell, bei dem 1 % der Bevölkerung 99 % des Reichtums der Welt besitzen… das „Neue“ wird sein, ein rigoroses System der gerechten Verteilung zu schaffen: jeder nach seinen Bedürfnissen, jeder nach seinen Fähigkeiten.

Veraltet ist das Wertemodell, das dem herrschenden juristischen Apparat Respekt und Huldigung entgegenbringt, in dem das Gesetz wie ein Fluch auf den Armen lastet und die Korruption die Waage der „Gerechtigkeit“ immer zugunsten der Straflosigkeit der Begüterten ausschlagen lässt… das Neue würde ein Modell der sozialen Gerechtigkeit fordern, das in der Lage ist, die Aneignung von Reichtümern in den Händen Weniger zu verhindern, also die Reichtümer, die in der Natur, der Kommunikation, der Kunst, der Wissenschaft, der Ethik… enthalten sind… das Neue wäre sich daranzumachen, das Kapital zu stürzen.

Und so mit der Bildung, der Gesundheit, der Wissenschaft… Es ist nicht die Pandemie, die die „neue Ordnung“ beschleunigt, es ist auch keine Liturgie.

Wenn man hier „veraltet“ sagt, ist damit nicht die Liebe zum Neuartigen gemeint. Es ist auch kein Hinterhalt, um Erfahrungen auf den Müll zu werfen und noch weniger die Geschichte, die immer kritisch analysiert werden muss. Es impliziert, das Gewicht der in einem spezifischen Zeitraum gegen die Menschheit begangenen Ungerechtigkeit zu betonen, die heute wegen der dem Planeten und der menschliche Gattung zugefügten Schaden, dazu tendiert, noch schlimmer zu werden.

Als wirtschaftliches und ideologisches Modell, das nur einige wenige Privilegierte und einige Subalterne, die man einer Gehirnwäsche unterzogen hat, glücklich macht, ist der Kapitalismus veraltet und stellt heute einen makabren Katalog aus Unmoral und Gefahren dar, dem man dringend mit einemgemeinsamen Plan entkommen muss, um ihn zu überwinden; ohne Herren, ohne soziale Klasen, ohne Demütigung und ohne Verachtung; radikal neu … aus den Wurzeln heraus.

Einfach so eine „neue Ordnung“ geltend zu machen, nur mit „gutem Willen“, ist nicht nur träumerisch sondern auch verdächtig. Man braucht eine dialektische Definition der „neuen Ordnung“, die auf einer minutiösen Arbeit über die eigentlichen Kernstücke der Widersprüche basiert, die den Kapitalismus möglich machten.

Das „Neue“ ist in den emanzipatorischen Kämpfen der Völker beheimatet, es ist in jedem Konflikt, bei dem um ihre Emanzipation gestritten wird – unter asymmetrischen Bedingungen – die aber mitten im Schoß des Herrschaftsapparates dynamisch anwachsen.

Auf diesem Kampfplatz findet die Debatte Kapital-Arbeit statt und von dort aus muss man herausfinden, wie man zu dem „Neuen“ aufsteigt. Die „neue Ordnung“ die nichts anderes sein kann als die definitive Vernichtung der Ausbeutung, macht den Anspruch der Arbeit als höchste Quelle für den Reichtum, die historische Neubewertung der Produktion von Reichtum und die Politisierung bis hin zu ihren Aufgaben der demokratischen, gerechten und uneingeschränkten Verteilung erforderlich.

Diese „neue Ordnung“ darf nicht das Läuten von Kuhglocken sein, um uns auf den „guten Weg“ der Sanftmut zurückzuführen. Ganz egal mit welchen Köstlichkeiten die Tische mit dem immer gleichen gedeckt sind. Wir lassen uns nicht auf dieses Spiel ein, egal wie die Dinge heißen, die sie uns anbieten. Die Lage in der Welt ist unbestritten schwierig und es ist kein Raum für weitere messianische Possen und auch nicht für Träumereien.

Man muss die „neue Ordnung“ verschlüsselt mit einer tiefgehenden Umwandlung der Welt und mit der festen Entschlossenheit diskutieren, die alten Manien der Täuschung und alle durch den Reformismus entstandenen Risse zu beseitigen. Dazu gehören auch die Steigbügelhalter, die Opportunisten und diejenigen, die sich immer dafür hergeben fremde Fahnen zu schwenken. Die Übelkeit ist dieselbe. Man kann schon die Aufregung bei den Beschwörern der Bourgeoisie wie Mr. Kissinger hören.

Es nützt nicht, darauf zu warten, dass die „neue Ordnung“ vom Himmelgefallen kommt. Das bedeutet jedoch nicht, die Beiträge zu missachten, die mit den besten Zielen gemacht werden. Die „Ordnung“, die die Menschheit verlangt, wird von den Arbeitern mit der Kraft und in der Zeit durchgesetzt, die sie brauchen, um mit ihrem eigenen Zeitplan die konkreten Bedingungen zu schaffen. Ohne Trugbilder und ohne eine besondere Rhetorik, um Lösungen zu idealisieren oder Zauberformeln zu fabrizieren. Die Welt umzuwandeln ist ein proletarisches Banner, das in seinem semantischen Reichtum, der Kraft der Organisation und des Klassenbewusstseins zusammengefasst ist. Es dient nicht, um Reden zu schmücken und auch nicht als Trick, um die durch die Sklaverei hervorgerufene Wut zu betäuben.

Die Welt umzuwandeln muss ein humanistisches, minutiöses und inklusives Programm sein, das auf der Übereinstimmung mit den Wissenschaften, der Ethik und der Moral des Kampfes der Völker während ihrer gesamten Geschichte beruht, oder es wird zu nichts Nutze sein. Wir werden es nicht zulassen, dass jetzt die gleichen alten Architekten der schlimmsten planetarischen Katastrophen, Anführer des „Neuen“ werden, um dabei Zeit zu gewinnen, um das von ihnen selbst erzeugte Unheil neu zu ordnen und sie es schaffen, uns noch einmal für das bei ihren   bourgeoisen Vergnügungen zerbrochene Geschirr bezahlen zu lassen. Sie bemerken, dass die Völker es satt haben und sie brauchen Zeit um sich umzustellen, koste es was es wolle.

Ihr Gebilde nennen sie „neue Ordnung“. Hier haben wir das entscheidende Szenario für die Schlacht der Ideen vor uns, um sie in die Praxis umzusetzen.