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Dutzende Berichte über Bolivien sprechen über den in der Bevölkerung verbreiteten Terror Photo: Reuters

Die de facto Regierung Boliviens versucht nicht, ihren gegen das Volk gerichtetes, rassistisches und repressives Wesen zu verbergen. Die von Jeanine Áñez als Präsidentin angeführte putschistische Macht scheint, was die Verbreitung des Terrors angeht, der von Augusto Pinochet angeführten Chilenischen Militärjunta und den übrigen faschistischen Militärregierungen des XX. Jahrhunderts in Lateinamerika nacheifern zu wollen.

Dutzende Berichte aus Bolivien, die von Menschenrechtsorganisationen, Aktivisten der Bewegung zum Sozialismus (MAS), diplomatischen Vertretungen, unabhängigen Gruppen und Personen gegeben werden, machen den Terror deutlich der in der Bevölkerung verbreitet wird: der massive Einsatz von Folter, selektive Ermordungen, die das Hinauswerfen von lebendem Menschen aus Hubschraubern beinhalten, Todesdrohungen, von den berühmten „Civicos“ durchgeführtes Lynchen, Verschwindenlassen von Personen, strenge Zensur der Kommunikationsmedien, wozu das Niederbrennen von Radio- und Fernsehstationen gehört.

Bolivianische Ärzte, vor allem solche, die ihr Diplom in der Lateinamerikanischen Schule für Medizin (ELAM) gemacht hatten und gemeinsam mit den Kubanern arbeiteten, die Aktivisten der Bewegung zum Sozialismus(MAS) und die dem Putsch gegenüber kritisch eingestellten Journalisten sind Teil der bereits tausend Toten und Verschwundenen, von denen berichtet wird.

Die Vereinigung der aus der ELAM (Lateinamerikanische Schule für Medizin) hervorgegangenen Ärzte klagt in den sozialen Netzen die Verfolgung an, denen sie ausgesetzt sind, die ungerechtfertigten Entlassungen und die gewaltige Kampagne der Diskreditierung gegen sie.

Die Polizei hat angeordnet, die durch die Repression der Regierung Verletzten nicht medizinisch zu versorgen und im Falle der Zuwiderhandlung gegen diese Anordnung, schwer zu bestrafen. Vor kurzem wurde die Verwalterin eines wichtigen Krankenhauses Mirtha Sanjinez in einer Pressekonferenz der Polizei als „Mitarbeiterin von Kriminellen und Terroristen“ vorgeführt,weil sie nach Angabe der Sicherheitskräfte, diesen Anordnungen nicht nachgekommen sei.

Die repressive Aktion gegen die Presse wurde von den Schergen von Áñez als „Operation zur Demontage des Propagandaapparats des diktatorischen Regimes von Evo Morales“ bezeichnet.

Die Fernsehkanäle Telesur, Bolivia TV und RT in spanisch wurden geschlossen, diejenigen, die mit diesen zusammengearbeitet haben, festgenommen. Der Al-Jazeera Korrespondentin Teresa Bo wurde eine Tränengasladung mitten ins Gesicht geschossen, während sie live berichtete.

Der Fall Facundo Molares

Der argentinische Fotoreporter Facundo Molares Schonfeld berichtete vom Ort Montero-Santa Cruz als Berichterstatter der Zeitschrift Centenario über die Wahlen in Bolivien und den Putsch gegen Evo Morales, als er am 11. November wegen gesundheitlicher Probleme ins Japanische Hospital von Santa Cruz de la Sierra eingeliefert wurde.

Grund für seinen Zustand und die spätere Einlieferung ins Krankenhaus war eine schwere Niereninsuffizienz, er wies keine Verletzungen durch Kugeln oder Messerstiche auf. Dr. Víctor Hugo Zambrana von besagtem Hospital bestätigte in einem Gespräch mit dem Kanal Notivisión de Bolivia am 14. November 2019, das er „eine schwere Niereninsuffizienz, einen septischen Schock und ein Lungenödem habe (…) und auch die Möglichkeit eines Hantavirus besteht (...)“.

Wegen seines heiklen Gesundheitszustands ordnete der Richter in erster Instanz dessen Inhaftierung im Rehabilitationszentrum „Santa Cruz-Palmasola“ an. Wenige Tage später wurde seine Überstellung ins Hochsicherheitsgefängnis „ Chonchocoro“ in La Paz befohlen, das nicht über minimale hygienische Bedingungen verfügt und kein Gesundheitszentrum besitzt, um eine medizinische Grundversorgung bei einem solch schwierigen Krankheitsbild zu leisten, wie es Facundo Molares aufweist.

Der Journalist Facundo Molares wird beschuldigt, aktuell einer bewaffneten Gruppe anzugehören und unter Vertrag genommen worden zu sein, um „paramilitärische Unterweisung“ durchzuführen und bei Auseinandersetzungen mit Gruppen von „Civicos“ einzugreifen, wozu keinerlei Beweise vorgelegt wurden. Diejenigen, die ihn in den Tagen des Putsches bei der Arbeit gesehen hatten, sahen ihn nie bewaffnet, es sei denn mit seiner Kamera.

Die Missachtung des politischen Asyls

Innerhalb der Botschaft Mexikos in Bolivien befindet sich der Minister Juan Ramón Quintana, einer der Männer des Vertrauens des Präsidenten Evo Morales. Das Áñez Regime erließ einen Haftbefehl gegen ihn unter der Anklage der Volksverhetzung und des Terrorismus.  

Desgleichen sind dort der Verteidigungsminister unter Morales, Javier Zavaleta López, Generalstaatsanwalt Héctor Arce Zaconeta, Bergbauminister Félix César Navarro Miranda, die Ministerin für Kultur von 2017 bis 2019 Wilma Alanoca und der ehemalige Minister Hugo Moldiz. Außerdem haben sich Víctor Hugo Vásquez Mamani, der Gouverneur des Departements Oruro war, der stellvertretende Minister für Ländliche Entwicklung Pedro Damián Dorado López und der Direktor der digitalen Agentur (Agetic) der Regierung von Morales,Nicolás Laguna, in die Botschaft geflüchtet.

Von den neun Asylsuchenden haben vier einen Haftbefehl gegen sich ausgesprochen und fünf nicht. Trotzdem haben die de facto Behörden ihnen kein freies Geleit für die Ausreise aus Bolivien gewährt.

Das de facto Regime beschuldigt die Minister der verfassungsmäßigen Regierung von Morales angeblicher Volksverhetzung.

Auf die Botschaft Mexikos wurde ein Druck und eine nie dagewesene Schikane ausgeübt. Zu diesem Extrem ist es selbst bei den faschistischen Regimen, die den Kontinent in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts regierten, nie gekommen.

Auch wenn die Schikanen gegen die Diplomaten schon schlimm war, so war der Druck gegen die Asylsuchenden und ihre Familienangehörigen schrecklich.

Während die MAS sich neu organisiert und darauf vorbereitet, aufs Neue die nächsten Wahlen zu gewinnen, leidet Bolivien.