
Dublin, Irland - Der Präsident der Republik Kuba, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, nutzte wenige Stunden vor dem offiziellen Beginn seiner Tätigkeit in Irland den herbstlichen Sonntagnachmittag, um gemeinsam mit der ihn begleitenden Delegation wichtige Orte des sozialen und kulturellen Lebens der Hauptstadt zu besuchen.
Während der Rundreise, die mit dem Datum zusammenfiel, an dem Kuba den Tag der kubanischen Kultur feiert, erinnerte der Präsident an die Bedeutung dieses Tages für die Kubaner und die Tatsache, dass in diesem Monat außerdem der 20. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Irland begangen wird, „zwei Inseln, die das gleiche Meer von Kämpfen, Hoffnungen und Zukunft teilen.“
Dies schrieb er im Gästebuch der Trinity College Library nieder, der ältesten Universität des Landes, die 1592 von Königin Isabel I gegründet worden war. In Begleitung von Dr. Patrick Prendergast, Rektor der renommierten Institution, erfuhr Díaz-Canel Einzelheiten über einen seiner heiligsten Schätze, das Book of Kells, ein Manuskript aus dem 9. Jahrhundert, ein wunderschön illustriertes Werk keltischer Mönche.
Der Präsident besuchte einen Teil der Universitätsbibliothek, in der mehr als sechs Millionen Bücher aufbewahrt werden. Die nächstältesten stammen aus dem 15. Jahrhundert. Im vom kubanischen Präsidenten besuchten Bereich stehen etwa 250.000 Exemplare. Dort befinden sich auch 45 Marmorbüsten von herausragenden Männern, da die Hochschule in früheren Zeiten keine Frauen in ihren Räumen aufnahm.
Heute sind 60% der Studierenden Frauen und wie dem kubanischen Präsidenten erklärt wurde, werden in Kürze mehrere weibliche Figuren in die Skulpturenausstellung einbezogen. Die Liste der Vorschläge wird von der polnischen Wissenschaftlerin Marie Curie angeführt, die als erste einen Nobelpreis erhielt.
Unter anderem beherbergt die Bibliothek eines der wenigen verbliebenen Exemplare der Unabhängigkeitserklärung Irlands und die angeblich älteste Harfe, die auf der europäischen Insel gefunden wurde. Nach all dem erkundigte sich der Präsident, der immer an Kultur und Geschichte interessiert ist.
Später ging Díaz-Canel zur St. Patrick's Cathedral, die zu Ehren des Schutzpatrons Irlands errichtet wurde und die größte dieser Nation ist. „Man kann nicht nach Irland kommen, ohne St. Patrick kennenzulernen“, sagte er nach einem Rundgang durch die Hallen, begleitet von Rev. William Morton, der aufgrund seiner täglichen Beiträge zur Gemeinde hoch verehrt wird.
Der Präsident schrieb Folgendes nieder: „Vor wenigen Stunden haben wir symbolträchtige Orte dieser schönen Stadt Dublin bereist, insbesondere die St. Patrick's Cathedral, die für das irische Volk so liebenswert und bedeutungsvoll ist. Mit diesem Besuch haben Sie uns Ihre reiche Geschichte und Kultur näher gebracht. Vielen Dank für die Freundlichkeit und Aufmerksamkeit. Empfangen Sie unseren aufrichtigen Dank, Respekt und Bewunderung. Unsere Völker zeichnen sich durch Patriotismus und Wunsch nach Unabhängigkeit aus.“
Diese Liebenswürdigkeit wurde der kubanischen Delegation auf den Straßen von Dublin und ebenfalls beim Besuch des Saint Stephen Green entgegengebracht, eines der ältesten öffentlichen Parks der Nation. Dies übermittelten dem kubanischen Präsidenten auch drei irische Kinder, die in Begleitung ihrer Eltern ihren Spaziergang durch den berühmten Dubliner Garten unterbrachen, um ihm mitzuteilen, dass sie Kuba, diese andere Insel auf der anderen Seite der Welt, so fern und gleichzeitig so nah, gerne besuchen würden.