OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Foto: Archivo de Granma

In einem Interview mit dem argentinischen Journalisten Gustavo Sylvestre für Radio 10 sprach der ehemalige Präsident Ecuadors Rafael Correa über die schwierige Lage, die sich in seinem Land in den letzten Stunden ergeben hat, das sich jetzt im Ausnahmezustand befindet und über die Wahlen in Argentinien, die am 27. Oktober stattfinden.

In einer heftiger Kritik an seinem Nachfolger Lenin Moreno, sagte er, dass er, als dieser 2007 die Regierung übernommen habe, das Land in einem seiner Meinung nach guten Zustand gefunden habe und dass der aktuelle Präsident alles Gute, was sie sie erreicht hätten, zerstöre.

Auf den von Moreno nach Streiks und Proteste gegen seine wirtschaftlichen Maßnahmen erklärten Ausnahmezustand sagte Correa, dass dieser unter anderem „Pressezensur, Militarisierung, Verlust von Bürgerrechten und dem Recht sich zu versammeln, bedeutet“.

Correa sprach über die angewandten Rezepte, die aus den Händen des IWF stammten und verglich sie mit dem, was Argentinien seit mehr als einem Jahr erlebt, als Präsident Mauricio Macri auf eine Anleihe von diesem Organ zurückgriff, was ebenfalls zu heftigen Protesten und zu einem heute verschuldeten, sich in Rezession befindlichen Land führte.

„Diese Maßnahmen haben außer dass sie ineffizient sind, und kein Wachstum und keine Beschäftigung schaffen, einen Anstieg der Armut zur Folge“ und er fügte hinzu: „Wenn es den Unternehmen genehm ist, sind sie neoliberal, aber wenn sie Unterstützung brauchen, wenden sie sich an den Staat“.
Außerdem sagte er, dass in Ecuador „niemand für den IWF gestimmt hat und auch nicht für den Anstieg der Preise für Kraftstoff“. Was den Ausnahmezustand angehe, so könne die Nationalversammlung diesen aufheben, denn im Fall von schweren institutionellen Problemen und sozialen Unruhen könne man vorgezogene Wahlen durchführen.

Aber das würden sie nicht tun, denn sie hätten lieber Unruhen und Gewalt, weil sie wüssten, dass wenn es zu Wahlen käme, sie an den Urnen hinweggefegt würden und er betonte: „Wenn es nötig ist und wenn sie es zulassen, denn sie haben mir mit einem Gesetz dieses Recht entzogen, würde ich wieder kandidieren“.

Auf die Vorwahlen im August in Argentinien angesprochen, bei denen die von Alberto und Cristina Fernández angeführte Frente de Todos die meisten Stimmen erhielten und Favoriten für die Wahlen am 27. Oktober sind, sagte Correa, dass dies „ein Wind der Hoffnung“ gewesen sei.

„Man soll sich nicht auf Lorbeeren ausruhen, aber die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg ist sehr hoch“, sagte er auf die dortigen Wahlen eingehend. (mit Information von PL)