
Die Seefahrer des antiken Phönizien nannten Afrika „das Land des Schaumes“, vielleicht, weil sie vom Bild der afrikanischen Mittelmeerküsten fasziniert waren, die von ihren Schiffen aus gesehen eine weiße gewundene Linie bildeten, wie der Autor von „Hanno der Seefahrer“, ein bedeutsames Werk des alten Volkes von Karthago, erzählt.
Andere meinen, dass der Name des Kontinents vom lateinischen „aprica“ stammen könnte, was so viel wie „sonnendurchflutet“ bedeutet oder vom griechischen „aphfrike“, „ohne Kälte“; es könnte aber auch vom griechischen „aphros“ abgeleitet sein, was Schaum bedeutet,
Laut der griechischen Mythologie wurde Aphrodite „die aus dem Schaum Entstandene“, die Göttin der Schönheit und der Liebe, in Afrika geboren.
Der Titan Atlas, der am Krieg zwischen den beiden großen Götterstämmen, den Titanen und den Olympiern teilnahm, wurde, als einmal die Titanen besiegt waren, von Zeus mit einer besonderen Strafe belegt. Er wurde dazu verurteilt, auf seinen Schultern die „Himmelssäulen, die den Himmel von der Erde trennen“ zu stützen. Atlas erfüllt diese Aufgabe in der Nähe der Säulen des Herkules in der Meerenge von Gibraltar. Es heißt, dass man in sternenklaren Nächten noch die Klagen des Titanen hören könne.
Afrika ist die Wiege der ersten Zivilisationen der Welt und die Mutter der Menschheit. Trotzdem herrscht, was die Nachrichten über den Kontinent angeht, ein großes Schweigen. Ein einfaches Überprüfen der täglichen von den weltweit großen Agenturen verbreiteten Informationen machen uns dies durch die geringe Zahl der diesem Kontinent gewidmeten Meldungen deutlich.
Der niedrige Grad der Berichterstattung ist außerdem noch von Vorurteilen oder westlichen Denkschemata getränkt. Zu der Oberflächlichkeit, die eine objektive Berichterstattung behindern, kommt noch hinzu, dass es dort, wie es scheint, nur „unverständliche“ ethnische Konflikte, Stammeskriege, Hungersnöte und seltsame und gefährliche Krankheiten gibt
Es ist eine Region voller Mysterien, die nur in den Nachrichten auftritt, wenn es um irgendeinen in Europa lebenden afrikanischen Fußballspieler geht, bei einem Staatsstreich oder bei Ebola.
Trotzdem verweist das Weltwirtschaftsforum darauf, dass der Kontinent ein beschleunigtes jährliches Bevölkerungswachstum von 2,3 % aufweist. Laut Organisation der Vereinten Nationen verfügt die Region über ein großes energetisches Potential, besitzt 50 % des Goldes und 50 % der strategischen Minerale der Welt. Sie hat außerdem 60 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen mit enormen Vorräten an Trinkwasser.
Im Jahr 2050 wird die Bevölkerung Afrikas laut Telesur die 2 Milliarden überschreiten und damit Indien (1,6 Milliarden) und China (1,4 Milliarden) überholen. Daraus ergibt sich, dass der Kontinent über ein Drittel der Weltbevölkerung beherbergt. Einer von fünf Menschen in der Welt wird afrikanisch sein und einer von vier Arbeitern wird aus Afrika kommen. Außerdem wird der Kontinent die Hälfte aller Minderjährigen unter 15 Jahren des gesamten Planeten aufweisen.
Afrika hat beachtliche Fortschritte im Bereich Bildung, Gesundheit und in anderen sozialen Bereichen gemacht und Ende 2019 rechnet man mit einem Wirtschaftswachstum von 3,4 %.
Der Kontinent besitzt außerdem eine reiche künstlerisch-literarische Kultur und bekannte Filmregisseure, Fotografen, Musiker und Schriftsteller wie z. B. der kenianische Schriftsteller Binyavanga Wainaina oder der Nigerianer Wole Soyinka, Filmemacher wie Peter Sedufia, Frances Bodomo, Rungano Nyoni, Nosipho Dumisa und andere wertvolle Kunstschaffende; Maler wie Ajarb Bernard Ategwa, Neema Iyer, Slimen El Kamel, Ramón Esono und Tony Cyizanye, die die Welt mit der ihnen eigenen Sensibilität bereichern.
Im Bereich der Wissenschaften haben Persönlichkeiten wie Mangaka Matoetoe, Benjamin Gyampoh, Demissie Habte, Calestous Juma und viele mehr einen Beitrag für die Menschheit geleistet.
Es handelt sich um einen multikulturellen Kontinent mit vielen Sprachen und Ethnien, reich an Traditionen, der als Mutter der Menschheit einen prominenten Platz in unserem täglichen Denken und Tun einnehmen sollte.
Quellen: Wiriko: Artes y Culturas Africanas und offizielle Website der UNO




