SAN SALVADOR — Das Mitglied des Sekretariats des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas (PCC) und Leiter seiner Abteilung für Internationale Beziehungen, José Ramón Balaguer, der am Forum von Sao Paulo teilnahm, erinnerte an den revolutionären Lebensweg des Führers der Kubanischen Revolution, Fidel Castro.
Balaguer begann den historischen Streifzug mit der bedeutenden Verteidigungsrede Fidels vor Gericht, vom 16. Oktober 1953, wegen des Sturmes auf die Kasernen Moncada und Carlos Manuel de Céspedes, in Santiago de Cuba und Bayamo.
Er hob hervor, dass der revolutionäre Sieg von 1959, ein von Fidel geleiteter Prozess, zur Umgestaltung Kubas führte und dessen Ideen in die Praxis überführte, um jene Probleme in Angriff zu nehmen, die er in seiner Verteidigungsrede beschrieb, darunter die Agrarreform.
Er unterstrich, dass die Kooperation und die internationalistische Hilfe einen Grundpfeiler des revolutionären Kuba dargestellt haben, weshalb sein Volk unermüdlich für die Einheit und Integration eintrete.
„Zusammen mit Luiz Inácio Lula da Silva und anderen lateinamerikanischen Revolutionären nahm Fidel an der Gründung dieses Forums von Sao Paulo teil und hat alle seiner Aktivitäten verfolgt“, erwähnte er in seiner Rede.
Er erinnerte an die Ansprache Fidels beim Abschluss des vierten Forums in Havanna, am 24. Juni 1993, als er sagte: „Hier auf diesem Forum wird nicht der Sozialismus verteidigt, und niemand kann verlangen, dass auf diesem Forum der Sozialismus zum Ziel gestellt wird, niemand kann beanspruchen, dass die Bedingungen, sowohl die objektiven als auch die subjektiven, in diesem Moment für den Aufbau des Sozialismus geeignet seien. Ich glaube, in diesem Moment gibt es andere Prioritäten“, sagte Fidel damals.
„Das heißt nicht, dass, wer ihn errichten will, dies nicht tun solle, das heißt nicht, dass es jemandem verboten würde, den Sozialismus zu errichten, wenn er ihn errichten kann“, zitierte Balaguer weiter.
„Weil wir, die wir seit Jahrzehnten darum kämpfen, den Sozialismus zu errichten, nicht bereuen, was wir tun, und vorhaben, den Sozialismus weiter aufzubauen, und beabsichtigen, den Sozialismus in unserem Land zu retten, und vorhaben, den Sozialismus zu perfektionieren“, fuhr er fort.
„Aber ich glaube, dass heute in Lateinamerika der wichtigste Kampf —meiner Meinung nach — darin besteht, den Neoliberalismus zu bezwingen, denn wenn wir den Neoliberalismus nicht bezwingen, verschwinden wir als Länder, verschwinden wir als unabhängige Länder, und werden mehr Kolonien sein, als es die Länder der Dritten Welt je gewesen sind“, verlas Balaguer.
„Den Neoliberalismus zu bezwingen würde bedeuten, eine Hoffnung für die Zukunft zu schaffen, Bedingungen zu bewahren, um weiter fortzuschreiten, denn die Grenze unseres Fortschritts wird im Kapitalismus liegen, und es wird keinen menschlichen Fortschritt geben, wenn sich dieser nicht zum Ziel stellt, die Grenzen des Kapitalismus zu durchbrechen, aber dies wird eine Aufgabe zu einem anderen Zeitpunkt sein, ich würde nicht sagen, anderer Generationen“, fügte er hinzu.
Balaguer, der ebenfalls ein hervorragender kubanischer Revolutionär ist, versicherte, dass sich in Fidel die Ideen von Simón Bolívar und José Martí verwirklichen.
„Herzlichen Glückwunsch, Fidel, dafür, 90 Lebensjahre alt zu werden und dazu, uns die unendliche Notwendigkeit der Solidarität gegenüber dem Menschen eingeschärft zu haben“, sagte er. Daraufhin erklang der Sprechchor der tausenden Teilnehmer „Fidel, Fidel qué tiene Fidel que los imperialistas no pueden con él“ (Fidel, Fidel, was hat Fidel, dass die Imperialisten ihn nicht bezwingen können?) und „Viva Cuba“, in einem emotionsgelandenen Ausdruck der Zuneigung.
AUFRUF ZUR ERRICHTUNG DER VOLKSMACHT
Der Präsident von El Salvador, Salvador Sánchez Cerén, sprach auf dem XXII. Treffen des Forums von Sao Paulo und rief zur Einheit der Linken der Welt auf, um die Bestrebungen des Imperiums und der Oligarchien zu besiegen und die Volksmacht zu errichten.
Vor tausenden Menschen rief der Staatschef dazu auf, mit diesem Optimismus weiterzumachen, der die Völker Unseres Amerika immer charakterisiert hat.
„Heute haben wir mehr denn je die Bedingungen dafür. Wir haben der Welt bewiesen, was die Völker der Linken errichten können, was sie für die soziale Gerechtigkeit voranbringen können“, unterstrich er vor mehr als 5 000 Menschen.
Er führte an, dass allen die verschiedenen Formen bekannt seien, um unsere Völker zu schlagen — wie es in Honduras und Paraguay geschah und in Brasilien und Venezuela versucht wird — und dass in El Salvador der Senat für Verfassungssachen weiter Entscheidungen trifft, um die Nationale Befreiungsfront Farabundo Martí (FMLN) scheitern zu lassen.
Er ging darauf ein, dass trotz ihrer Absichten die Putschisten sich nicht durchsetzen werden und das Bestreben unserer Völker, Bildung, Gesundheit, Sicherheit und eine einbeziehende Ökonomie zu haben, nicht aufhalten werden. Dass die Linke sich nicht gefügig machen und weiter für die Ausrottung des Hungers arbeiten werde.
„Es ist wichtig, die historischen Errungenschaften in ihrer ganzen Größe aufzuzeigen, die durch die Kämpfe unserer Völker erreicht worden sind, die es Lateinamerika und der Karibik nun ermöglicht haben, eine besser integrierte Region zu sein, eine Zone des Friedens, die brüderlich ist und eine eigene Stimme hat“, unterstrich er.
„Ich kann nicht vergessen, die historische Tatsache der Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba zu erwähnen. Auch das ist Teil des neuen Moments, den unsere Region durchlebt, es war ein gemeinsames Anliegen von uns allen und ein Sieg des kubanischen Brudervolkes“, hob er hervor.
„Aber wir dürfen nicht vergessen, dass noch etwas aussteht, was nicht mehr warten kann: das Ende der ungerechten Blockade gegen Kuba“, betonte Sánchez Cerén unter Beifall.
Sánchez Cerén, der einer der historisch bedeutendsten Führer der FMLN ist, grüßte die über 500 Teilnehmer am Forum von Sao Paulo, das die Parteien und fortschrittlichen und linken Kräfte Lateinamerikas und der Karibik vereint, und zu denen bei dieser Gelegenheit jene aus Asien, Afrika, Europa, den Vereinigten Staaten und Kanada hinzukommen.