
HIROSHIMA - Der erste Vizepräsident des Staats- und des Ministerrates Kubas, Miguel Diaz-Canel, bekräftigte am Mittwoch die unabänderliche Position seiner Regierung im Kampf für den Frieden und forderte bei einem Besuch in der Stadt Hiroshima die nukleare Abrüstung der Nationen.
Der Bürgermeister der japanischen Stadt, Matsui Kazumi, empfing gestern Diaz-Canel, der seit dem letzten Dienstag zu einem offiziellen Besuch in diesem Land weilt. Diaz-Canel dankte für die Gelegenheit, Hiroshima kennenlernen zu können, die er für den Widerstand ihres Volkes angesichts des grausamen und nicht zu rechtfertigenden Atombombenabwurfs vom 6. August 1945 heldenhaft nannte.
„Das Volk Kubas ist seit mehr als 50 Jahren Zielscheibe ständiger Angriffe gewesen, deshalb teilen und verstehen wir den Schmerz der Opfer und Angehörigen des Atombombenabwurfs in Hiroshima“, sagte er, während er die Tat als verbrecherisch, unnötig und moralisch nicht zu rechtfertigen bezeichnete.
Nachdem er auf das Engagement der kubanischen Regierung für Frieden und atomare Abrüstung auf globaler Ebene einging, bekräftigte der Erste Vizepräsident, dass Havanna der Stärkung, Erweiterung und Diversifizierung der Beziehungen politischer, wirtschaftlicher, kommerzieller, finanzieller, kultureller Art und der Kooperation mit Tokio eine hohe Priorität beimisst.
Um darauf hinzuweisen, dass die Kubaner von der Bombardierung von Hiroshima wissen, erinnert er an den Besuch des Kommandanten Ernesto Che Guevara im Jahr 1959 und später, im Jahr 2003, des Führers der Revolution, Fidel Castro, in diesem Gebiet.
Seinerseits lud Kazumi, der auch Vorsitzender der Gruppe „Bürgermeister für den Frieden“ ist, die karibische Insel dazu ein, noch mehr Gemeinden in diese Strategie einzureihen. (Gegenwärtig sind Havanna und Santiago de Cuba Teile des Plans).
Diaz-Canel stimmte diesem Antrag zu und signiert das Gästebuch des Bürgermeisters von Hiroshima, indem er das Interesse der kubanischen Regierung zum Ausdruck brachte, die Verbindungen aller Art mit dem Land der aufgehenden Sonne zu erweitern.
Vorher besichtigte der kubanische Führer in Begleitung des stellvertretenden Außenministers Rogelio Sierra und des Botschafters Kubas in Japan, Marcos Rodriguez Costa, das Museum der Atombombe in dieser Stadt.
Am Ende des Rundgangs durch das historische Zentrum unterzeichnete Diaz-Canel das Kondolenzbuch mit der Widmung „ein Volk, das in der Lage ist, zu überleben, wiederaufzubauen und ein Vermächtnis der Würde zu hinterlassen, sollte die Menschheit nie vergessen“. Ebenso ratifizierte er den Satz, den der Führer der kubanischen Revolution, Fidel Castro, 2003 niederschrieb, als er dafür eintrat, dass „eine solche Barbarei nie wieder geschehen darf“.
Von diesem zweiten Tag des offiziellen Besuchs in Japan wurde auch bekannt, dass Diaz-Canel vor der Reise nach Hiroshima in Tokio ein Treffen mit der japanischen Parlamentarischen Liga der Freundschaft hatte, die ihr hohes Interesse an der Förderung der kommerziellen und politischen Zusammenarbeit mit Havanna bekundete.
Beim Empfang des kubanischen Politikers ging Keiji Furuya, Vorsitzender der japanischen Liga, auf die vor allem in den letzten zwei Jahren erzielten Fortschritte der bilateralen Beziehungen ein.
Der Kongressabgeordnete erinnerte sich an seinen Aufenthalt in Havanna im Jahr 2014, als mit einer Delegation von mehr als 230 Mitgliedern, verschiedene Treffen abhielt und an der Zeremonie zum 400. Jahrestag der Ankunft in Kuba des ersten japanischen Samurai, Hasekura Tsunenaga, teilnahm.
Seinerseits erklärte der hohe kubanische Besucher, dass es eine Gruppe von Ereignissen gegeben habe, die die Wiederbelebung der Beziehungen seit 2014 beeinflusst haben.
Unter ihnen erwähnte er die Neuverhandlung der Schulden mit der japanischen Versicherungsanstalt Nippon Export and Investement Insurance (NEXI), ein Unternehmen, das erneut bereit ist, die kommerzielle Versicherung für den Export dieser Nation nach Kuba zu übernehmen.
Ebenso beschieb er die in diesem Jahr erwogene Möglichkeit, dass die japanische Seite nicht rückzahlungspflichtige Fonds für die Finanzierung wichtiger Projekte in den Bereichen Gesundheit, Landwirtschaft und Kultur in Kuba vergibt.
Zum Abschluss des Treffens dankte Diaz-Canel für die Rolle der Liga in der Entwicklung der bilateralen Beziehungen und lud Japan ein, den Moment der Aktualisierung des Wirtschaftsmodells, das neue Gesetz über Auslandsinvestitionen und die Sonderentwicklungszone Mariel zu nutzen, um die Präsenz japanischer Geschäftsleute in Kuba zu erhöhen.
Am morgigen Freitag endet der Besuch Diaz-Canels in Japan, der am Dienstag begann und dem Ziel gewidmet war, die Handelsbeziehungen zu stärken und das hohe Niveau des politischen Dialogs mit diesem Land aufrechtzuerhalten. (PL)