OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Eines der peruanischen Wahllokale Photo: EFE

LIMA – Erste Umfragen deuten darauf hin, dass es in Peru eine für den 5. Juni anberaumte Stichwahl geben wird, da es keinem der Kandidaten gelang, 50 % der Stimmen zu erreichen.

Gegen 23:00 Uhr am gestrigen Sonntag bestätigte das Nationale Wahlbüro, dass bei 20 % der ausgezählten Stimmen die Kandidatin der Fuerza Popular (Kraft des Volkes) Keiko Fujimori auf 38,04 % kommt, während der Kandidat der Zentrumspartei Peruanos Por el Kambio (Peruaner für den Wechsel) Pablo Kuczynski 25,48 % und die Kandidatin der linksgerichteten Frente Amplio (Breite Front) Verónica Mendoza 16,22 % erreicht.

Mindestens 23 Millionen Peruaner hatten sich gestern aufgemacht, um den nächsten Präsidenten, zwei Vizepräsidenten, 130 Kongressmitglieder und fünf Deputierte zu wählen, die das Land im Andenparlament repräsentieren werden.

Fujimori ist die Tochter des Expräsidenten Fujimori, der das Land von 1990 bis 2000 leitete und der nunmehr eine Haftstrafe von 25 Jahren wegen Delikten gegen die Menschlichkeit und Korruption verbüßt.

Der 77jährige Kuczynski war in den 60er Jahren in der Zentralen Reserve Bank Perus tätig und bekleidete später die Ministerämter für Energie und Wirtschaft sowie das Amt des Premierministers.

Mendoza (35 Jahre alt) ist Kongressabgeordnete für Cuzco und in ihrem Wahlprogramm geht es im Wesentlichen um den Schutz der Interessen der armen Teile der Bevölkerung.

Für die Präsidentschaft kandidierten unter anderem auch der Expräsidet Perus Alan García, der während zweier Legislaturperioden 1985-1990 und 2006-2011 die Macht innehatte, der ehemalige Verteidigungsminister Ántero Flores-Aráoz und der Repräsentant der indigenen Bevölkerung Miguel Hilario, bekannt für seine Aktivitäten gegen die Korruption.

884.924 im Ausland lebende Peruaner machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Der Wahlprozess wurde von 16 internationalen Missionen, bestehend aus insgesamt 514 Wahlexperten, beobachtet, verlautbarte nach RT die Nationale Wahljury.

Da sich einige Provinzen und Distrikte – einschließlich der Provinz von Callao nahe Lima – aus Mangel an Sicherheit der Bürger im Notstand befinden, ordnete das Verteidigungsministerium die Verlagerung von 50.000 Soldaten an, um im ganzen Land die Wahllokale zu bewachen.

Die Amtsübernahme des neuen Staatschefs ist für den 28. Juli 2016 vorgesehen. Das Mandat geht über fünf Jahre.

Die Wahlkampagne wurde von Skandalen und Enthüllungen erschüttert, die zwei Kandidaten, die reale Chancen auf den Wahlsieg hatten, zur Aufgabe ihrer Präsidentschaftskandidatur zwangen.