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Photo: Juvenal Balán

HAVANNA – Delegationen der FARC-EP und der kolumbianischen Regierung nahmen am Mittwoch ihre Gesprächsrunde wieder auf, die den seit mehr als einem halben Jahrhundert andauernden bewaffneten Konflikt in einem Jahr, das als Jahr des Friedens bezeichnet wird, beenden soll.

Vor der Presse erklärte der Unterhändler der FARC-EP, Joaquín Gómez, dass es wenig wahrscheinlich sei, dass das Abkommen zum vorgesehen Zeitpunkt unterzeichnet werden könne.

„Wir versuchen selbst das Unmögliche, aber es gibt objektive Faktoren, die beide Seiten betreffen und die sicherlich die Unterzeichnung des Friedensabkommen zum 23 März verhindern werden, dem Datum, das im September von Präsident Juan Manuel Santos und dem Führer der Aufständischen Timoleón Jiménez bekannt gegeben worden war.

Vertreter der FARC-EP, der größten Guerrillabewegung Kolumbiens und der Regierung des Landes führen seit November 2012 Friedensgespräche in Havanna.

Von der gestern begonnenen Gesprächsrunde, der ersten im Jahr 2016, erwartet man eine von größerer Dynamik gekennzeichnete neue Etappe im Prozess, damit die bewaffnete Konfrontation, die bereits 300.000 Menschen das Leben kostete, beendet werden kann.

Santos sagte einige Tage zuvor, dass die Regierung die Absicht habe, eine Art ständigen Tisch einzurichten, von dem die Delegationen nicht aufstehen dürften, bis sie sich auf ein gemeinsames Ziel geeinigt hätten.

Dieser Modus würde das bisherige Schema der Zyklen mit dazwischenliegenden Pausen ersetzen, das seit Beginn der Verhandlungen praktiziert wurde, und würde es ermöglichen, die auf einen Abschluss ausgerichteten Gespräche schneller voranzutreiben. Das war seine ausdrückliche Anweisung an das Regierungsteam.

Trotz allem bleiben, wie man aus den Worten von Gómez entnehmen kann, auf der Suche nach dem Waffenstillstand noch „schwierige Klippen“ zu umschiffen, zu denen die Abgabe der Waffen, die Demobilisierung der Guerrilleros und ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft gehören.

Eina weitere strittige Angelegenheit, die es zu lösen gilt, ist die Definition des Mechanismus, der das Volk in die erreichten Vereinbarungen miteinbezieht. Die Regierung verteidigt die Durchführung eines Plebiszits, während die FARC-EP eine Nationale Verfassunggebende Versammlung anstrebt.

Als Ergebnis der Gespräche erreichten die Delegationen bereits Abkommen zu den Bereichen integrale Landreform, politische Beteiligung, Kampf den illegalen Drogen und Opfer, deren Zahl sich auf fast sieben Millionen beläuft.