BOGOTÁ - José Antequera, Sohn eines der Mitglieder der Patriotischen Union, die in den vergangenen Jahrzehnten ausgmerzt wurden, bezeichnete die in Havanna erzielte Vereinbarung zwischen den Vertretern der kolumbianischen Regierung und den aufständischen FARC-EP über die Opfer des Konflikts als eine gute Nachricht.
„Es ist dies ein entscheidender Ausgangspunkt, ein Akt des Kompromisses beider Seiten. Wir vertrauen darauf, dass ein solches Modell der Wahrheit, der Gerechtigkeit, Reparation und Garantien der Nichtwiederholung erfolgreich während der nächsten zwei Etappen in den Territorien durchgesetzt wird“, sagte der junge Anwalt.
Antequera bestand auf der Notwendigkeit den Paramilitarismus auszurotten und der Wiederbewaffnung von kriminellen Gruppen Einhalt zu gebieten, um die wirksame Anwendung der Gesamtheit der Verträge zu gewährleisten, die den Aufbau eines Szenarios der Entspannung vorsieht, weit entfernt von der gewalttätigen Dynamik, die in dem Andenland seit mehr als 50 Jahren vorherrscht.
Am Dienstag bestätigten die Delegationen der FARC-EP, dass sie definitiv das kontroverse Thema für abgeschlossen betrachten, das sich auf die Rechte der Geschädigten des internen Krieges bezieht und das die Bildung einer Sonderrechtssprechung für den Frieden vorsieht.
Dieser Mechanismus siehr die Schaffung von Gerichten vor, die den Auftrag haben, die Akteure des Konflikts zu untersuchen, Recht zu sprechen und zu bestrafen, ohne dass es Straflosigkeit bei Verbrechen gegen die Menschheit gibt, die wohl aber Begnadigungen und Amnestien im Falle von politischen Delikten vornehmen können.
Die Methodologie, der alle unterliegen, die in diesem langen Konflikt beteiligt waren, sieht vor, restriktive Freiheitsstrafen zu verhängen, die nicht notwendigerweise gleichbedeutend mit Gefängnis sind und die als Ausgangspunkt die Vorschriften der restaurativen Justiz haben.
So wird auf die Erfüllung der gewöhnlichen Strafmaßnahmen bei denjenigen bestanden, die die Verantwortung für ihre Taten nicht anerkennen oder dies verspätet tun.
„Ich sehe den Frieden so nahe wie nie“, sagte Clara Rojas, eine andere vom Konflikt Betroffene, der über 300 000 Tote und mehr als 6 Millionen Flüchtlinge und außerdem Verschwundenen und Gefolterte forderte.
Als letzter Punkt ist vorgesehen, die Ausarbeitung eines Protokolls für die Suche von Personen voranzutreiben, die sich an einem unbekannten Ort aufhalten, deren Zahl mit mehr als 45.000 angegeben wird.
„Dieser Schritt der Vereinbarung sieht das mögliche Ende des Kriges und die Ankunft eines sicheren Friedens vor“, betonte der Chef der Regierungsdelegation Humberto de La Calle von Kuba aus. Er gab bekannt, dass man 2016 die Anstrengungen verdoppeln werde, die noch übrig gebliebenen Punkte der Tagesordnung abzuschließen.
Seit 2012 sprechen beide Teams miteinander in der kubanischen Hauptstadt mit dem Ziel, eine konzertierte Lösung für die Konfrontation zu finden. Als Ergebnis dieser Treffen erreichte man Verträge über Angelegenheiten wie integrale ländliche Reform, politische Teilnahme und Kampf gegen illegale Drogen.
Es bleibt noch die Termine für den bilateralen Waffenstillstand, die Aufgabe der Waffen, die Demobilisierung und die Wiedereingliederung der noch Kämpfenden in die Gesellschaft auszuhandeln.




