Die Nachricht, dass US-Präsident Barack Obama am Dienstag entschied, Kuba von der Liste der Unterstützerstaaten des internationalen Terrorismus zu entfernen und dies dem Kongress mitzuteilen, fand breiten internationalen Widerhall.

Der bolivianische Präsident Evo Morales sagte gestern, dass Kuba noch nie ein terroristisches Land gewesen sei, wohl aber sehr solidarisch mit allen Nationen der Welt, weshalb es nie auf einer US-amerikanischen Liste hätte sein dürfen.
Auf einer Pressekonferenz fragte der bolivianische Präsident: „Wann wird das grundlegende Problem zwischen den USA und Kuba gelöst werden? Wann wird Washington die grundlegenden Probleme lösen und die Blockade aufheben und Guantánamo an Kuba zurückgeben?“ Ebenso müssten die USA Kuba für die durch die Blockade entstandenden Verluste entschädigen, sagte Morales, wie PL berichtet.
China begrüßte ebenfalls die Entscheidung Obamas, Kuba von der Liste der Staaten zu entfernen, die den Terrorismus fördern, und befürwortete die Bemühungen der beiden Länder zu einer Normalisierung der Beziehungen. Bei seinem traditionellen Treffen mit dem Pressekorps in Beijing sagte der Sprecher Hong Lei, dass China stets für die Aufhebung aller einseitigen Maßnahmen der USA gegen Kuba gewesen sei, berichtet Xinhua.
Der Diplomat fügte hinzu, dass die Aufnahme von Beziehungen zwischen Kuba und den USA den Interessen der beiden Völker entspreche und den Frieden, die Stabilität und die Entwicklung in dieser Region der Welt fördere. Die US-amerikanische Presse hob die Entscheidung Washingtons ebenfalls hervor und bezeichnete sie als entscheidenden Schritt bei den Bemühungen von Präsident Obama, in einem Konflikt des Kalten Krieges ein neues Kapitel zu beginnen Die New York Times stellte fest, dass die Entscheidung ein wichtiges Hindernis für die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern nach Jahrzehnten der Feindseligkeiten aus dem Weg räumt.
1982 hatte Präsident Ronald Reagan Kuba auf die Terror-Liste gesetzt, woraufhin dem Land der Zugang zu den Finanzmärkten verwehrt wurde. Die Times hob hervor, dass die Politik der Isolierung Washingtons gegen Kuba, insbesondere die Blockade der Insel, eine ständige Quelle von Feindseligkeit gegenüber Lateinamerika war.
Die Washington Post unterstrich, dass Obamas Entscheidung nach seinem Treffen mit dem kubanischen Präsidenten Raúl Castro auf dem 7. Amerika-Gipfel in Panama zu erwarten war. Die Zeitung zitierte Regierungsbeamte, die erklärten, dass die Überprüfung Beratungen mit den Nachrichtendiensten und Garantieen der kubanischen Regierung umfasst habe.
Von der Post zitierte US-Beamte sagten, die vollständige Normalisierung der Beziehungen zu Kuba, einschließlich der Beseitigung der Sanktionen durch den Kongress, könnte Jahre dauern. Russische Medien wie die Nachrichtenagentur Novosti, das Multimedia-Portal Sputnik und der Fernsehsender RT berichteten ebenfalls über die Entfernung Kubas von der Terror-Liste.
Auch in Afrika wurde die Nachricht begrüßt. Die südafrikanischen Kette SABC und die angolanische Zeitung Novo Jornal erinnerten daran, dass die Blockade gegen Kuba bestehen bleibt, ein Angelegenheit, die auch vor den Kongress gebracht werden müsse. Demgegenüber sagte in Miami der republikanische Senator Marco Rubio, die Entscheidung von US-Präsident sei ein „schrecklicher Fehler“.
„Kuba erfüllt die Kriterien eine Nation auf der Terrorliste“, sagte kubanisch-US-amerikanische Politiker, der am Montag seine Bestrebungen angekündigt hatte, der republikanische Kandidat für die Präsidentschaftswahlen von 2016 sein.
Im gleichen Segment des Programms von MSNBC machte sich die Leiterin der Demokraten im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, über Rubio lustig. „Es ist schon komisch für mich, dass einige Kandidaten sich selbst als Kandidaten für die Zukunft bezeichnen, aber die Kuba-Politik der Vergangenheit vertreten“, sagte sie laut EFE.