NEU DELHI – Die führenden Politiker Indiens sprachen sich für die Stärkung der Freundschaft mit Kuba aus, als sie am Montag den ersten Vizepräsidenten des Staats- und des Ministerrats Miguel Díaz-Canel Bermúdez mit besonderer Herzlichkeit empfingen.

Foto: Außenministerium Indiens
Am ersten Tag seines Besuchs in dem südasiatischen Land sprach Díaz-Canel mit dem indischen Premierminister Narendra Modi, dem Präsidenten Pranab Mukherjee, dem Vizepräsidenten Hamid Swaraj und anderen Persönlichkeiten des politischen, ökonomischen und sozialen Lebens.
Das Treffen mit Modi war ein Vorgeschmack der tiefen Verbundenheit, mit der die indische Führung Díaz-Canel und seine Begleitung empfing. In diesem Jahr sind es 55 Jahre her, dass die beiden Länder diplomatische Beziehungen aufgenommen haben.
Der indische Regierungschef gestand, dass er ein Bewunderer des historischen Führers der kubanischen Revolution Fidel Castro und des Präsidenten Raúl Castro sei und rühmte, dass auf dem langen Weg, den die beiden Länder gemeinsam zurücklegten, nie ein Dissens aufgetreten sei.
Indien war eines der ersten Länder, die die Revolutionäre Regierung Kubas im Januar 1959 anerkannten. Beide Länder sind Gründer der Bewegung der Blockfreien und weisen bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen und multilateralen Organismen einen hohen Grad an Übereinstimmung auf.
Das Treffen zwischen Modi und Díaz-Canel ist seit Oktober 2013 das erste Treffen auf höchster Ebene. Damals besuchter der indische Vizepräsident Hamid Ansari Havanna und wurde von Fidel Castro und Raúl Castro empfangen.
Auch Díaz-Canel hatte anschließend ein Gespräch mit Ansari, der an seinen Aufenthalt in Kuba anlässlich eines großen Kulturfestes für dieses multiethnische und bevölkerungsreiche Landes erinnerte.
Rajya Sabha, der Präsident des Oberhauses im indischen Parlament sandte auch einen Gruß an Fidel Castro und Raúl Castro und bekräftigte den Willen seines Landes, die bilateralen Beziehungen zu stärken.
Danach traf Díaz-Canel mit Außenministerin Swaraj zusammen. Beide Seiten betonten die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen und man kam überein, wie das auch bereits mit den anderen Gesprächspartnern der Fall war, den Ausbau des Handels und der Zusammenarbeit auf Gebieten wie Biotechnologie, Informatik, erneuerbare Energie, Erziehung, Sport und Kultur zu fördern.
Am Abend wurde der erste kubanische Vizepräsident von Präsident Mukherjee im indischen Präsidentenpalast Rahtrapati Bhavan empfangen.
Auf besonderen Wunsch des indischen Präsidenten und anderer Gastgeber sprach Díaz-Canel über die Aktualisierung des kubanischen Wirtschaftsmodells und den Prozess zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit den Vereinigten Staaten.
Indien hat unveränderlich jedes Mal Havanna unterstützt, wenn über die Resolutionen zur Aufhebung der US-Blockade gegen Kuba abgestimmt wurde, eine Haltung, die auch am Montag erneut bekräftigt wurde.
Heute besucht Díaz-Canel in der Stadt Agra das Weltkulturerbe, den berühmten Taj Mahal.