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Multisportveranstaltungen lösen in der Bevölkerung immer viel Begeisterung aus. Im Jahr 2023 wird die Spannung doppelt groß sein, denn zum ersten Mal werden die Zentralamerikanischen und Karibischen Spiele und die Panamerikanischen Spiele im selben Jahr ausgetragen.

San Salvador ist vom 23. Juni bis zum 8. Juli zum dritten Mal Gastgeber des ältesten Regionalwettkampfs der Welt, und bisher ist Kuba dort in mindestens 23 Sportarten vertreten.

In der letzten Auflage fiel Kuba auf den zweiten Platz zurück und wurde von Mexiko überholt, nachdem es seit Panama 1970 ununterbrochen an der Spitze gestanden hatte.

Mexiko ist ein großer Animator bei diesem Wettbewerb, und es verwundert nicht, dass es erneut mit Kuba um den Ehrenplatz kämpfen wird. Mit 1.752 Goldmedaillen, 889 Silbermedaillen und 679 Bronzemedaillen liegt Kuba historisch gesehen bei den Edelmetallen vorne. Die Mexikaner haben zwar eine höhere Gesamtzahl (3.878 gegenüber 3.320), aber weniger Goldmedaillen (1.367).

Die sportliche Kluft, die es vor zehn Jahren noch in der Region gab, ist verschwunden, da die Regierungen mehr in den Sport investiert haben, während technologische Fortschritte für die Entwicklung der Athleten sowohl im Training als auch im Wettkampf und bei der Erholung entscheidend sind.

Das kontinentale Turnier findet im südamerikanischen Frühling statt, derweil Santiago de Chile vom 20. Oktober bis 5. November seine Tore für ganz Amerika öffnet. Es ist das erste Mal, dass Chile die Panamerikanischen Spiele ausrichtet, nachdem diese 1975 und 1987 nach Mexiko bzw. in die Vereinigten Staaten vergeben wurden. Bislang hat sich die kubanische Delegation hier Plätze in 15 Sportarten gesichert.

Historisch gesehen liegt Kuba mit 908 Gold-, 621 Silber- und 597 Bronzemedaillen an zweiter Stelle hinter den Vereinigten Staaten (2.066 - 1.540 - 1.107). Bei den letzten beiden Panamerikanischen Spielen fiel Kuba aus dem Führungstrio heraus und wurde Vierter in Toronto 2015 (36 - 27 - 34) und Sechster in Lima 2019 (33 - 28 - 39). Wirtschaftliche Mächte des Kontinents wie Kanada, Brasilien und Argentinien haben ihren Saldo deutlich erhöht.

Sicher ist, dass Santiago 2023 aufgrund der diesmaligen Kürze des olympischen Zyklus entscheidend sein wird, um die Tickets für Paris 2024 zu erhalten, wo der Schnellfeuer-Pistolenschütze Leuris Pupo bereits gemeldet ist.

Es wird ein sehr intensives Jahr werden, und ohne so zu tun, als ob wir von einem Podiumsplatz in der Länderwertung träumen würden, sollten wir doch von denjenigen, die uns vertreten, das Beste erwarten.

Da 2023 jedoch ein vorolympisches Jahr ist und nur wenige Monate zwischen Santiago de Chile und Paris liegen, wird sich die Zahl der zu beschickenden Veranstaltungen vervielfachen, auch bei Weltmeisterschaften, Weltcups und Grand Prix-Wettkämpfen.

So wird der Judosport seine Grand-Slam-Turniere an seinen traditionellen Austragungsorten Paris, Tel Aviv, Taschkent, Tiflis und Antalya abhalten, bevor die WM vom 7. bis 14. Mai in Doha stattfindet. Die Leichtathletik hat ihre Wintersaison auf 54 Veranstaltungen erweitert. Ungarns Hauptstadt Budapest wird im August ebenfalls Gastgeber einer Weltmeisterschaft sein.

Für die Ringer beginnt der Weg zu den Olympischen Spielen im September nächsten Jahres, wenn die Weltmeisterschaften in Krasnojarsk, Russland, stattfinden. Bis Mai 2024 finden dann noch sechs wichtige Turniere statt.

Über die Multisportveranstaltungen und die anstehenden Weltmeisterschaften hinaus muss Kuba die Gelegenheiten nutzen, um sich Tickets für Paris 2024 zu sichern.