OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Photo: Calixto N. Llanes

Drei Medaillen, eine Gold- und zwei Bronzemedaillen, zwei persönliche Bestmarken und die Präsenz in fünf Finals bei der gleichen Anzahl von Athleten machen eine lobenswerte und effiziente Leistung aus. In dieser Weise schloss Kuba seine Präsentation bei der U-20-WM der Leichtathletik in Nairobi ab, bei der die Nachwuchsathleten den arrivierten Olympioniken nacheiferten, die uns vor einigen Wochen große Emotionen bereiteten.

Juan Carley Vázquez Gómez, Titelgewinner im Kugelstoßen, hat sich nicht nur selbst gekrönt, sondern auch gezeigt, dass ein Stoß reicht, wenn man gut vorbereitet ist.Sein Triumph und das Anrecht, ganz nach oben auf das Podest zu steigen, kamen im letzten Versuch zustande und er zeigte damit sein konkurrenzfähiges Niveau, da stets bei letzten Versuchen sämtliche Komponenten der sportlichen Form gefordert sind, sich mit maximaler Kraft zu entfalten.

Er war psychologisch, theoretisch, technisch, taktisch und physisch fokussiert, damit die schwere Kugel ihm zum Ehrenplatz verhelfen konnte.Hätte nur einer der genannten Aspekte versagt, so hätte er die Siegweite von 19,73 Meter nicht erreicht.

Obwohl die Speerwerferin Yiselena Ballar weit hinter ihrer Bestmarke von mehr als 60 m blieb, tat sie die ganze Zeit über das, was ihre Perspektive vor dem Wettkampf gewesen war, nämlich um eine Medaille kämpfen, und holte so eine bronzene von großem Wert, da sie uns an jene Höhenflüge in dieser für Kuba so traditionsreichen Sportart erinnerte, in denen die Olympiasiegerinnen María Caridad Colón (Moskau 1980) und Osleidys Menéndez (Athen 2004) sowie ihre eigene Trainerin Xiomara Rivero, Königin in dieser Disziplin anlässlich der Erstaustragung einer U-20-WM 1986, ihren Platz haben.

Die Sache mit Shainer Rengifo Montoya rüttelte alle Leichtathletik-Fans in Kuba auf, nicht nur wegen seiner Bronzemedaille über 100 m, dem einzigen Metall, das einem kubanischen Sprinter in der Geschichte von U-20-Weltmeisterschaften je vergönnt war, sondern auch, weil er Kuba in die Schlagzeilen des Königssports brachte, wie es Silvio Leonard mit seinem zweiten Platz über 100 m bei den Olympischen Spielen von Moskau getan hatte (wo freilich aufgrund des Boykotts vieler westlicher Länder etliche aussichtsreiche Konkurrenten fehlten), oder Roberto Skyers, der mit 9,98 als erster Kubaner elektronisch gestoppt unterhalb der magischen 10 Sekunden blieb, ganz zu schweigen von Enrique Figuerola, der bei den Spielen von Tokio 1964 Silber hinter dem legendären US-Sprinter Bob Hayes holte.

Aber das Wertvollste an Montoyas Bronzemedaille war die Art, wie sie ihm gelang.Er schaffte es, das Sprint-Finale des schnellsten Laufs in der Leichtathletik zu erreichen, indem er seine Zeiten jedes Mal verbesserte, wenn er auf die Bahn ging, bis er mit persönlicher Bestleistung von 10,28 Sek. im Endlauf stand. Ähnliches vollführte er über 200 m, als er sich im Bestreben, in den Kampf um die Medaillen einzutreten, auf 20,58 Sek. steigerte, ebenfalls eine Zeit, die er zuvor noch nie gelaufen war. Diese Demonstration deutet auf gute Planung des Wettbewerbsziels bei gleichzeitiger Kampfbereitschaft hin. Sein sechster Rang im Finale wird ihm Ansporn sein.

Ronald Mencía hatte im Hammerwurf eine gute Qualifikationsphase, aber im Finale ließ er einige Meter liegen. Somit reichte es nicht für den ersehnten Podestplatz. Daylis Cooper war über 800 Meter die einzige Teilnehmende der Insel, die nicht im Finale war, weil sie in ihrem Vorlauf wegen Überschreitung der Bahn disqualifiziert worden war.

Wie können wir diese Ergebnisse in Bezug auf die Projektion lesen?Das erste wäre, den Athleten und ihren Trainern zu gratulieren, dann wäre es notwendig, vorzuschlagen, in der Teilnahme an diesen Veranstaltungen zu wachsen, da sie angesichts einer Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit und der daraus resultierenden Verantwortung von entscheidender Bedeutung sind,und drittens sollte man Schritt für Schritt weitermachen, ohne Etappen zu überspringen, damit die Motivation nicht frustriert wird und mit dem gleichen Schwung wie beim Gewinn einer Medaille bei der U-20-WM neue Höhepunkte anvisiert werden.Vergessen wir nicht, dass es jetzt erst richtig losgeht!