
Kuba stellte im zweiten Spiel der Qualifikationsrunde für die Weltmeisterschaft Katar 2022 seine Klasse unter Beweis, auch wenn es am gestrigen Sonntag in Guatemala-Stadt gegen Curaçao mit 1:2 verlor.
Nach einem Debüt vor fünf Tagen gegen Guatemala, das eine Mischung aus Zweifeln und Befriedigung hinterließ, hatte die kubanische Elf sich vorgenommen, gegen Curaçao ein besseres Bild abzugeben und ein Mannschaftsspiel zu bieten, das dem gegen die Guatemalteken überlegen war. Kuba verlor zwar abermals, bemühte sich aber sichtlich um den Sieg und zeigte, dass, wenn es ernsthaft arbeitet, mittelfristig Fortschritte in der Concacaf-Region erzielt werden können.
Trainer Pablo Elier Sánchez änderte den taktischen Ansatz des 4:4:2 nicht, nahm allerdings zwei relevante Änderungen in der Aufstellung vor: Sandro Cutiño für den gesperrten Karel Espino und Onel Hernández anstelle von Jean Carlos Rodríguez.
Die karibischen Löwen zeigten Ballkontrolle, suchten Verbindung unter einander, spielten Pressing, wenn der Gegner im Ballbesitz war und ließen sich von den beiden Gegentreffern – Ergebnis zweier Steilvorlagen, die zu Füßen von Leandro Bacuna (10. Min) und Charlison Benschop (44. Min) landeten – nicht einschüchtern.
Auf Fußballer zurückgreifen zu können, die in ausländischen Ligen spielen, unabhängig davon, ob es um Verträge geht, die vom kubanischen Fußballverband oder unabhängig verhandelt wurden, hat das Gesicht einer Mannschaft verändert, die in den letzten Jahren schwere Niederlagen erlitten hatte. Es ist auch fair, die Arbeit von Trainer Sánchez bei der Bildung eines Teams anzuerkennen, das, ungeachtet einiger Fehler im Defensivbereich, nun taktische Disziplin zeigt.
Katar 2022 ist nicht Kubas Ziel. Vielmehr markieren diese beiden Spiele den Beginn einer neuen Etappe, die ihre ersten Ergebnisse im kommenden Gold Cup und in der Concacaf- Nationenliga zeitigen muss.
Einige Spieler haben eine gute Entwicklung gemacht und ihr neues Gewicht im Spiel wurde an den Aktionen gemerkt, etwa bei Aricheell Hernández, Yosel Piedra und Luis Javier Paradela. Die Eingliederung der neu integrierten Jorge Luis Corrales und Carlos Vázquez in den Rest der Truppe hat sich ergeben, zusammen mit den verschiedenen Beiträgen, die von den Fußballschuhen von Onel Hernández kommen, der in der 28. Minute den zeitweiligen Gleichstand erzielte.
Curaçao fühlte sich mit dem risikofreudigen Spiel der Kubaner sichtlich unwohl. Sie sind die Favoriten der Gruppe C des Concacaf, aber sie haben erlebt, wie Kuba seine Rivalen in der Region mit einer erfolgreichen Taktik ärgern kann.
Es gibt noch viel zu tun für das kubanische Trainerteam. Man sollte nicht glauben, dass alles erledigt ist und dass der nächste Auftritt genauso verläuft wie am Sonntag. Der kubanische Fußball muss etwas wie eine Vormarsch-Dynamik entwickeln. Machen wir uns das Erwachen von gestern zunutze.




