
In schwierigen Zeiten machen großartige Menschen in allen Lebensbereichen den Unterschied aus, und der Sport ist keine Ausnahme. Ein Besuch bei Mijaín López und seiner Familie bestätigt diese Gewissheit.
Maylin González, seine Frau, zweifache panamerikanische Meisterin im Säbelfechten in Rio de Janeiro 2007, und seine unruhigen Kinder begrüßten uns, den empfohlenen Schutzmaßnahmen gegen COVID-19 entsprechend, mit der Flasche Chlorlösung in der Hand.
– Was haben Sie gedacht, als Sie von der Verschiebung der Olympischen Spiele erfahren haben?
„Als ich beim vorolympischen Wettbewerb Amerikas in Kanada war, wurde über die Möglichkeit der Verschiebung gesprochen. Als es bestätigt wurde, war die erste Reaktion psychologisch, da man nun für das Ereignis viel länger trainieren muss.
Ich hatte mein Gewicht bereits unter Kontrolle, und das erfordert Opfer. Das Leben eines Athleten ist sehr schwer, besonders wenn man sich auf ein Großereignis vorbereitet. Die Reaktion ist jedoch das Wichtigste. Ich nahm es gelassen auf, ich bin immer positiv. Es bleibt nur übrig, mich besser vorzubereiten und darauf zu warten, dass diese Pandemie vorüber geht, denn Gesundheit und Leben haben Priorität.
– Was motiviert Sie, Ihre fünften Olympischen Spiele zu erreichen und Gold zu gewinnen?
-Das erste ist, dass ich meinen Sport liebe und mich aus Respekt vor ihm und dem Volk ganz dem Training widme, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ich bin motiviert, weil ich weiß, dass ich weiterhin zur Geschichte des Sports in Kuba beitragen kann, und Tokio wird eine einzigartige Gelegenheit sein. Ich möchte meiner Laufbahn den besten Abschluss geben. Diese Olympischen Spiele wird mir niemand nehmen.
Mit meinen 39 Jahren bin ich zu der Meisterschaft gelangt, um alles zu erreichen. Das Leben gab mir Gesundheit und die sportliche Form, um weiter hart zu arbeiten und Verletzungen zu vermeiden. Meine Frau, meine Kinder, meine Mutter und mein Vater, meine Brüder und Freunde haben ein enormes Gewicht in diesem Bestreben, ohne sie wäre es unmöglich. Wenn die Rückendeckung sicher ist, übernimmt man fokussierter das, was einem zukommt. Zu wissen, dass man die besten Trainer der Welt hat, gibt einem ebenfalls große Sicherheit.“
– Wie nahmen Sie es auf, als Sie erfuhren, dass Ihr Kollege, der Olympiasieger Ismael Borrero, sich angesteckt hatte?
„Wir erschraken alle. Wir wissen, wie gefährlich dieses Virus ist, und vor allem machte ich mir Sorgen um seine Gesundheit und Genesung. Ich rief ihn an und wir unterhielten uns lange. Zum Glück ist alles vorbei und er ist bereit, er ist ein großartiger Champion, der seine Geschichte aufbaut.“
Mijaín trinkt einen Tee, zieht sich um und beginnt zu Hause zu trainieren, bis die Bedingungen für die Rückkehr ins Fitnessstudio gegeben sind.