
Die kubanischen Boxer verloren in den am Samstag in der Bagcilar-Halle von Istanbul ausgetragenen Gewichtsklassen 52 kg, 60 kg, 69 kg, 81 kg und 91 plus kg nicht nur keinen Kampf; sie verloren gegen eher friedfertige Eroberer keine einzige Runde.
Der Siegeszug wurde vom Fliegengewichtler Frank Zaldivar aus Santiago de Cuba begonnen, der einen der beiden etwas schwereren Kämpfe auszufechten hatte. Aber der aktuelle Nationale Vizemeister des Turniers von Playa Girón boxte strategisch geschickt und überwand allmählich die eisenharte Verteidigung seines Gegners Ferhat Pehlivan, der in den letzten zwei Runden Zeichen von physischer Erschöpfung zeigte.
Als Nächster war der dreifache Weltmeister Lázaro Álvarez (60 kg) aus Pinar del Rio an der Reihe, der seinem Kontrahenten Yasin Yilmaz keine Chance ließ.
In der 69 kg Kategorie zeigte der 19jährige Türke Serhat Guler in der ersten Runde keinen Respekt vor Roniel Iglesias, wurde dann aber in den restlichen vier Runden von dem Olympiasieger von London 2012 mit einem Schlaghagel eingedeckt, dem er nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Danach stand es nach Kämpfen 3:0. Als der 81 kg Mann Julio César La Cruz, laut AIBA (Weltverband des Olympischen Boxsports) bester Boxer des Jahres 2015, in den Ring stieg, hatte Kuba also bereits gewonnen. Sein Rivale Mehmet Nadir Unal musste sich der überlegenen Technik des Camagüeyaners geschlagen geben.
Was den abschließenden Kampf im Superschwergewicht zwischen Bahram Muzzafer und Yoandri Toirac betraf, konnte man angesichts der internationalen Erfahrung des osmanischen „Mastodons“ gewisse Bedenken haben, aber der Boxer aus Havanna wollte nicht hinter seinen Teamgefährten zurückstehen und verpasste Muzzafer einen Rippenhaken, von dem dieser sich überraschenderweise nicht mehr erholte.
Nach der exzellenten Performance der Dompteure von diesem Wochenende bleibt nur zu hoffen, dass die übrigen Gewichtsklassen, die am 13. Februar gegen die „Drachen“ aus China zum Einsatz kommen, es ihnen gleichtun werden.