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Díaz-Canel versicherte, dass der Nationale Verteidigungsrat weiterhin unermüdlich für den Wiederaufbau arbeiten werde.Foto: Alejandro Azcuy

„Wir durchleben eine extrem schwierige Zeit“, sagte der Präsident des Nationalen Verteidigungsrates (CDN), Miguel Díaz-Canel Bermúdez, und bestätigte die anhaltenden schweren Schäden in den östlichen Provinzen nach dem Hurrikan. 
Während einer CDN-Arbeitssitzung in Santiago de Cuba, die in der Fernsehsendung „Mesa Redonda“ übertragen wurde, beschrieb er die Lage: „Viele Städte sind weiterhin ohne Strom und Trinkwasser. Hunderte Menschen sind noch evakuiert, und die größten Arbeiten stehen noch in allen überschwemmten Gebieten an.“ 
Er fügte hinzu, dass die Gefahr durch die jüngsten Regenfälle weiterhin bestehe, insbesondere in Holguín, Granma und Santiago de Cuba. 
Angesichts dieser Lage rief Díaz-Canel zur Stärkung der lokalen Selbstverwaltung mit direkter Unterstützung der Bürger auf. „Gerade jetzt ist die Beteiligung der Bevölkerung am wichtigsten – inmitten von Schlamm, zerstörten Dächern und vernichteten Ernten“, erklärte er.
 Der Präsident betonte, dass Organisationen wie die Komitees zur Verteidigung der Revolution und der Kubanische Frauenverband nun verstärkt mitwirken müssten. Er hob hervor, wie die natürlichen Anführer des Volkes sich mobilisiert und Hand in Hand mit den Nachbarn am Wiederaufbau  des Zerstörten gearbeitet hätten.
 Er erinnerte an das historische Erbe der Stadt Santiago de Cuba und beschrieb sie als „gestern rebellisch, heute gastfreundlich, immer heldenhaft“. Er appellierte an die Bevölkerung, sich nicht auf das Verlorene zu konzentrieren, sondern auf das, was sie durch Anstrengung, Arbeit und Intelligenz erschaffen können.
. Der Präsident versicherte, dass der Nationale Verteidigungsrat unermüdlich am Wiederaufbau arbeiten und die Bevölkerung auf dem Laufenden halten werde.

LAGE IN DEN PROVINZEN 
Manuel Marrero Cruz, Leiter des Wirtschafts- und Sozialausschusses des Nationalen Verteidigungsrates, versicherte, dass nach dem Sturm umgehend Protokolle und Arbeitsabläufe aktiviert und Prioritäten festgelegt wurden.
 Er betonte, dass die Unterstützung der Betroffenen oberste Priorität gehabt habe. Er räumte ein, dass es zwar an materiellen Ressourcen mangele, am dringendsten aber „einfühlsame Besuche vor Ort nötig seien, um die Lage zu beurteilen und all diese Menschen zu unterstützen“. 
Die Räumung von Straßen und Autobahnen sei eine weitere wichtige Maßnahme zur Wiederherstellung der Kommunikation gewesen. Es gebe jedoch noch immer  viele Gemeinden, die weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten seien. Angesichts der Zerstörung mehrerer Brücken seien alternative Routen gesucht worden, und in den schwierigsten Fällen würden Hubschrauber zur Unterstützung eingesetzt,
 Sanitärversorgung und Hygiene in den Städten seien nicht nur aus Notwendigkeit unerlässlich, sondern auch, um „den Mut zu stärken, da die Menschen sehen, dass das Gefühl der Katastrophe allmählich nachlässt“, erklärte er.

FORTSCHRITTE BEI DER GRUNDVERSORGUNG
Die Wiederherstellung der wichtigsten Infrastruktur schreitet mit Unterstützung von Brigaden aus dem ganzen Land voran. 
Marrero Cruz gab einen aktualisierten Bericht über die Versorgungslage: Strom: In Guantánamo ist die Stromversorgung zu über 98 % wiederhergestellt, in Santiago de Cuba zu 44 % und in Granma zu 86,2 %. Die größte Herausforderung besteht darin, dass in vielen Fällen Strommasten ausgetauscht werden müssen, wofür staatliche Reserven bereitgestellt wurden. 
Kommunikation: Die allgemeine Versorgung liegt bei 79,5 %. Im Festnetzbereich führt Holguín mit 89,3 %, im Mobilfunkbereich liegt die Versorgung in derselben Provinz bei 91,8 %.
 Ein weiteres prioritäres Thema, erklärte das CDN-Mitglied, sei die „die Bekämpfung skrupellosen Personen, die die Situation ausnutzen, um die Preise zu erhöhen“. Die Anweisung lautet, ihnen „mit absoluter Entschlossenheit“ entgegenzutreten.


VERTEILUNG DER HILFSGÜTER: TRANSPARENZ UND ENTSCHEIDUNG DER GEMEINDE 
Bezüglich der Verteilung internationaler Hilfe und Ressourcen stellte Marrero Cruz klar, dass gespendete Produkte „völlig kostenlos“ seien, während andere – also nicht gespendete – bezahlt werden müssten, was mitunter zu Verwirrung in der Bevölkerung führe. Um Gerechtigkeit zu gewährleisten, erklärte er, dass „die jeweilige Gruppe in der Gemeinde entscheidet“, wer die Ressourcen erhält, da sie „die Situation jeder einzelnen Familie am besten kenne“. Er betonte erneut, dass dieser Prozess „transparent und unter Aufsicht der Gemeinde“ ablaufen müsse; „die Menschen müssen wissen, was ankommt und wer es erhält“.

WOHNUNGEB, DIE STRUKTURELLE HERAUSFORDERUNG
Marrero Cruz nutzte die Gelegenheit, um auf die Wohnsituation einzugehen und bezeichnete sie als eines der komplexesten sozialen Probleme des Landes, schon vor dem Hurrikan. Er betonte, dass der Wiederaufbau ein „komplexer und schrittweiser Prozess“ sei und eine der gravierendsten Folgen solcher Ereignisse darstelle. 
Er legte eine detaillierte Aufstellung der Wohnungsschäden vor: 
Erstmeldung: 149.397 Häuser mit gemeldeten Schäden
 Abgeschlossene technische Begutachtung: 70.239 Häuser, die von spezialisierten Teams besucht wurden
 Bestätigte Schäden: 47.600 Häuser (ca. 68 % der evakuierten Häuser)
 Er erklärte, die Diskrepanz zwischen Erstmeldung und technischer Bestätigung sei darauf zurückzuführen, dass „einige Bewohner zwar Dachschäden meldeten, die beiden vom Wind abgerissenen Bleche aber wiederfanden, ersetzten und das Haus somit nicht mehr beschädigt war.“
 Um die Reparaturen zu beschleunigen, wurden 490 Bearbeitungsstellen eingerichtet und 40.000 technische Datenblätter erstellt. Darüber hinaus wurden 365 Verkaufsstellen für Baumaterialien eingerichtet, wobei den am stärksten betroffenen Gebieten Priorität eingeräumt wurde.

DAS WASSER: EIN CHRONISCHES NOCH VERSCHLIMMERTES PROBLEM 
Marrero Cruz ging auf das dringende Problem der Wasserversorgung ein und betonte, dass es sich nicht um ein durch den Hurrikan verursachtes Problem handele, sondern um die Folge einer anhaltenden Dürre. Bezüglich der Wiederherstellung der Wasserversorgung berichtete er, dass sie in Guantánamo bereits zu 97 % wiederhergestellt sei, während Santiago de Cuba mit seinen beiden Systemen – Turquino mit 53 % und Aguas Santiago mit 60 % – bei 53 % liege.
 Er räumte Probleme bei der Verteilung per Tankwagen ein und hob hervor, dass „mehr Organisation und strengere Kontrollen notwendig sind, um sicherzustellen, dass das Wasser diejenigen erreicht, die am längsten ohne Versorgung waren.“ Ziel sei es, so Marrero Cruz, sicherzustellen, dass keine Familie ohne Wasser bleibe. Dies erfordere jedoch ein gut organisiertes Management, bis die Systeme vollständig funktionsfähig seien.

LANDWIRTSCHAFT:  INTENSIVER ANBAU VON NAHRUNGSMITTELN 
Bezüglich der 105.228 Hektar betroffenen Fläche bekräftigte der Regierungschef, dass schnell reagiert werde: „24.000 Hektar konnten bereits wiederhergestellt werden“, und die Strategie konzentriere sich auf den sofortigen und intensiven Anbau von schnell wachsenden Nutzpflanzen. 
„Das Wichtigste ist, dass wir Saatgut haben“, sagte er und erklärte, dass Gemüse, Süßkartoffeln, Kürbis, Bohnen und Mais innerhalb von 30 Tagen geerntet werden könnten. Er fügte hinzu, dass man die städtische, vorstädtische und familiäre Landwirtschaft weiter fördern und die Bevölkerung ermutigen werde, jede verfügbare Fläche zum Anbau zu nutzen. 
Er betonte, dass sich die  Zahlen, die den Fortschritt der einzelnen Maßnahmen anzeigen „minütlich ändern“ und dass unermüdlich daran gearbeitet werde, sodass die gemeldeten Zahlen, selbst während seiner Anwesenheit hier noch gestiegen sein könnten. 
Bezüglich der Zerstörung der Infrastruktur wies Marrero Cruz darauf hin, dass man die Suche nach alternativen Lösungen zur Sicherstellung der Grundversorgung vorantreibe. Er nannte als Beispiel Bäckereien, die, nachdem sie ihre Dächer verloren hatten, die Produktion an alternativen Standorten fortsetzten.
Im Bildungssektor, so sagte er, seien Klassenzimmer in Kulturzentren, Versammlungsräumen und Privathäusern eingerichtet worden, um den Unterricht der Kinder nicht zu unterbrechen. Die Eltern würden um ihre Mitarbeit bei der Rückkehr ihrer Kinder in die Schulen gebeten.
 Der Transportsektor werde schrittweise wiederhergestellt, sagte er. Der Provinzbahnverkehr verkehre auf einigen Strecken, der nationale Verkehr sei jedoch weiterhin eingeschränkt. 
Marrero Cruz entgegnete die Kritik an den offiziellen Besuchen in den betroffenen Gebieten, diese Reisen seien „notwendig und unerlässlich“. Er betonte, diese Praxis folge den Lehren von Fidel und Raúl Castro, in schwierigen Zeiten „an der Seite des Volkes zu sein“. „Wir haben ein Volk gesehen, das unter den Folgen gelitten hat, aber auch der Revolution vertraut“, erklärte er. Er räumte einige Mängel ein, hob aber die Beteiligung der Bevölkerung am Wiederaufbau hervor. 
Marrero Cruz betonte Transparenz als Grundprinzip: „Wir müssen klar sprechen, zuhören und die Menschen ohne leere Versprechungen über unsere Maßnahmen informieren.“ Obwohl er einräumte, dass die Fortschritte nicht so schnell sein würden wie gewünscht, schloss er optimistisch: „Nach und nach werden wir aus dieser Situation herauskommen. Wichtig ist, dass wir am Leben sind, und weil wir am Leben  sind, werden wir siegreich daraus hervorgehen.“


DIE VERBREITUNG DER ARBOVIROSE AUFHALTEN 
Dr. Carilda Peña García, stellvertretende Gesundheitsministerin, berichtete, dass die Bevölkerung der östlichen Provinzen aufgrund der Ausbreitung von Chikungunya, einer stark symptomatischen Erkrankung mit hohem Fieber und Gelenkentzündungen, vor einer schwierigen Situation steht. Im chronischen Stadium können die Folgeerkrankungen für die Betroffenen schwerwiegend sein. Sie erklärte, dass im Rahmen des etablierten Protokolls zur Bekämpfung von Arboviren eine Reihe spezifischer Maßnahmen zur Eindämmung dieses Phänomens ergriffen wurden. Diese Maßnahmen umfassen die Einrichtung temporärer Arbeitsgruppen mit technischer und wissenschaftlicher Analyse sowie die Durchführung von Studien zur Bekämpfung der Überträger. 
Sie fügte hinzu, dass ein etabliertes Protokoll nun auch die Versorgung besonders gefährdeter Gruppen wie über 75-Jährige und Neugeborene umfasse. Sie betonte außerdem, dass Medikamente und Impfstoffe gegen Atemwegsviren für diese Gruppen verfügbar seien.
Sie betonte, dass man auch an Maßnahmen für alleinlebende Erwachsene arbeite, „ein Protokoll, das wir derzeit in der Praxis testen, um diese ebenfalls stark betroffene Bevölkerungsgruppe zu schützen.“
 Die stellvertretende Ministerin bezeichnete die Strategie zur Bekämpfung des Vektors  als „Grundpfeiler für den Erfolg im Kampf gegen die vom Mosquito übertragene Krankheit “. 
Sie führte aus, dass in allen Provinzen des Landes rund 600 Begasungsgeräte zur Verfügung stünden, um die Gebiete mit den höchsten Übertragungsraten so schnell wie möglich zu erreichen. 
Sie hob die Bedeutung der Beteiligung der Bevölkerung an der Erkennung potenzieller Brutstätten in Wohnungen durch Selbstbeobachtung zu Hause und am Arbeitsplatz hervor.

WIEDERHERSTELLUNG DES STROMNETZES 
Angesichts der komplexen Lage der Stromversorgung in den östlichen Provinzen erklärte Alfredo López Valdés, Generaldirektor der Unión Eléctrica, dass die Stromversorgung in Santiago de Cuba voraussichtlich in den kommenden Tagen wiederhergestellt sein wird, gefolgt von der Wiederherstellung im Rest der Provinz.
 Was Guamá betrifft, einer der am stärksten von Hurrikan Melissa betroffenen Gemeinden, wird mithilfe eines Kontingents des Kommunikationsministeriums und eines Generators eine Stromleitung verlegt. Einsatzkräfte aus verschiedenen Provinzen des Landes arbeiten an dieser Maßnahme und werden vor Ort bleiben, bis die Stromversorgung vollständig wiederhergestellt ist.

SANTIAGO DEFINIERT DREI PRIORITÄTEN FÜR SEINE ARBEIT  
In ihrem Redebeitrag erklärte Beatriz Johnson Urrutia, Präsidentin des Provinzverteidigungsrates von Santiago de Cuba, dass sich die Maßnahmen in der Provinz auf drei Prioritäten konzentrieren. Eine davon ist die vollständige Beseitigung der verbliebenen Bäume, einschließlich des Beschneidens und Einsammelns, nicht nur in der Stadt, sondern in der gesamten Provinz bis zum 28. November. 
Sie fügte hinzu, dass man sich auch um das Gesundheitswesen kümmere, da in vier Gemeinden Epidemien von durch Mosquitos übertragene Viruserkrankungen, vor allem Dengue- und Chikungunya-Fieber, aufgetreten seien. Daher liege der Schwerpunkt auf der Priorisierung von Gesundheitsprogrammen. 
Sie ergänzte, dass die Provinz von einer Dürreperiode mit einer sehr komplexen Situation hinsichtlich der Stauseen und zu schweren Überschwemmungen übergegangen sei. Dies sei, so Urrutia, teilweise auf die Überschwemmungen durch den Tropensturm Imelda und einige Wochen später durch Hurrikan Melissa zurückzuführen. Die dritte Priorität sei daher die Behebung der entstandenen Schäden in der Provinz.

GRANMA HÄLT SEINE HYDROLOGISCHE ÜBERWACHUNG BEI 
Die Vizepräsidentin des Provinzverteidigungsrates (CDP) von Granma, Yanetsy Terry Gutiérrez, erklärte, dass sich die Lage in vier der 13 Gemeinden der Provinz normalisiert habe und die hydrologische Überwachung aufgrund der Regenfälle, vor allem in den Bergregionen, in den letzten 48 Stunden verstärkt worden sei.
 Sie merkte an, dass 333 Menschen weiterhin in acht Notunterkünften Schutz fänden und 91 Familien mit insgesamt 185 Mitgliedern Unterstützung erhielten und in staatliche, eigens dafür eingerichtete Einrichtungen verlegt worden seien.
 Sie präzisierte, dass mehr als 53 Ortschaften in Granma weiterhin über die üblichen Wege nicht erreichbar seien, es aber alternative Lösungen gegeben habe, um das Wohlergehen der Bewohner dort zu gewährleisten. Gleichzeitig arbeiteten Einsatzkräfte aus Granma und anderen Regionen an der Instandsetzung der Straßeninfrastruktur, insbesondere der Bergstraßen.

Terry Gutiérrez berichtete, dass die Hauptschäden den vollständigen und teilweisen Einsturz von Häusern sowie Schäden an Dächern und Böden durch Überschwemmungen umfassen, vor allem in den Gemeinden Río Cauto, Cauto Cristo und Jiguaní. 
Diese Zahlen könnten sich noch erhöhen, da die Sachverständigen ihre Begutachtungen fortsetzen. Darüber hinaus bestehen die größten Schäden an  Matratzen, anderen persönlichen Gegenständen und Haushaltsgeräten.

DER WIEDERAUFBAU IN GUANTÁNAMO kommt voran
Der Präsident des Provinzverteidigungsrates, Yoel Pérez García, erklärte, dass die Unterstützung für Familien, die ihr Zuhause verloren haben, fortgesetzt wird. Viele von ihnen wurden in Notunterkünfte umgesiedelt. Er betonte, dass man nach dem Prinzip arbeite, alles besser zu hinterlassen als vor dem Sturm.
 Im Gesundheitssektor bestätigte er die Ausbreitung von Krankheiten in mehreren Gemeinden. Umfassende Protokolle unter Einbeziehung der Bevölkerung würden umgesetzt. Er würdigte den Einsatz der Arbeiter im Elektrischen Bereich, obwohl in Bergregionen weiterhin Herausforderungen bestünden. 
Was die Wasserversorgung betrifft, würden alternative Methoden eingesetzt, um die wenigen Gebiete ohne Anschluss zu erreichen. Die Verteilung von Grundnahrungsmitteln und internationalen Spenden werde fortgesetzt. 
Der Bildungssektor mache Fortschritte; alle Einrichtungen funktionierten mithilfe von Alternativlösungen, wo Schäden entstanden seien. Das Gesundheitssystem befinde sich in einer ähnlichen Lage; die Einrichtungen hielten trotz der Schäden ihren Betrieb aufrecht. 
Im Verkehrssektor sei nur noch eine Stadt nicht an das Schienennetz angeschlossen. Die Behörden betonten die Notwendigkeit, die Preise zu kontrollieren, um Spekulationen in diesen schwierigen Zeiten vorzubeugen.
ARBEIT OHNE RAST UND RUH IN HOLGUÍN UND LAS TUNAS
Der Präsident des Provinzverteidigungsrates von Holguín, Joel Queipo Ruiz, berichtete, dass im Vorfeld des Hurrikans Melissa Hunderttausende Menschen durch Evakuierungen in Notunterkünfte und die Unterbringung in sicheren Häusern geschützt wurden.
 Bezüglich der Wasserversorgung – eines der dringlichsten Probleme – erklärte er, dass ein Großteil der Wasserversorgung für die von den Netzstörungen betroffene Bevölkerung wiederhergestellt sei. In mehreren Gemeinden, die bereits vor dem Sturm unter Dürre litten, sei der Zugang zu Wasser nun in größeren Mengen gewährleistet.
 Queipo Ruiz merkte außerdem an, dass die meisten Kunden wieder Strom hätten, obwohl es in besonders stark von Überschwemmungen betroffenen Gemeinden weiterhin Stromausfälle gebe. 
Auch die Telekommunikation sei für zahlreiche Nutzer wiederhergestellt. „Mit der gleichen Wucht wie ein Hurrikan“, so der Beamte, „schreiten die Wiederaufbaumaßnahmen in der Selbstversorgung, in Gärten, Bäckereien und Lagerhäusern voran, während die Grundnahrungsmittel ‚unterstützt durch lokale Produktionsmethoden‘ in der gesamten Provinz verteilt werden.“

In der Provinz Las Tunas, wo Tausende Menschen Zuflucht suchten, wurden im Vergleich zu anderen Provinzen im Osten weniger Schäden gemeldet. 
Osbel Lorenzo Rodríguez, Präsident des Provinzverteidigungsrates, erklärte, die Stromversorgung sei vollständig wiederhergestellt, obwohl es vereinzelt noch Stromausfälle gebe. Auch die Telekommunikationsdienste funktionierten wieder einwandfrei.
 Bezüglich der Straßeninfrastruktur räumte er geringfügige Schäden ein, die jedoch keine größeren Verkehrsbehinderungen verursachten. Auch der Agrarsektor habe nur geringe Schäden erlitten, und es seien Hilfsleistungen zur Beschleunigung des Wiederaufbaus eingegangen. Darüber hinaus würden Lebensmittelpakete verteilt, und „in Kürze findet eine Landwirtschaftsmesse statt“, kündigte er an.