Bayamo – Das Leben findet immer einen Weg, selbst die härtesten Zeiten zu überstehen. Und unter den Kubanern ist diese Widerstandsfähigkeit besonders ausgeprägt: Am Donnerstagnachmittag konnte man auf einem der Campusse der Universität der Provinz Granma beobachten, wie 380 Menschen jeden Alters – darunter auch Neugeborene – ihren Alltag unbeirrt fortsetzten.
Sie hatten ihren Ort in der Gemeinde Cauto Cristo verlassen müssen. Wären sie dort geblieben, hätte niemand ihre Geschichte erzählen können. Und genau an diesem Ort, wo viele nach dem verheerenden Hurrikan Melissa auf die Rückkehr zur Normalität hoffen, traf der Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, im Rahmen seiner am Donnerstag begonnenen Rundreise durch die vom Hurrikan betroffenen Gebiete ein.
Das Wichtigste ist nun, dass niemand an seinen Herkunftsort zurückkehrt, bis die Lage sicher ist. Dies betonte der Präsident, der in Begleitung von Roberto Morales Ojeda und weiteren Mitgliedern des Sekretariats des Zentralkomitees, stellvertretenden Premierministern, einer großen Gruppe von Ministern und Vertretern der lokalen Behörden in Bayamo eintraf.
„Wir sind eine Familie“, sagte eine Frau zur Staatsführung. Der Präsident nutzte die Gelegenheit, sich nach der Qualität der Lebensmittel und den Lebensbedingungen derjenigen zu erkundigen, die sich nun in Sicherheit befinden.
Nächste Station der Reise war Vegas del Río Bayamo, im Volksmund El Chapuzón genannt. Wie so oft in der Provinz bot sich auch hier ein Bild der Verwüstung: Umgestürzte Bäume und dichte Vegetation, die aus dem Weg geräumt wurde.
Anschließend fuhr der Präsident in die Gemeinde Jiguaní, die immer wieder von Überschwemmungen heimgesucht wird. Dort besuchte er eine Tabakwalzfabrik mit beschädigten Dächern. Jemand versicherte dem Reporter, dass die Fabrik nun über die notwendigen Mittel für den Wiederaufbau verfüge.
Im Stadtpark von Jiguaní fand ein Treffen zwischen dem Präsidenten und den Einwohnern statt. Zwei Frauen, die in dieser Zeit außergewöhnlichen Mut bewiesen haben, waren anwesend: die Präsidentin des Verteidigungsrates der Provinz, Yudelkis Ortiz Barceló sowie die Provinzgouverneurin, Yanetsy Terry Gutiérrez.
Sie besprachen viele Themen: die umgestürzten Bäume, die vielen Palmen, die noch stehen geblieben sind, die Produktionsstätten, die wiederaufgebaut werden müssen, und die Probleme mit der Stromversorgung. Auch die Situation in Dos Ríos kam zur Sprache, und die älteren Einwohner berichteten, dass es seit Hurrikan Flora keine so schwere Überschwemmung mehr gegeben habe.
Stolz verwies Yudelkis darauf, dass es „trotz der schwierigen Lage gelungen ist, alle Menschenleben zu retten“.
Díaz-Canel erwiderte darauf: „Wir erleben beispiellose Ereignisse, Überschwemmungen, wie wir sie noch nie zuvor erlebt haben, und dennoch konnten wir alle Menschenleben retten. Dies ist dem verantwortungsvollen Vorgehen und der Beteiligung der Bevölkerung zu verdanken.“
Alle sind sich einig, dass die Menschen diesmal deutlich besser vorbereitet waren: „Jetzt, vereint und werden wir uns davon erholen und nach vorne blicken. Wir sind alle am Leben …“, betonte er.
SANTIAGO UND SEINE HELDENHAFTEN SÖHNE UND TÖCHTER
Beatriz Johnson Urrutia, Präsidentin des Verteidigungsrates der Provinz von Santiago de Cuba, ist eine weitere jener starken und mutigen Kubanerinnen, die Bewunderung hervorrufen.Am Donnerstagnachmittag empfing sie die Staatsführung aus der Gemeinde Contramaestre.
Im Orlando-Pantoja-Tamayo-Krankenhaus schilderte sie die Lage in der Region und die Schäden, die der Hurrikan auf Guamá angerichtet hatte, dem Gebiet, wo das Auge von Hurrikan Melissa im Osten Kubas auf Land traf. Nachdem Schäden an Wohnhäusern, Lagerhallen und Bäckereien sowie die Zerstörungen in der Landwirtschaft und die Überschwemmungen besprochen worden waren, kam das Krankenhaus selbst ins Gespräch: Es wurde teilweise beschädigt.
Es ruft Erstaunen hervor, dass mitten in der Nacht des Hurrikans, allen Widrigkeiten zum Trotz, elf Babys geboren wurden.
Díaz-Canel Bermúdez bemerkte dazu, dass dies zeige, wie das Leben trotz allem triumphiere. „Die Menschen … sind zwar traurig, aber optimistisch und voller Zuversicht. Es ist, wie Sie sagen: Wir leben, und wo Leben ist, da ist Hoffnung“, sagte Beatriz Johnson zum Präsidenten. Dieser hob lobend hervor,, dass „die Gemeinden und Provinzen sehr gut gehandelt haben und auch die Bevölkerung mitgeholfen hat.“
WORTE IN CONTRAMAESTRE
In einem weiteren Treffen mit der Bevölkerung in Contramaestre, einer Gemeinde in Santiago de Cuba, wollte der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas zunächst "die Geschlossenheit, die Verantwortungsbereitschaft und vor allem die große Disziplin der Bevölkerung" würdigen. Sie habe sich an alle Ebenen der Organisation und Vorbereitung gehalten und die vom Gemeinde- und Provinzverteidigungskomitee vorgegebenen Maßnahmen befolgt.
„Und ich glaube, das hat wesentlich zu dem von uns erzielten Ergebnis beigetragen.“ Díaz-Canel erinnerte daran, dass der Osten der Insel „inmitten der aktuellen Lage“ von einem so schweren Ereignis heimgesucht wurde.. Er sprach über die Überschwemmungen, „die es in der Geschichte dieser Provinz noch nie gegeben hat, und dennoch mussten wir keine Todesopfer beklagen.“
„Wir leben, und weil wir leben, werden wir weiterkämpfen. Und jetzt, in der Wiederaufbauphase, werden wir mit derselben Einigkeit daran arbeiten, alle durch den Zyklon verursachten Schäden zu überwinden.“
Das Staatsoberhaupt bekräftigte: „Alles Notwendige wird in Angriff genommen, und es wird Unterstützung aus dem ganzen Land geben.“
Er bezog sich auf „eine Gruppe von Ländern und internationalen Organisationen, insbesondere aus dem System der Vereinten Nationen, die Spenden leisten, um das Land bei der Bewältigung dieser Situationen zu unterstützen.“
Er hob außerdem zwei Siege hervor: den Sieg des kubanischen Volkes über die imperialistische Blockade – einen Sieg für das Leben des Landes, einen Sieg für die Revolution und ihre Würde bei den Vereinten Nationen – und den Sieg über das Leben im Kampf gegen Melissa. „Wir sind wieder einmal sehr stolz auf unser Volk“, sagte der Präsident des Nationalen Verteidigungsrates, als er sich auf den Weg in die Gemeinde Palma Soriano in der heldenhaften Provinz Santiago de Cuba machte.









