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Biotec strebt außerdem den Ausbau der Produktionskapazitäten für Impfstoffe und Medikamente an   Photo: Ricardo López Hevia

Um die Gesundheitsautonomie zu stärken, die nationale Impfstoffproduktion und biomedizinische Forschung zu fördern und fortschrittliche Regulierungs- und Zertifizierungsstandards zu etablieren, wurde das Kuba-Europäische Union-Biotechnologieprogramm (Biotec-Cuba) offiziell ins Leben gerufen.
Die Initiative, die den Zugang zu innovativen Therapien und Medikamenten für die kubanische Bevölkerung sowie die Region Lateinamerika und Karibik verbessert, gliedert sich in zwei Projekte: Stärkung der F&E+I-Kapazitäten der kubanischen Biotechnologie- und Pharmaindustrie sowie Regulierung und Innovation im Gesundheitswesen.
Das erste Projekt, erklärte Catalina Álvarez Irarragorri, nationale Direktorin des Projekts und des Mariel-Zentrums für Gentechnik und Biotechnologie (CIGB), schlägt den Ausbau der Produktionskapazitäten für Arzneimittel für den lokalen Verbrauch und Export vor. Es zielt außerdem darauf ab, die mit schweren Kinderkrankheiten verbundenen Risiken zu reduzieren.
Mit Mitteln der Europäischen Union werde die Infrastruktur des Biotechnologie-Zentrums BioCubaFarma durch neue Technologie- und Laborgeräte vervollständigt, erklärte Álvarez Irarragorri.
Die zweite Maßnahme, die in Zusammenarbeit mit der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation/Weltgesundheitsorganisation und dem Gesundheitsministerium entwickelt wurde, soll die Grundlage für die Stärkung der Kontrolllabore der Nationalen Regulierungsbehörde schaffen, wobei der Schwerpunkt auf Messtechnik und Analytik gemäß internationalen Standards liegen soll.

Zu diesem Zweck wird das Zentrum für staatliche Kontrolle von Arzneimitteln, Ausrüstung und Medizinprodukten (Cecmed) die nationale Stelle sein, die für die Regulierung von Arzneimitteln und Impfstoffen, die Unterstützung der technologischen und analytischen Entwicklung und die internationale Validierung biopharmazeutischer Produkte für den Export zuständig ist.

ALLIANZEN FÜR DIE GESUNDHEIT
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Eine der Lehren aus der COVID-19-Pandemie sei die Notwendigkeit, die regionale Gesundheitsinfrastruktur und -systeme angesichts künftiger gesundheitlicher Notlagen zu stärken. Deshalb sei es notwendig, die Produktionsquellen für Medikamente und Impfstoffe zu diversifizieren, erklärte Pedro Campo Llopis, Leiter der EU-Kooperation auf der Insel.
Er betonte daher, dass die Gründung von Biotec-Cuba nicht nur den Technologietransfer fördern, sondern auch die kubanische Pharmaindustrie neu ausrichten und im regionalen Markt sowie als wichtiger Partner etablieren werde. 
Santiago Dueñas Carrera, Vizepräsident von BioCubafarma, betonte in diesem Zusammenhang, dass diese Initiative auch die Entwicklung der Unternehmensgruppe mit einem Portfolio von über 400 Forschungsprojekten fördern werde.
Er fügte hinzu, dass CIGB-Mariel aufgrund seiner umfangreichen Entwicklungs- und Produktionskapazitäten als Hauptsitz des Programms ausgewählt wurde.
„Diese Art von Beitrag wird es ermöglichen, Projekte im Biotechnologie-Industriekomplex schneller voranzutreiben“, erklärte Dueñas Carrera.