OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Foto: Juvenal Balán

Was war die Welt vor ihr und ihm? Was war die Mutter vor den kleinen Köpfen, die auf ihrer Schulter lagen, und den warmen, rhythmischen Seufzern, die dem Schlaf vorausgingen? Vor dem Geruch der Sonne und dem Strand bei Sonnenaufgang und der rosa, klebrigen Süße? Vor den flauschigen Bäuchen und den zerzausten Haaren?

Wie könnte es ein Leben geben, wenn es nicht ihre staunenden Augen, die unverwechselbaren Stimmen und die schönsten, unübertroffenen Vorkommnisse gäbe?

Könnte es sein, dass alles mit dieser Geburt begann, dass der wirkliche Urknall der Schrei war, der das neue Leben ankündigte, eines, in dem das Chaos die Prioritäten ordnet, und in dem es Lernen, Schocks, Stolz gibt; ebenso wie die ganze Liebe für den Bau eines Nestes, in dem sie gesund, stark und respektiert aufwachsen können, damit ihre Zukunft nützlich und gut wird?

Jedes Kind, das geboren wird, ist, außer für die Familie, ein neuer Anfang für die Erde, für die Spezies, für das Land. In ihm und in ihr werden Wissen und Geschichten weitergegeben und die Samen des Neuen gesät.

Deshalb sind Kinder bewegend: Sie scheinen mit allem unvertraut zu sein, aber sie erinnern uns an das Wesentliche; deshalb bringen sie Freude, wo immer sie sind: weil sie aus der Überraschung leben, der Unvoreingenommenheit, dem Wagemut.

Die Kindheit erinnert diejenigen, die unwiderruflich erwachsen geworden sind, daran, dass die Zukunft ein Haus ist, das immer noch gebaut werden muss, und dass unser flüchtiger Gang durch das Universum es verdient, dass wir denen, die nach uns kommen, eine gerechtere, sauberere Welt übergeben.

Wehe denen, die das markerschütternde Lied der Kindheit nicht hören wollen, denn sie werden das furchtbare Verbrechen nicht verstehen, ein Kind vor Hunger weinen zu lassen oder ein Kind unter Trümmern zu begraben oder die Kleinen durch den Lärm der Bomben daran zu hindern, von grünen Olivenbäumen, von bunten Schmetterlingen und blühenden Feldern zu träumen. Wer ihren Körper oder ihre Unschuld verletzt, wer sie damit beschäftigt, die Granatsplitter zu überleben, greift die gesamte Menschheit an, sei es eines oder seien es Tausende.

Möge jede Mutter das Haar ihres Kindes mit Zärtlichkeit streicheln und sich über das wundern, was ihr und allen geboren wurde und was sie behütet. Möge der Internationale Kindertag mit Luftballons, Clowns und glänzenden Papierchen in jedem Winkel der Welt gefeiert werden. Möge das Leben in jeder Sekunde mit dem freudigen Wunder eines Mädchens und eines Jungen neu gestaltet werden.