OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
In schwierigen Zeiten ist das Gespräch mit dem Volk umso wichtiger. Foto: Estudio Revolución

Manicaragua, Villa Clara - Wenn es die Revolution nicht gäbe, müsste man sich fragen, was das Schicksal der 35 Personen wäre, die im Altenheim der Gemeinde Manicaragua in der Provinz Villa Clara betreut werden, wo am Donnerstagmorgen der Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, eintraf.

Fünfzig Mitarbeiter kümmern sich dort umfassend um ältere Menschen, die an chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten leiden und von denen einige von Altersdemenz und anderen Erscheinungsformen mittelschwerer bis schwerer kognitiver Beeinträchtigungen betroffen sind. Die Insassen leben in einem Zustand völliger Gebrechlichkeit, ohne dass es ihnen an ärztlichen Untersuchungen, angemessener Ernährung oder der Betreuung durch ein Team mangelt, das sie stets sauber zu halten versucht.

"Es macht mir Spaß, dafür zu sorgen, dass es ihnen gut geht", sagte Dr. Eleanay Santana Silot, die Leiterin des Heims, das sich noch in der Instandsetzung befindet, gegenüber Reportern. Minuten später erklärte sie dem Präsidenten, wie das 2010 gegründete Zentrum seinen Nutznießern die notwendigen Ressourcen garantiert.

Díaz-Canel interessierte sich sowohl für die Betreuung der alten Leute als auch für den Prozess der Restaurierung des Ortes. Er sprach natürlich auch mit jenen, denen eine solch humane Arbeit zuteil wird.

Die Reise, an der auch der Sekretär für Organisation des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei, Roberto Morales Ojeda, sowie die Behörden des Gebiets teilnahmen, bildete den Abschluss des ersten Besuchszyklus der politischen Führung des Landes in den 13 Gemeinden der zentralen Provinz.

ANDERE ERFAHRUNGEN IN MANICARAGUA           

Der zweite Punkt auf der Reise des kubanischen Präsidenten nach Manicaragua war die Gemeinde Mataguá, eine Ortschaft mit mehr als 6.400 Einwohnern, in der trotz gemeinsamer Anstrengungen der Institutionen und der Regierung eine komplizierte Wasserversorgungssituation besteht.

Eines der wichtigsten Wasserbauprojekte in der Provinz ist derzeit im Gange. Es handelt sich um eine 10,7 Kilometer lange Pipeline von Paso Bonito in Cienfuegos nach El Jíbaro in Villa Clara.

Im Gespräch mit den Einwohnern verwies der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Partei auf die Stromknappheit, die sich in diesen Tagen stark auswirkt. Er sprach über die Informationsrunde - die viele wegen der Stromausfälle nicht im Fernsehen sehen konnten - und teilte mit, dass diese Art von Information wiederholt werden wird: "Gestern" - so führte er aus - "wurde erklärt, warum wir in dieser Situation sind und wie wir mit den Investitionen, die gemacht werden, aus dieser Lage herauskommen werden."

"Es gibt hier ein grundlegendes Problem", fügte er hinzu, "nämlich das des Wassers. Zu der Situation, die seit zwei Jahren besteht, sagte der Präsident, dass "nach einem Besuch in der Provinz die Entscheidung getroffen wurde, die Pipeline und das Pumpsystem zu bauen, was der komplizierteste Teil war".

Er fuhr fort: "Das wurde gelöst, und nun haben wir ein Druckproblem aufgrund von Überläufen. Jetzt arbeiten wir also an den Überläufen."

Das Ergebnis der Bemühungen, so Díaz-Canel, werde sein, dass nicht nur 30 % der Bevölkerung mit Wasser versorgt würden, wie es derzeit der Fall ist, sondern die gesamte Stadt.

"Der schwierigste und ressourcenintensivste Teil, nämlich der Bau der Pipeline, ist bereits abgeschlossen", bekräftigte das Staatsoberhaupt.

Der Präsident teilte die Gewissheit, "dass wir aus dieser Situation herauskommen werden, aber wir müssen sehr hart arbeiten, und zwar gemeinsam, vereint unter uns allen".

Die Gemeinde Mataguá verfügt über eine Poliklinik, mehrere Arztpraxen, Sporteinrichtungen und ein Potenzial für die Lebensmittelproduktion.

Dort hat die Führung des Landes auch die "Casita Infantil" errichtet, eine Einrichtung für Familien und Kinder.

RESULTATE DURCH HARTE ARBEIT

Die Besichtigung wurde bei dem Viehzuchtunternehmen La Vitrina in derselben Gemeinde fortgesetzt.

Es wurde am 15. Dezember 1976 auf Anweisung des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz mit dem Ziel gegründet, einen Molkereiplan in den Gebieten des Escambray zu entwickeln und zum sozioökonomischen Wachstum der Region beizutragen.

Derzeit verfügt das staatliche Unternehmen über eine Herde von rund 8.000 Rindern der Rassen Siboney und Cebu. Neben der Viehzucht werden auf 195 Hektar verschiedene Feldfrüchte angebaut, und es gibt auch eine Mini-Industrie.

Im Gespräch mit Vladimir Reyes Martínez, dem Direktor des Viehzuchtunternehmens, erläuterte Díaz-Canel das Potenzial der Viehzucht in diesem Gebiet und wies darauf hin, wie wichtig es sei, die jungen Menschen vor Ort in die Hauptaktivitäten einer Region einzubeziehen, die sich besonders für die Viehzucht eignet.

Momentan wird neben der Viehzucht und der Landwirtschaft auch an der Wiederbelebung der Aquakultur gearbeitet. Zu diesem Zweck wurde eine Fischzuchtstation eingerichtet, die auch die anderen Gewässer der Gemeinde und der Provinz versorgen soll.

POTENZIALE IN CIFUENTES

Die Reise des Präsidenten wurde in der Provinz Villa Clara in der Gemeinde Cifuentes fortgesetzt. Dort war die erste Station die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Bernardo Díaz Guerra in der Gemeinde La Tajadora.

Es handelt sich um eine 637 Hektar große Einheit, die sich im Wesentlichen dem Zuckerrohranbau widmet, aber auch mit der Aussaat verschiedener Pflanzen, der Viehzucht und der Herstellung von Holzkohle beschäftigt ist.

In einem angenehmen Gespräch mit der Präsidentin der Genossenschaft, Yamilé Báez Fernández, erfuhr der Staatschef Einzelheiten über die Arbeit dieser Einrichtung, die zu den besten der Insel gehört.

"Das einzige Kapital, das die Genossenschaft besaß", so Yamilé, "war der Marabú", und sie verwies auf die kargen Zeiten. Die Jahre 2016 und 2017 markierten den Moment des Aufschwungs.

Der Präsident begab sich auf die gepflügten Felder und sprach inmitten der Arbeit unter praller Sonne mit den Bauern, insbesondere mit den Frauen.   

"Wie viel verdienen Sie?", fragte er, und es herrschte Schweigen unter den Angesprochenen. "Sagen Sie uns, was Sie durch ihre Arbeit verdienen", beharrte Díaz-Canel. 

Aus der Gruppe der Bäuerinnen antwortete jemand, dass es "täglich mindestens 900 Pesos" seien.

Dort werden die Arbeiter und Arbeiterinnen mit Reis, Bohnen, weiteren Lebensmitteln und Fleisch unterstützt - eine Leistung, die aus dem Eigenverbrauch der Genossenschaft stammt.

Díaz-Canel ging dann weiter zum Betonmischwerk Rolando Morales Sanabria.

Die Anlage, die dem Provinzunternehmen für Baumaterialien unterstellt ist, produziert verschiedene Sortimente für den Wohnungsbau, wie Fliesen, Terrazzo-Elemente und Mörtel.

Trotz vielfältiger Zwänge hat das Kollektiv des Standorts nie aufgehört zu arbeiten und setzte unter anderem auf die Kreislaufwirtschaft bei der Rohstoffbeschaffung.

Zu dieser Philosophie sagte der Präsident: "Auf diese Weise stirbt die Fabrik nicht, und wenn bessere Zeiten kommen, wird sie da sein."

In Zusammenarbeit mit der Zentraluniversität Marta Abreu de las Villas hat sich die Firma an Produktionslinien wie Schmirgel herangewagt, der früher aus Europa importiert wurde. Außerdem arbeitet man derzeit an der Herstellung eines Zements auf Kalkbasis und an der Rückgewinnung von Abfällen aus der Fliesenpolitur, die als Zementzusatz dienen.

Der Rundgang durch Cifuentes endete an einem Ort, auf den die Gemeinde besonders stolz ist: dem Sportkomplex Victoria del Futuro.

Als der Präsident eintraf, nahmen Lehrer, Kinder und Eltern gerade am Festival der frühen Kindheit teil - eine Veranstaltung, die zur Tradition geworden ist und jedes Jahr stattfindet.

Bevor die abschließende Sitzung des Besuchs im Zentralgebiet begann, ging Díaz-Canel noch einmal zu den Menschen vor dem Sitz des Gemeindekomitees der Kommunistischen Partei. Er begrüßte wie immer die Söhne und Töchter der Gemeinde, die zusammen mit vielen anderen das Schicksal eines Landes bestimmen.