OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Das solide Prestige des Außenministeriums ist untrennbar mit der prinzipienfesten Politik der kubanischen Revolution verbunden   Photo: Cubaminrex

(Übersetzung der stenografischen Version der Präsidentschaft der Republik)
Lieber General Raúl Castro Ruz, Führer der kubanischen Revolution,
Compañero  Bruno Rodríguez Parrilla, Minister für Auswärtige Angelegenheiten, Compañeras, und Compañeros  der Präsidentschaft,
liebe Compañeras, Compañeros  und Angehörige des  MINREX:
Herzlichen Glückwunsch!!!
Es ist mir eine große Ehre, Ihnen im Namen unserer Partei und Regierung zum heutigen 65. Jahrestag der Gründung des Außenministeriums zu gratulieren, dessen solides Ansehen untrennbar mit der prinzipienfesten Politik der kubanischen Revolution verbunden ist.
Nur wenige Nationen auf dieser Welt können eine souveräne Politik vorweisen, die mit ihrer Geschichte übereinstimmt, wie unser Land.  Sie wurde von Armeegeneral Raúl Castro Ruz auf dem III. CELAC-Gipfel in Costa Rica am 28. Januar 2015 sehr klar und kurz beschrieben, als er sagte: „Kubas Stimme wird unermüdlich die gerechte Sache und Interessen der Länder des Südens verteidigen und ihren gemeinsamen Zielen und Positionen treu sein, im Wissen, dass die Heimat die Menschheit ist.  Die Außenpolitik der kubanischen Revolution wird ihren Prinzipien treu bleiben.
Ich kann persönlich das Ansehen und die Autorität Kubas auf der internationalen Bühne und in jedem Winkel der Erde bezeugen, wo wir die ehrenvolle Aufgabe hatten, das kubanische Vaterland zu vertreten.
Diese Stärke, die auf dem Widerstand, dem Edelmut und dem Streben nach Solidarität des kubanischen Volkes beruht, hat ihren Ursprung in der kühnen und präzisen Führung, die der Oberbefehlshaber Fidel Castro Ruz schon früh übernommen hat.  Und sie wird in der Praxis ergänzt durch die respektvolle Haltung gegenüber anderen, die humanistische Essenz der Werte und Prinzipien, die wir verteidigen, und die unveränderliche Kohärenz, mit der wir den Frieden, die Zusammenarbeit und die friedliche Lösung von Konflikten gefördert haben.
Das Minrex und der Beitrag eines jeden seiner Beamten und Mitarbeiter verdienen in dieser Bilanz des Dienstes am Vaterland besondere Verdienste.
Die Ergebnisse, die wir gesehen haben und sehen können, sind das Ergebnis der mühsamen und anhaltenden Bemühungen eines im Allgemeinen hochqualifizierten Personals, von aufopferungsvollen Compañeras und Compañeros, die in der Lage sind, die kubanische Flagge und das, was sie repräsentiert, in jedem Szenario aufrechtzuhalten und zu verteidigen, oft unter den widrigsten Bedingungen und unter den brutalsten und kriminellsten Angriffen.
Aus diesem Grund möchten wir unsere erste Ehrung heute den Märtyrern des Auslandsdienstes widmen, den Protagonisten einer Geschichte voller außergewöhnlicher und heldenhafter Episoden, die nicht immer an die Öffentlichkeit gelangt sind.
Während wir dieser 65 Jahre gedenken, erinnern wir uns auch an diejenigen, die ab 1959 unter der Leitung von Raúl Roa García und während dieser sechseinhalb Jahrzehnte in dieser Organisation gearbeitet und die kubanische Revolution mit bewundernswerter Würde vertreten haben.
Die Ziele der Entwicklung, des sozialen Fortschritts und der Verteidigung des Landes haben Kuba immer vor außerordentlich schwierige Herausforderungen gestellt, nicht nur, weil es ein relativ kleines Land mit einer bescheidenen Wirtschaftskapazität ist, sondern auch, weil es historisch unter der Belagerung einer Hegemonialmacht gelitten hat, die unser Recht auf Selbstbestimmung in Frage stellt, mit dem einzigen Ziel, die Geschicke der Nation zu kontrollieren und zu lenken.  Unter diesen Bedingungen hatte und hat die Außenpolitik immer eine strategische Bedeutung als Bollwerk der Revolution.
Das ist nichts Neues in unserer Geschichte.  Seit der Ausrufung der bewaffneten Republik, während des harten Zehnjährigen Krieges, waren sich der erste Präsident Carlos Manuel de Céspedes und die Patrioten, die ihn begleiteten, der Bedeutung ausländischer Beziehungen zur Unterstützung der Emanzipationsbemühungen bewusst.  Das Denken und Wirken von José Martí und seine eigene fruchtbare diplomatische Tätigkeit sind auch eine solide ethische Grundlage.
Wie so oft in der Geschichte befindet sich die Welt heute in einer äußerst gefährlichen Phase, da die Gefahr eines nuklearen Konflikts besteht, vor dem Fidel in zahlreichen seiner Reflexionen  gewarnt hat.
Die Unipolarität, die seit dem letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts vorherrschte, weicht neuen internationalen Akteuren mit eigenem Potenzial.  Infolgedessen entstehen andere und hoffnungsvolle Formen der Beziehungen zwischen den Nationen, die der Imperialismus unbedingt vermeiden will.
Die diplomatischen Bemühungen, die fortschreitende globale Erwärmung zu verhindern, haben sich als erfolglos erwiesen, trotz unzähliger Konferenzen und der ehrlichen Bemühungen vieler Regierungen und Tausender internationaler Akteure.
Gleichzeitig sind wir jeden Tag ohnmächtige Zeugen von schrecklichen Aggressionsakten und Völkermord, die absolut ungestraft vor den Augen der Welt begangen werden, als Folge des israelischen Plans zur Ausrottung des palästinensischen Volkes, der auch durch die offene Unterstützung der Vereinigten Staaten mit ihren unmoralischen Vetos gegen jegliche Maßnahmen des Sicherheitsrats nicht gestoppt wurde.
Compañeras und  Compañeros:
Ein Land wie das unsere, das an der Spitze der Forderungen nach einer Demokratisierung der Vereinten Nationen, nach einer Diplomatie, die die Waffen zum Schweigen bringt, nach einer neuen und gerechteren internationalen Ordnung und nach anderen globalen Kämpfen steht, verlangt von seinen Führungskräften, Beamten und Arbeitnehmern ein hohes Niveau an beruflicher und allgemeiner Bildung.
Ich spreche von der Notwendigkeit, die Fähigkeit zur Analyse, zur Voraussicht und zur Wachsamkeit zu stärken; das gründlichste Studium aller internationalen politischen Fragen zu fördern; die wichtigsten Postulate des Völkerrechts zu kennen und gründlich zu interpretieren; die Prinzipien, auf denen die Politik der kubanischen Revolution und die Sache des Sozialismus beruhen, zu verstehen und mit Überzeugung zu verteidigen; diese Prinzipien würdig zu vertreten und jede Provokation mit Gleichmut, aber mit unzweifelhafter Entschlossenheit zurückzuweisen.
Eine tiefe Identifikation mit dem antiimperialistischen und internationalistischen Charakter der kubanischen Außenpolitik und auch mit der Realität des Landes, die mit Leidenschaft, aber vor allem mit soliden Argumenten die Wahrheit und das Wesen unserer Sache verteidigt, die grundlegende Waffen in der kubanischen diplomatischen Tätigkeit sind.
Es ist von entscheidender Bedeutung, die ideologische Faser der Diplomaten und Mitarbeiter des Auswärtigen Dienstes zu stärken, ihre Bescheidenheit und Redlichkeit, ihre Strenge, ihre Loyalität gegenüber dem arbeitenden Volk und ihre Bereitschaft, auf jede Herausforderung mit Entschlossenheit zu reagieren.
Vergessen Sie nie, dass sie ein Volk repräsentieren, das sechs Jahrzehnte lang auf kriminelle Weise blockiert wird und das in der Lage war, Widerstand zu leisten, ohne zu resignieren, um einen Horizont der Hoffnung für die Besitzlosen zu schaffen.  Und dass Kuba für Millionen von Menschen in der Welt, insbesondere für diejenigen, die für Gerechtigkeit und wahre Freiheit der Menschen kämpfen und träumen, was letztlich bedeutet, für eine bessere Welt zu träumen und zu kämpfen, ein Maßstab der Würde war und ist.
Trotz aller materiellen Probleme, trotz aller Schwierigkeiten, mit denen wir heute konfrontiert sind, trotz all dessen, was uns fehlt, und trotz all dessen, was wir tun müssen, um die Wirtschaft auf einen nachhaltigen Weg zu bringen, hat dieses Land Ziele der Gerechtigkeit erreicht, die für Dutzende von Millionen Menschen in der Welt immer noch eine Sehnsucht darstellen.
Kuba hatte die beispiellose Fähigkeit, diese Gerechtigkeit vielen Völkern der Welt zu bringen, mit Solidarität und Respekt für die Rechte anderer. Es hat das Verdienst, wichtige politische Prozesse in der Region und darüber hinaus zum Besseren beeinflusst zu haben.
Ohne Chauvinismus können wir sagen, dass mehrere internationale Beobachter, sowohl Freunde als auch Gegner, den positiven und im Verhältnis zu seiner geringen Größe unverhältnismäßig großen Einfluss Kubas auf globaler Ebene anerkennen.
Diejenigen, die uns kennen, erwarten von uns, dass wir eine aktive Rolle bei der Verteidigung dieser Banner der Hoffnung gegen den Imperialismus spielen, d.h. gegen Egoismus, Ausbeutung, Missbrauch, Usurpation, Ungleichheit, Rassismus und alle Formen von Diskriminierung.
Von Fidel und Raúl haben wir den Willen geerbt, für eine Weltordnung zu kämpfen, die auf Gerechtigkeit, Gleichheit und Frieden beruht, um das heute vorherrschende ungerechte und ungleiche kapitalistische System zu ersetzen, in dem sich der Reichtum immer noch auf die privilegierten Eliten einiger weniger Industrieländer und vor allem der imperialistischen Mächte konzentriert, die von einer Ordnung profitieren, die auf jahrhundertelanger Ausbeutung und Sklaverei beruht.
Es ist dieser Wille, den wir mit unserem internen Kampf für die Entwicklung und das Wohlergehen aller und mit unserem würdigen und aktiven Handeln auf der internationalen Bühne an die neuen Generationen weitergeben werden.
Im Namen der Partei und der Regierung beglückwünschen wir das Außenministerium zu seinem 65-jährigen Bestehen und bekräftigen damit das in Sie gesetzte Vertrauen und unsere tiefe Wertschätzung für eine so verdienstvolle und wirksame Arbeit, die unser Volk mit Stolz erfüllt und den Namen Kubas in jedem Winkel der Erde Ansehen verleiht.
Die schwierigen Zeiten, in denen wir leben, werden von Ihnen und von uns allen verlangen, dass wir dem heldenhaften Volk, dem wir angehören dürfen, immer würdiger werden.  Für dieses Volk, das alles verdient, sollten wir unermüdlich und schöpferisch arbeiten.
Hasta la Victoria Siempre!
Patria o Muerte!
Venceremos!
(Beifall)