OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Die Schritte zur vorrangigen Behandlung der beiden Notlagen, die das Land durchläuft, werden der Bevölkerung ständig mitgeteilt. Photo: Estudios Revolución

 „Wir sind immer noch im Kampf, wir arbeiten immer noch an der Bewältigung dieser beiden wichtigen Situationen, die das Leben der Kubaner in eine Ausnahmesituation versetzen, und wir werden in ständigem Kontakt mit unserem Volk stehen, in wie weit  wir bei der Bewältigung dieser Probleme Fortschritte machen“.
Dieser Satz, der am Montagnachmittag vom Ersten Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, geäußert wurde, bezieht sich auf die beiden Situationen, von denen das kubanische Volk betroffen ist: die Energiekrise und die Auswirkungen des Wetterphänomens Oscar.
„Wir haben soeben die Analysesitzung beendet, die wir zu zwei verschiedenen Tageszeiten abgehalten haben, als Teil der Folgemaßnahmen zu der außergewöhnlichen Situation, die unser Land erlebt, die, wie wir gestern unserer Bevölkerung erklärt haben, auf zwei grundlegenden Ereignissen beruht, die das Leben der Kubaner stark belasten.
Er sprach dann von der „elektrischen Notlage, die wir in den letzten Tagen erlebt haben“, und von den Auswirkungen des „Hurrikans Oscar, der zu einem tropischen Sturm wurde, als er über die östlichen Provinzen zog“.
Zum ersten Punkt erklärte Díaz-Canel, dass „es im Moment bemerkenswerte Fortschritte gibt; mehr als 36% des Dienstes sind wiederhergestellt und funktionieren stabil, und es werden weiterhin Schritte unternommen, und in den nächsten Stunden werden immer Haushalte mit Strom versorgt werden können.
„In der Stadt Havanna sind bereits mehr als 90 % mit Strom versorgt, und jetzt versuchen wir, das Niveau der Versorgung mit Elektrizität in  den übrigen Provinzen zu erhöhen und vor allem die Probleme der östlichen Provinzen zu lösen“.
Der Präsident erklärte, dass es in Bezug auf den Energienotstand zwei Momente gebe: „Der erste Moment ist, dass wir in den nächsten Stunden diesen Notfall was die Stromunterbrechungen betrifft,  überwinden werden, und wir werden dann in eine Phase der Bewältigung der verbleibenden Defizite eintreten – also in  die Situation, die wir vor dem ersten Zusammenbruch des Netzes erlebt haben, und die wir anstreben, so zu gestalten, dass die Verfügbarkeit von Brennstoff und eine ganze Reihe von Verhandlungen, die mit befreundeten Ländern stattgefunden haben, uns erlauben werden, bessere Bedingungen zu haben, um die Stromerzeugungsdefizite schrittweise  reduzieren zu können.“
Der kubanische Präsident wies darauf hin, dass dies „eine große Aufgabe in der wirtschaftlichen und finanziellen Situation des Landes ist, die - ich wiederhole es noch einmal - durch die Verschärfung der Blockade gegen Kuba und die Aufnahme unseres Landes in die Liste der Staaten , die angeblich den Terrorismus unterstützen, verursacht wird“.
Bezüglich des Wirbelsturms sagte er, dass die ersten Informationen bereits eingetroffen sind, nachdem er das Gebiet der östlichen Region durchquert hat. „Wir möchten die Bevölkerung darüber informieren, dass die Auswirkungen in der Provinz Guantánamo, mit der wir in ständigem Kontakt stehen, im Moment schwerwiegend sind. Es muss gesagt werden, dass die Gemeinden San Antonio und Imías stark von diesem Ereignis betroffen sind, und es gab sogar Überschwemmungen, die in diesen beiden Gebieten historisch nicht verzeichnet wurden.
„Nach den uns vorliegenden vorläufigen Informationen sind in der Gemeinde San Antonio leider sechs Menschenleben zu beklagen, und wir arbeiten weiter an der Bergung der Bevölkerung und an der Bewertung der möglichen Schäden, denn es gibt Gebiete, die vollständig überflutet sind und die wir noch nicht betreten konnten.
Der Staatschef hob „die Unterstützung der Revolutionären Streitkräfte und des Innenministeriums bei der Rettung der Bevölkerung“ hervor. Er lobte die Tatsache, dass diese wichtigen Institutionen an den Rettungsaktionen und der Versorgung und dem Schutz der Bevölkerung teilgenommen haben: „Daher werden wir in den nächsten Stunden genauere Informationen über die Situation in diesen beiden Orten haben“.
KUBA BEI DEN BRICS
„Wir wollten unsere Bevölkerung  auch über den BRICS-Gipfel informieren, der am 23. und 24. Januar in der russischen Stadt Kasan stattfinden wird.
„Dies ist ein wichtiges Ereignis, zu dem die BRICS-Mitgliedsländer mehr als 30 Nationen eingeladen haben, um das Gründungsprinzip der BRICS, die Zusammenarbeit mit dem Süden zu erweitern, zu stärken. Mit anderen Worten, dieser Integrationsblock ist auf die Länder des Südens ausgerichtet.
Díaz-Canel sagte: „Es ist eine große Ehre für Kuba, an diesem Gipfel teilnehmen zu können. Wir hatten bereits am Gipfel in Südafrika teilgenommen, als Vertreter der Gruppe der 77 und Chinas, dessen Vorsitz wir damals pro tempore innehatten. Der russische Präsident Wladimir Putin, der derzeit den Vorsitz der BRICS-Staaten innehat, hat Kuba erneut eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen.
„Und es ist eine große Chance, eine wichtige Chance für Kuba, daran teilzunehmen, wenn man die historischen Beziehungen berücksichtigt, die wir mit den BRICS-Ländern haben.
Der Präsident verwies auf den kürzlich von Kuba gestellten Antrag, „als Partnerland innerhalb der BRICS  anerkannt zu werden“, und fügte hinzu, dass in diesem Block „eine sehr günstige Atmosphäre herrscht“.
Ein Land wie das unsere, so betonte er, „das ständig von der imperialen Politik bedrängt wird, das eine verschärfte Blockade erduldet, das auf einer fadenscheinigen Liste von Ländern steht, die angeblich den Terrorismus unterstützen, findet in den BRICS eine Atmosphäre der Einbeziehung, der Gleichheit, der Zusammenarbeit und der Solidarität auf der Grundlage von Projekten, die zwischen den BRICS-Ländern und den Ländern des Südens entwickelt werden“.
Er sprach von Kuba als einer Nation des Südens und im Rahmen der BRICS über das karibische Land in einem Kontext „unter Bedingungen des gegenseitigen Nutzens und mit einer wirklich inklusiven Projektion, wo die Aspekte des Multilateralismus verteidigt werden und auch das Bestreben, die ungerechte internationale Wirtschaftsordnung zu ändern, die heute in der Welt vorherrscht und die den Interessen der imperialistischen Mächte entspricht“.
In Bezug auf die Ziele des wichtigen Blocks sprach der Präsident von einer Anstrengung, „die auf der Schaffung einer wirtschaftlichen und handelspolitischen Struktur der Zusammenarbeit beruht, die nicht den Dollar als Währung verwendet, die die Komplementaritäten berücksichtigt, die zwischen den verschiedenen Ländern bestehen können, und die alle Potenziale nutzen kann.
„Mit anderen Worten, ein Raum, in dem der chinesische Präsident Xi Jinping auch zu fünf Initiativen aufgerufen hat, die unter anderem mit dem Aufbau einer globalen Gemeinschaft für eine gemeinsame Zukunft, einer globalen Gemeinschaft für Sicherheit und einer globalen Gemeinschaft zum Austausch von Fortschritten in Wissenschaft und Innovation zu tun haben. Es handelt sich also um ein Ereignis, an dem wir auf höchster Ebene teilnehmen werden“.
Díaz-Canel erklärte den Reportern, dass „wir, als der Stromnotstand und der Wirbelsturmalarm eintraten, beschlossen, nicht teilzunehmen, sondern hier im Land zu bleiben, um gemeinsam mit der Regierungsführung und der übrigen Parteiführung an vorderster Front bei allen Anstrengungen zu stehen, die unser Volk unternimmt, um sowohl den Stromnotstand als auch die durch den Wirbelsturm Oscar verursachten Schäden zu bewältigen“.
Er betonte, dass „wir würdig vertreten sein werden“, denn „die kubanische Delegation wird von unserem Außenminister, dem Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Mitglied des Politibüros Bruno Rodríguez Parrilla, angeführt.
„Dies ist ein Ereignis, bei dem wir auch die Möglichkeit haben werden, wichtige Staatsoberhäupter der Welt zu treffen und Gespräche und Arbeitstreffen zu führen - wie den geschätzten Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, den Präsidenten und Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas, Xi Jinping“, sowie ‚die Leiter der Delegationen von Vietnam und anderen befreundeten Ländern, einschließlich der BRICS-Länder‘.
Der kubanische Präsident versicherte, dass „ein wichtiger Teil“ dieses Austauschs „stattfinden wird“ und „dass Kubas Teilnahme an dieser Veranstaltung ebenfalls einen wichtigen Einfluss und eine große Bedeutung haben wird“.