
Liebe Freunde, die aus so vielen Gegenden der Welt gekommen sind, um die 500 Jahre unserer geliebten Hauptstadt zu begehen:
 Vor einem halben Jahrtausend wurde hier die Stadt San Cristóbal de La Habana gegründet, die seitdem der Ort der Ankunft und Abfahrt, des Treffens und des Verweilens in dieser Welt sein sollte, die diejenigen, die sie nicht kannten, Neue Welt nannten. Aber dieser Name ist treffend, denn es gibt immer etwas Überraschendes auf dieser Seite des Atlantiks, wo unser Archipel Schlüssel und Brücke, Tür oder Mauer ist, je nachdem, wer ankommt und mit welchen Absichten er ankommt. Offen, gastfreundlich, liebenswürdig und solidarisch für Freunde. Geschlossen, unpassierbar, unbesiegbar für diejenigen, die versuchen, sie zu unterwerfen.
Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, Könige, Fürsten, Minister und Künstlerpersönlichkeiten, Literaten, Schöpfer aller Disziplinen und Vertreter verschiedenster Regionen und politischer Glaubensbekenntnisse haben der Geschichte Havannas Ansehen verliehen, indem sie zu Protagonisten und Zeugen der edlen ökumenischen Berufung Kubas wurden. Auch drei katholische Päpste haben uns in den letzten 20 Jahren besucht: Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus sowie Patriarch Kirill von der Russisch-Orthodoxen Kirche.
In einer historischen Zusammenkunft, die ein tausendjähriges Schisma beendete, trafen sich hier 2016 die höchsten Autoritäten zweier christlicher Zweige: der katholischen und der orthodoxen Kirche. Damals sagte Papst Franziskus, dass Havanna im Begriff sei, die Hauptstadt der Einheit zu werden.
Es ist ein fairer Titel für die Stadt, die vorher den des Weltkulturerbes und in jüngerer Zeit den der Wundervollen Stadt verdient hatte und die viele auch als Stadt des Friedens anerkennen, weil hier 2014 die Proklamation Lateinamerikas und der Karibik als Friedenszone unterzeichnet wurde.
Und das sagen wir mit Stolz, aber auch mit Schmerz in einem Moment der Instabilität, Krise und Unsicherheit in verschiedenen geografischen Punkten der Welt und in unserer eigenen Region. Unsere Feier, die mit so viel Gefühl und Freude vorbereitet und entworfen wurde, wird von dem bitteren Geschmack des Putsches gegen eine Schwesternation begleitet, wo in diesem im Moment unsere Ärzte und Gesundheitshelfer bedrängt werden, Missionare des Lebens, die nur Liebe haben, um sie dem Hass entgegenzustellen.
Die Zukunft aus der Vergangenheit betrachtend, der wir heute gedenken, denn das Gedächtnis ist die Hauptgrundlage der menschlichen Spiritualität, verweist das Havanna, das Sie empfängt, auf eine Anhäufung zahlreicher Beiträge der Kultur, der Auflehnung und des Widerstandes sowie von Meilensteinen, die die Geschichte der Menschheit beeinflussen.
In unserer Bucht explodierte der Panzerkreuzer Maine, ein Vorwand, um den ersten Krieg des modernen Imperialismus auszulösen. Über die lärmende Uferstraße Malecon zog die Karawane der Freiheit ein, die mit Comandante en Jefe Fidel Castro an der Spitze die kubanische Revolution in die Hauptstadt brachte.
An einer unserer emblematischsten Straßenecken, 23 und 12, erklärte sich Kuba zum ersten sozialistischen Staat der westlichen Hemisphäre und an der gesamten Küste Havannas wurden für immer die Bilder einer jungen Armee verewigt, die unsere Souveränität „in den strahlenden und traurigen Tagen der Karibikkrise“ verteidigte.
Und auf dem Platz der Revolution José Martí, dem politischen und administrativen Zentrum des Landes, wurden Massenkundgebungen veranstaltet, die zu den größten der Welt zählen, einschließlich der ersten und zweiten Erklärung von Havanna zur Verteidigung der Souveränität, der Unabhängigkeit und nationalen Würde.
Diese Stadt ist der Geburtsort und die Heimat weltbekannter Kubaner wie Félix Varela, José Martí, Carlos Juan Finlay, José Raúl Capablanca, Bola de Nieve, Alejo Carpentier, Alicia Alonso und einer unendlichen Liste von anderen, anderswo geborenen, aber hier ansässigen Schöpfern, um dauerhaft das Gefühl zu nähren, dass wir eine Nation sind, die von der Menge an Männern und Frauen mit außergewöhnlichen Werten gesegnet ist, welche den besonderen Stolz empfinden, Kubaner genannt zu werden.
Unser Havanna war Austragungsort zweier Gipfeltreffen der Blockfreien Bewegung, eines Iberoamerikanischen Gipfeltreffens, eines Gipfeltreffens der Gruppe der 77 plus China und eines Gipfeltreffens der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten.
Hier wurden unzählige bilaterale und multilaterale Abkommen unterzeichnet, die sich auf die internationalen Beziehungen auswirken. Und hier kam es zu den ersten historischen und herzlichen Begegnungen zwischen Fidel und Chavez, aus denen die Vereinbarungen zur Schaffung von ALBA-TCP hervorgingen, ein paradigmatisches Integrationsprojekt, das im Dezember 15 Jahre alt wird.
Auf einem ihrer Hügel ragt die Universität von Havanna hervor, Alma Mater der Hochschulbildung in Kuba. Havanna, eine Stadt der Wissenschaft, des Tanzes, des Filmschaffens, der Literatur, bedeutender Sport-und kultureller Ereignisse sowie von Events der Freundschaft und Solidarität mit den Völkern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, kann heute auch als Beispiel für den Widerstand gegen Neoliberalismus und Imperialismus angesehen werden, ein Treffpunkt für alle, die auf der Welt die Gerechtigkeit, die wahre Demokratie verteidigen, jene, die das Schicksal der Armen der Erde und nicht nur der wirtschaftlich mächtigen Eliten berücksichtigt, und auch aller, die glauben, dass eine bessere Welt möglich ist, ohne Einmischung oder imperiale Dominanz.
Und es ist nicht unangemessen, es heute zu bekräftigen: Dies ist seit 60 Jahren auch die Stadt der Würde, die Bastion des Widerstands gegen die längste, ungerechte und völkermörderische Blockade, die ein mächtiges Imperium gegen ein ganzes Volk ausgeübt hat.
Havanna, schön und einfach, wie Sie bereits bemerkt haben werden, ist gastfreundlich und sicher für seine Bürger und für alle, die es besuchen und seine einzigartige und bewundernswerte Art verstehen lernen, glücklich zu sein und diejenigen, die es lieben, glücklich zu machen.
Herzlich willkommen, liebe Freunde, und vielen Dank, dass Sie mit uns das halbe Jahrtausend unserer geliebten Hauptstadt feiern.








