Die Parlamentarier erfuhren am Mittwoch in der Plenumssitzung vom Minister für Wirtschaft und Planung (MEP) Marino Murillo, wie der Wirtschaftsplans während des ersten Halbjahres 2015 umgesetzt wurde.
Das PIP sei in diesem Zeitraum um 4,7% gewachsen. Das finanzielle Gleichgewicht sei angemessen, wann immer es das wirtschaftliche Wachstum unterstütze und die im Plan vorgesehenen Bedingungen einhalte, sagte Murillo.
Er hob auch hervor, dass das in den laufenden Operationen enthaltene Defizit im Staatshaushalt und das Haushaltsdefizit niedriger sei als genehmigt, so dass man eine Reduzierung von 2 Milliarden Pesos beim Gesamtbedarf der Finanzierung ermittelt hat.
Er sagte, dass die Inflation sich in dem im Plan vorgesehen Rahmen bewege und zwischen 3% und 5% liege.
Eines der Themen, das jedes Jahr vom kubanischen Staat Millionenausgaben fordere, die Einfuhr von Nahrungsmitteln, habe in diesem Zeitraum einen positiven Saldo aufzuweisen, da man davon ausgehe, dass sie auf 1,062 Milliarden Dollar zurückgehe.
Die Transportbilanz von Lasten jedoch werde im betreffenden Zeitraum um 700.000 Tonnen unterschritten und man könne davon ausgehen, das auf das ganze Jahr bezogen 1.900.000 Tonnen weniger als geplant transportiert würden. Was aber den Transport von Personen angehe, werde der Plan um 4,4% übererfüllt.
Was die Investitionen betreffe, so seien im zweiten Halbjahr nur 66% ausgeführt worden, was der Minister als „keine gute Zahl“ bezeichnete.
Im Unternehmenssystem wüchsen Produktivität und Durchschnittslohn in einer günstigen Korrelation an. Trotzdem sei dies allgemein ein Punkt, bei dem man vorankommen müsse, weil es für die Kubanerinnen und Kubaner ein sensibles Thema sei.
Eine besondere Betonung legte der Minister auf die Planung, die heute „vor allem makroökonomisches Gleichgewicht und Entwicklungsprojektion“ bedeute.
In Bezug auf die makroökonomischen Aspekte hat das MEP zehn Bilanzen zur Überprüfung der konkreten Ergebnisse vorgelegt. Diese Bilanzen sind: die über Devisen, Nahrungsmittel, Kraftstoffe, elektrische Energie, Frachtgut und Handel, Passagiere, Arbeitskraft sowie monetäres und Finanzgleichgewicht und Staatshaushalt, wobei letztere als eine „Gleichung des Plans“ betrachtet wird. Bei einigen von diesen wie Frachtgut und Handel und den Investitionen z.B. müssten die Kapazitäten erst vorher geschaffen werden.
Die Produktion von materiellen Gütern habe in diesem Halbjahr am meisten zur Steigerung des PIB beigetragen.
Murillo betonte, dass der Sektor der Landwirtschaft, Viehwirtschaft und Forstwirtschaft um 4,8%, die Zuckerindustrie, auch wenn sie ihre Verpflichtungen nicht eingehalten hat, um 22,6% und die Fertigungsindustrie um 8,6% gewachsen sei.
Die ansteigende Tendenz zeige sich auch beim Baugewerbe (8,7%), Transport (6,5%), Gesundheit und Sozialfürsorge (4,6%).
Die Handelsbilanz werde mit einem positiven Saldo abschließen, auch wenn sie unterhalb des Plans liege und dass hier die weltweite Preisbilanz einwirke.
Auf die Exporte eingehend erklärte er den Abgeordneten, dass Kuba ein größerer Exporteur von Dienstleistungen als von Waren sei und dass dazu die Leistungen gehörten, die Kuba im medizinischen Bereich aufzuweisen habe.
Der Fall der Preise bei den Hauptexportprodukten und die Abwertung der wesentlichen Währungen, mit denen Kuba operiere, hätten sich negativ auf die Verfügbarkeit von Liquidität und damit auch auf die Planerfüllung ausgewirkt. Es konnten hier verschiedene Aspekte beobachtet werde, darunter der, dass die Kaufkraft der Wirtschaft sich in dem Maße erhöhe, in dem man bei den importierten Waren spare.
Hinzu komme, dass die durch diese Ersparnis nicht genutzten Handelskredite für den Import von Nahrungsmitteln und die Schaffung des Inventars genutzt würden, was als Quelle für die Projektion 2016 diene.