OFFIZIELLES ORGAN DES ZENTRALKOMITEESDER KOMMUNISTISCHEN PARTEI KUBAS
Photo: Estudios Revolución

MINSK.- Kuba ist offen für die Vertiefung des Austauschs in den Schlüsselsektoren seiner Wirtschaft mit den Mitgliedern der Eurasischen Wirtschaftsunion (UEEA), sagte der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, während seiner Rede auf der hochrangigen Sitzung des IV. Eurasischen Wirtschaftsforums, in der er den Staats- und Regierungschefs der Länder, die dem Integrationsmechanismus angehören, sowie den Beobachterländern und den eingeladenen Gästen verschiedene Initiativen vorschlug.
Am Donnerstagabend im Internationalen Ausstellungszentrum dieser Hauptstadt eingeweiht, nahmen an der Veranstaltung die fünf Vertreter des Blocks teil, Alexander Lukaschenko aus Weißrussland, Präsident pro tempore der Union; Vladimir Putin aus der Russischen Föderation; Kasim Yomart Tokayev aus Kasachstan und Sadyr Japarov aus der Kirgisischen Republik, während der armenische Ministerpräsident Nikol Pashinian per Videokonferenz teilnahm. Darüber hinaus nahmen auch Vetreter von Ländern mit Beobachterstatus und eingeladene Länder teil.
Das Wirtschaftsforum, das unter dem Motto "Strategie der eurasischen wirtschaftlichen Integration: Ergebnisse und Perspektiven" durchgeführt wurde, war am Freitag der Vorabend des Treffens des Obersten Wirtschafts-Rates für Eurasien, dem Kuba seit Dezember 2020 als Beobachterland angehört
Díaz-Canel lud die Mitglieder des  Integrationsmechanismus ein, zusammen mit Kuba in Sektoren wie der Biopharmazeutik, der Landwirtschaft, der Zuckerindustrie, der Leichtindustrie, der Eisen- und Stahlindustrie, Digitalisierung und künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien, Tourismus, Gesundheit, Bildung und Sport zusammenzuarbeiten.

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«Die Zusammenarbeit, die wir erreichen , sagte er seinen Kollegen, muss uns zu komplementären Mechanismen führen, die ein nachhaltiges und für beide Seiten vorteilhaftes Wachstum fördern».
In dem, was er als ein «Bemühen um den Aufbau eines gemeinsamen Raums der Entwicklung und Integration auf der Grundlage gerechterer und gleichberechtigter wirtschaftlicher Beziehungen» bezeichnete, bestätigte der kubanische Staatschef die uneingeschränkte Bereitschaft, gemeinsam voranzukommen. «Gemeinsam und integriert können wir Herausforderungen meistern, die heute unmöglich erscheinen», sagte er.
KUBA BEREIT ZUR EUEA BEIZUTRAGEN 
Das bereits zum vierten Mal stattfindende Eurasische Wirtschaftsforum ist eine jährliche UEEA Veranstaltung für Unternehmen von Wirtschaftsteilnehmern aus den Mitgliedsländern, Drittländern und Organisationen, die an der Zusammenarbeit im Rahmen dieses Mechanismus interessiert sind.
Das Treffen in Minsk umfasste sechs große Themenblöcke mit 35 Veranstaltungen. Mehr als 2.700 Delegierte und Gäste aus 33 Ländern, die über Bereiche wie Finanzen, Industrie und Agroindustrie, Energie, technische und tierärztliche Regulierung, Entwicklung des EUEA-Binnenmarktes, Handel, Verkehr, Zollregelung, öffentliche Beschaffung, Statistik und andere Bereiche berieten.
Kuba, das in diesen Foren eine «wesentliche Plattform für den unternehmerischen Austausch im integrativen Raum der Union» sieht, wie es Präsident Miguel Díaz-Canel in seiner Rede ausgedrückt hat, nimmt zum zweiten Mal mit einer Unternehmerdelegation, die von seiner Handelskammer organisiert wurde  an der Veranstaltung teil.
Eine Delegation, so der kubanische Präsident, «die  unseren Willen zum Ausdruck bringt, die wirtschaftlichen, kommerziellen und finanziellen Beziehungen mit der Union und ihren Mitgliedern und Beobachtern zu stärken; Länder, mit denen wir ausgezeichnete Beziehungen haben, die  auf historischen freundschaftlichen Bindungen beruhen».
«Die kubanischen Unternehmen, die uns hier vertreten, trotz der eisernen Blockade des mächtigen Nachbarn , sagte er, bieten heute eine Vielzahl von exportierbaren Produkten und Investitionsmöglichkeiten, zusammen mit den Vorteilen unserer Gesetzgebung und unseres Marktes, das hohe Niveau der fachlichen und technischen Ressourcen, die wir haben, und der Einrichtungen und Infrastrukturen, die in verschiedenen Gebieten des Landes geschaffen wurden».
Díaz-Canel sprach über die  Chancen die von den kubanischen Unternehmenvertretenr für die Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion und den Ländern Lateinamerikas und der Karibik dargelegt wurden, die aufzuzeigen sollten, welche Wege es gibt, um diese zwischenbetrieblichen Beziehungen weiter zu vertiefen.
Er legte den Staats- und Regierungschefs der EUEA die Initiative zur Nutzung Kubas als Logistik- und Investitionszentrum vor, wobei er die Einrichtungen der Sonderzone für die Entwicklung von Mariel und die geographischen Vorzüge der Insel hervorhob, um sie als Einstiegspunkt und Verbreitungsstelle für euroasiatische Produkte in die lateinamerikanische und karibische Region zu nutzen.
Dies sei ein besonders wichtiges Projekt, das die Schaffung eines Logistikzentrums für die Aufnahme und Verteilung von Fracht aus den EUEA-Ländern nach Lateinamerika und umgekehrt ermöglichen würde. Damit würde der Transit erleichtert und das Exportpotenzial dieser Nationen erweitert.
Um die von ihm gesetzten Ziele fortzusetzen, lud er die Eurasische Wirtschaftskommission und der Unternehmen ihrer Mitgliedsländer zur Teilnahme an der 41. Ausgabe der Internationalen Messe in Havanna (FIHAV 2025) ein, die vom 24. bis 29. November stattfinden wird.
DIE EUEAIM MITTELPUNKT DER GLOBALEN ENTWICKLUNG 
Unsere Eurasische Wirtschaftsunion hat sich als eines der wichtigsten Zentren der internationalen Entwicklung etabliert , sagte Präsident Wladimir Putin, der am Donnerstagnachmittag nach Minsk gekommen war, um an dem IV. Wirtschaftsforum und dem UEEA-Gipfel teilzunehmen, in seiner Rede. 
Der russische Präsident  hob die Teilnahme von großen, mittleren und kleinen Unternehmen aus seinem Land am Forum hervor. Sie sind direkt an den Handelsbeziehungen mit den Ländern der Union beteiligt, verstehen die Vorteile der Integration und arbeiten daran, gegenseitige Handels- und Investitionspartnerschaften zu verbessern.
In einer Bewertung der Entwicklung des Wirtschaftsforums wies Putin darauf hin, dass die Ideen, Empfehlungen und Vorschläge von Geschäftsfrauen und -männern während dieser Tage berücksichtigt werden, um den integrationistischen Mechanismus zu perfektionieren.
In einem Rückblick auf die UEEA stellte er fest, dass sie zehn Jahre nach ihrer Gründung gestärkt wurde und heute eine erfolgreiche Integrationspartnerschaft darstellt.
Laut Statistik wuchs das globale BIP der Mitglieder des Blocks von ursprünglich 1,6 Billionen Dollar auf heute 2,6 Billionen Dollar. Der Umsatz im Handel mit Drittländern ist um 38 % auf 800 Milliarden US-Dollar gestiegen. «Es handelt sich, wie Putin sagt, um ein ziemlich vergleichbares Volumen der Handelsbewegung zwischen den wichtigsten Wirtschaftsmächten des Planeten».
Der Gastgeber des IV. Forums und des Obersten Rates der UEEA, Präsident Alexander Lukaschenko, hatte seinerseits bei der Eröffnung des IV. Forums darauf hingewiesen, dass das BIP der Union sich in den nächsten zehn Jahren mindestens verdoppelt werde. 
Der Präsident Weißrusslands sagte auch, dass die Geographie und Funktionalität der UEEA expandiert und heute zusammen mit den Partnerstaaten ein Fünftel der Weltbevölkerung und was die Fläche angeht, die größte Partnerschaft ist.
In diesem riesigen Gebiet konzentriert sich ein Viertel aller geförderten Mineralien. Unsere Union steht weltweit an erster Stelle bei der Förderung von Erdöl; an zweiter Stelle bei der Förderung von Gas und der Produktion von mineralischen Düngemitteln; an dritter Stelle bei der Erzeugung von Weizen, Kartoffeln, Viehzucht und bei der Länge der Eisenbahnstrecken; an  vierter Stelle beim Kohleabbau, der Produktion von Eisen und Stahl, Fleisch und was die gesamte Länge der Straßen angeht».
"Wir dürfen uns jedoch nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen" sagte er und forderte einen neuen Impuls für die Integration, ein Ansatz, der von den übrigen Staats- und Regierungschefs des Blocks geteilt wird.